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(22.06.2016 / saj)

Konventionelle und digitale Weiterverarbeitung

Die MBO-Gruppe blickt erfolgreich auf die weltgrößte Fachmesse für "print and crossmedia solutions" zurück. Bereits in den ersten Drupa-Tagen konnten mehrere Falz- und Auslagesysteme verkauft werden.

Das Highlight der insgesamt zwölf Exponate war das neue High-Speed-Falzsystem namens Le Mans, das den überwiegend internationalen Fachbesuchern erstmals präsentiert wurde. Es stellt laut Anbieter in puncto Geschwindigkeit und Ergonomie alles bisher Dagewesene in den Schatten. Darüber hinaus sei die Le Mans ein Meilenstein auf dem Weg zur Industrialisierung der Weiterverarbeitung, die ideal für Betriebe geeignet sei, die ab ca. 70 Mio. Signaturen Falzvolumen pro Jahr zu verarbeiten haben und dafür ein System mit höchster Produktivität und geringstem Personaleinsatz benötigen. 

 

Der ebenfalls neu entwickelte Stangenbündler ist in dem System eine Ergänzung, die den Bediener entlastet. Ein Falzsystem mit hoher Geschwindigkeit ist in der Praxis nur dann effektiv und produktiv, wenn das entsprechende Auslagensystem auch die Geschwindigkeit der Falzmaschine übernehmen kann. Der Bediener hat keine permanente körperliche Arbeit mehr zu leisten, sondern kann sich ganz und vollständig auf die Organisation und Logistik konzentrieren. Ein weiteres Highlight ist die in der Le Mans integrierte Falzqualitätskontrolle, bei der jeder Falzbogen auf den anfänglich eingestellten Referenzwert hin kontrolliert wird. Ein eventueller schlecht gefalzter Bogen wird ohne Stopper ausgeschleust, unabhängig von der Qualifikation des Bedieners.

 

Die Le Mans ist laut MBO für alle Falzarten ohne Einschränkungen geeignet und läuft durchgängig mit den benötigten Geschwindigkeiten, ohne die Qualität zu beeinträchtigen. Markierungen oder statische Probleme durch z.B. Überlappungen oder Unterschuppungen träten nicht auf, weil jeder Falzbogen einzeln durch die Falzmaschine läuft.  Der Output der Maschine beträgt bis zu 23.000 Bogen 16-Seiter A4 je Stunde, in Abhängigkeit von der Grammatur. Damit ersetze sie bei geringstem Personalaufwand zwei bis drei herkömmliche Falzmaschinen, wodurch bis zu vier Personen eingespart werden könnten. 

 

Vorsprung durch Geschwindigkeit

 

Als Motto für die diesjährige Drupa hat das Unternehmen den Slogan "Finish First" gewählt. Diesem werde neben der Le Mans auch die K-8-RS gerecht, die in Düsseldorf gleich in zweifacher Ausführung für unterschiedliche Zielgruppen vorgestellt wurde.

 

- In Verbindung mit dem neu entwickelten Stangenbündler vom Typ A-10 wird aus der Hochgeschwindigkeitsmaschine "K-8-RS" ein Falzsystem namens Monza. Mit dem Laufgeschwindigkeits-Upgrade auf 275 m/Min. für einen Produktivitätszuwachs von max. 20% richtet sich dieses System an Buchbindereien und Druckereien, die ab 45 Mio. Signaturen/Jahr falzen. Wichtiges seiner Merkmale sei, dass ganz konventionelle Falzmuster verwendet werden, was sich somit auch für Buchbindereien gut eigne. 

 

- Darüber hinaus wurde die K-8-RS erstmals mit digitalem Equipment verbunden. Auf der Digitallinie wurden wechselnde, unterschiedliche Buchblöcke herstellt, die inline mit einer Hilfsleimung versehen wurden. Die Leimung erleichtert in der Weiterverarbeitung die nachfolgenden Produktionsschritte.

 

Auf einer vollautomatischen K-8 konnten sich die Messebesucher live davon überzeugen, wie schnell das Umrüsten und Einrichten mit dieser Maschine vonstatten geht.

 

Neue Auslagen

 

Das Unternehmen konnte drei neue Auslagen präsentieren: A-10, A-7-D und A-700. Der neue Stangenbündler vom Typ A-10 ist eine horizontale Auslage, die für die sehr schnelle und ermüdungsfreie Verarbeitung gefalzter Signaturen mit nur einem Bediener geeignet ist. 

 

Die Signaturenauslage "A-7" gibt es als A-7-D (D steht für Digital) im Verbund mit dem digitalen MBO-Equipment. Damit könnten Signaturen und Buchblöcke sicher und markierungsfrei mit bis zu 30% höherer Geschwindigkeit ausgelegt werden. Mit der Variante als A-7 ist eine  Stapelauslage z.B. hinter den schnellen Falzmaschinen mit bis zu 18.000 16-Seitern A4 mit einer Bedienperson möglich.

 

Die neue Stapelauslage A-500/A-700 kommt zum Einsatz, um unterschiedliche Formate von Falzmaschinen im Stapel oder in Mehrfachnutzen in Stapeln auszulegen. Bei dieser Auslage handelt es sich um die bekannte Palamides alpha 500/700, die jetzt durch MBO eben als A-500/700 vertrieben wird.

 

Sonderlösungen von Herzog+Heymann

 

Auch von der 100%igen Tochter Herzog+Heymann gab es wieder einiges zu sehen. Auf der Packaging-Linie "Stamina" wurden Faltschachteln gestanzt, anschließend gefalzt und zu Schachteln verklebt. Auf derselben Linie wurde ein vorproduzierter Beipackzettel direkt in die Faltschachtel eingespendet und dort verklebt. Das integrierte Qualitätssicherungssystem überprüfte mittels Kameralesung, ob der richtige Beipackzettel in die dafür vorgesehene Faltschachtel eingespendet wurde. Darüber hinaus gewährleistete die dazugehörige Klebstoffauftragkontrolle, dass nur 100%ig korrekt verklebte Faltschachteln in die Auslage gelangten, da fehlerhafte Produkte ausgeschleust wurden.

 

Neben der Stamina zeigte Herzog+Heymann eine Vario-Linie, mit der zwei verschiedene Materialien (50 und 80 g/qm) mit einer Genauigkeit von ± 0,5 mm zusammengetragen wurden. Auf einer anderen Linie wurden Outserts mit 168 Panel produziert. Durch eine spezielle Bandpresse konnten besonders flache Produkte hergestellt werden. Als vierte Linie zeigte das Unternehmen eine neue Rillstation, die das Aufbrechen beim Falzen digital gedruckter oder hochgrammaturiger Materialien verhindert.


Doch auch mit ausgestellten günstigen Falzmaschinen konnte die Gruppe aufwarten. Es wurden zwei M-80-Falzsysteme auf dem Messestand gezeigt: einmal als Taschen- und einmal als Kombifalzmaschine. Darüber hinaus wurde eine automatisierte T-535-P gezeigt sowie eine neue K-70. Letztere geht als Weiterentwicklung der K-760 hervor. So wurden die Schwertantriebe, die neueste M-1-Steuerung mit Touchscreen-Bedienung und mit höherer Laufleistung (max. 210 m/Min.) verbessert und auf diese Weise den verschiedenen Märkten angepasst. 

 

Positive Bilanz

 

Die MBO-Gruppe zeigt sich rückblickend sehr zufrieden mit ihrem Messeauftritt. Wie kein anderer Falzmaschinenhersteller habe sie die ganze Breite des Angebots eindrücklich und live der Weltöffentlichkeit vorführen können. Den Besuchern habe somit die technische Leistungsfähigkeit über alle Bereiche hinweg kompetent und in Funktion vermittelt werden können. 

 

Es habe sich gezeigt, dass die Fachbesucher nicht mehr so lange auf der Messe bleiben, dafür aber bestens vorbereitet sind und die relevanten Aussteller zielgerichtet besuchen. Die Messebesucher der Drupa 2016 hätten sehr genau gewusst, was sie wollten. Dementsprechend hoch sei die Qualität der fachlichen Gespräche gewesen. Besonders positiv waren laut MBO die Abschlüsse, die in Düsseldorf getätigt wurden. Darüber hinaus freue man sich auf weitere Abschlüsse während der Messenachbereitung.