NEWS

(10.08.2016 / saj)

Erfolgreiche Neuausrichtung

Dies zeige sich, wie die Heidelberger Druckmaschinen AG meldet, in einem hohen Auftragseingang auf der Drupa und bilde die Basis für weiteres Wachstum im Gesamtjahr.

Das erste Quartal des Unternehmens im Geschäftsjahr 2016/2017 (1. April bis 30. Juni) wurde wie erwartet von der Drupa geprägt. Unter dem Motto "Simply Smart" hatte Heidelberg die Digitalisierung der Branche und damit die strategische Neuausrichtung weiter vorangetrieben. Die neuen Produkte und Lösungen führten zu einer hohen Nachfrage entlang des gesamten Leistungsangebots für industrielle Druckproduktion und Digitalisierung. Entsprechend stieg der Auftragseingang zum 30. Juni auf 804 Mio. Euro. Der Auftragsbestand als Indikator für die zukünftige operative Entwicklung des Konzerns sprang gegenüber dem Vorquartal um 67% von 460 Mio. auf 768 Mio. Euro. Die gute Nachfrage bilde eine solide Basis, um die Gesamtjahresziele zu erreichen, heißt es.


"Heidelberg ist mit einem erfolgreichen Drupa-Auftritt stark in das neue Geschäftsjahr gestartet. Dies dokumentiert vor allem der hohe Auftragseingang auf der Messe", so Vorstandsvorsitzender Gerold Linzbach. "Mit unseren Innovationen haben wir neue Standards für den industriellen Druck im digitalisierten Zeitalter gesetzt. Die hohe Akzeptanz am Markt stimmt uns für die Zukunft sehr optimistisch."


Geschäftsentwicklung 


Die übliche Kaufzurückhaltung im Vorfeld der Messe führte im 1. Quartal erwartungsgemäß zu einem mit 486 Mio. Euro gegenüber dem Vorjahr rückläufigen Umsatz (Vorjahr 563 Mio.). Die aus dem Rückgang resultierenden fehlenden Deckungsbeiträge, Drupa-Kosten von rd. 10 Mio. Euro und tarifbedingt höhere Personalkosten belasteten das Ergebnis in der Berichtsperiode wie erwartet. Daher lag das Ebitda ohne Sondereinflüsse bei 1 Mio. Euro (Vorjahr: 46 Mio.). 


Der Vorjahreswert enthielt noch einen positiven Einmaleffekt von 19 Mio. Euro aus der Erstkonsolidierung der übernommenen Printing Systems Group. Die Sondereinflüsse fielen mit –3 Mio. Euro nur noch gering aus (Vorjahr –15 Mio.), das negative Finanzergebnis lag wegen der vorzeitigen Rückzahlung der Unternehmensanleihe 2011 leicht über dem Vorjahresniveau. Zum Quartalsende wies Heidelberg ein Ergebnis nach Steuern von –37 Mio. Euro (Vorjahr: –4 Mio.) aus.


"Wir wollen auch in diesem Jahr wachsen und den Nachsteuergewinn weiter moderat steigern", sagte Finanzvorstand Dirk Kaliebe. "Der ausgewogene Finanzierungsrahmen gibt uns zudem die Freiheiten, das Geschäftsmodell durch gezielte Zukäufe weiter zu stärken."

 

Investitionen in industrielle Druckproduktion und Digitalisierung festgestellt


Das Feedback der Interessenten auf die Neupositionierung von Heidelberg sei extrem positiv gewesen, heißt es. Das erstmalig der breiten Öffentlichkeit unter dem Namen "Fire" vorgestellte Digitaldruckportfolio habe große Aufmerksamkeit beim Messepublikum gefunden und Verkaufserfolge über alle Produktkategorien verzeichnet. 


Im industriellen Digitaldruck habe das Unternehmen zusammen mit Fujifilm mit der Weltpremiere der Primefire 106 einen neuen Maßstab für den Verpackungsdruck gesetzt. Die Einführung wurde durch Verkaufsabschlüsse in Europa, den USA, in Brasilien, China und Japan unterstrichen. Als Lösung für den digitalen Werbedruck verkaufte Heidelberg in Düsseldorf bereits die 1000. Versafire. In Summe konnte man von diesen Digitalsystemen allein während der Messe so viele Maschinen verkaufen wie im gesamten Geschäftsjahr 2014/2015. Im stark wachsenden Etikettenmarkt habe die Digitalmaschine vom Typ Gallus Labelfire bei den Besuchern hohes Interesse gefunden. Weitere Verkaufsabschlüsse während der Messe hätten  das Lösungsangebot im digitalen Etikettendruck bestätigt. Mit der Fire-Familie habe sich das Unternehmen im Markt als Digitaldruckanbieter etabliert.

 

Heidelberg nutzt zudem die Möglichkeiten der Digitalisierung und leitet mit dem Konzept des autonomen Druckens einen Paradigmenwechsel in der industriellen Druckproduktion mit Bogenoffsetdruckmaschinen ein. Insgesamt bestätige das Investitionsverhalten den Wandel in der Industrie zu höherer Automatisierung und Produktivität und zu Integration durch Software. So habe sich das Flaggschiff, die Speedmaster XL 106, als Bestseller und meist verkaufte Maschine während der Drupa erwiesen. Besonders nachgefragt seien Varianten für den weiter wachsenden Verpackungsmarkt und lange Wendemaschinen gewesen.

 

Rückgrat für neue Dienstleistungsangebote ist die Heidelberg Cloud, die auf der Erfassung und Analyse von mehr als 10.000 vernetzten Maschinen und 15.000 Prinect-Softwareanbindungen beruht. Basierend hierauf bietet das Unternehmen z.B. präventive Serviceprogramme zur Steigerung der Verfügbarkeit von Maschinen und zur Verbesserung der Produktivität der gesamten Druckerei an.

 

"Der Auftritt auf der Drupa hat bestätigt, dass wir uns mit der strategischen Neuausrichtung auf die Wachstumssegmente 'Digital' und 'Services' auf dem richtigen Weg befinden", resümiert  Linzbach. "Wir setzen auf die richtigen Themen für unsere künftigen Zielsetzungen."

 

Ziele im Blick


Dank des guten Auftragseingangs und des gestiegenen Auftragsbestands habe der Konzern die Jahresziele für 2016/2017 unverändert fest im Blick, wird gemeldet. So wird weiter mit einem Umsatzwachstum von max. 4% gerechnet. Trotz der Vorleistungen für den beschleunigten Ausbau des Digitalgeschäfts und des Servicegeschäfts soll zudem eine Ebitda-Marge vor Sondereinflüssen auf dem Niveau des Vorjahres erreicht werden. 


Gleichzeitig soll das Finanzergebnis durch die Senkung der Zinslast weiter verbessert werden. Damit strebt man im Gesamtjahr ein gegenüber dem Vorjahr moderat steigendes Ergebnis nach Steuern an. Mittelfristig soll die erfolgreiche Neuausrichtung ein Wachstum des Konzernumsatzes um max. 4% pro Jahr auf rd. 3 Mrd. Euro ermöglichen. Die Profitabilität soll dabei bezogen auf die Ebitda-Marge in einer Spanne von 7 bis 10% liegen.