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(02.06.2016 / saj)

Kundenvorteilssystem und neue Weiterverarbeitungslinien

Auf der Drupa: Produktionskompetenz, Anpassung und Modularität "besiegeln den Kauf" heiße es von Anwenderseite - die Gruppe bringe jeden Postpress-Vorteil im Bereich von Druck, Weiterverarbeitung und Verpackung.

Die MBO-Gruppe, nach eigenen Angaben Marktführer im Finishingbereich, führt zwölf Weiterverarbeitungslinien auf der Drupa vor. Dazu gehören die neuen industriellen Signaturen-Falzsysteme namens Le Mans und Monza, die K8-RS Digital (das neueste Modul  und "die schnellste Falzmaschine" für die digitale Weiterverarbeitung) sowie neue Auslagensysteme. Die Gruppe bietet aber nicht nur das neueste Equipment an – kompatibel in zahlreichen Konfigurationen –, sondern präsentiert auch ihr exklusives Kundenvorteilssystem (KVS). Es entstand aus den vielen Maschinen, die sich im Markt unter Produktionsbedingungen bewährt haben und aus den Verbesserungsvorschlägen der Anwender und dient dazu, die Workflows zu optimieren.

Ein wesentlicher Bestandteil der MBO-Kultur sei die Kundenorientierung, heißt es. Dementsprechend habe die Gruppe im Jahr 2012 nicht nur den Weg für die modulare Weiterverarbeitung geebnet, sondern sei auch der erste Hersteller im Bereich der Weiterverarbeitung gewesen, der dazu bereit war, individuelle Lösungen für Endkunden und Partner zu entwickeln.

 

Um das Vorgehen leichter verständlich zu machen, hat das Unternehmen seinen dreistufigen Consulting-Ansatz im KVS zusammengefasst.

 

Wozu modulare Geräte?

 

MBOs Rollen- und Bogen-Weiterverarbeitungsmodule können als Gesamtlinie für eine ganz bestimmte Anwendung oder als Einzelkomponenten für wechselnde Aufträge erworben werden. Durch die Modularität können die einzelnen Teile je nach Auftragsstruktur beliebig kombiniert werden.

 

Der entscheidende Vorteil der Modulbauweise hier sei, dass sich zahlreiche unterschiedliche Produkte mit einer Linie produzieren lassen. Die Linie ist nicht starr. Sie kann je nach Auftrag schnell und einfach umkonfiguriert werden. Dadurch werden zusätzliche Arbeitsschritte minimiert, die Rüstzeiten werden verkürzt, die Effizienz steigt und die Vielfalt der Produkte, die auf der Linie produziert werden können, wächst. 

 

Das modulare Equipment der Gruppe eignet sich sowohl für die Weiterverarbeitung von Bogen- als auch von Rollenware. Die drei als einzigartigbeeichneten Vorteile des KVS sind:

 

- Finish-First-Leitgedanke: Die Gruppe analysiert die Produktionsabläufe aus der Weiterverarbeitungsperspektive und regt Drucker dazu an, einen ganzheitlichen Ansatz zu betrachten, wenn sie den Kauf einer neue Druckmaschine erwägen.

 

- Modularität: Ein von MBO eingeführter, flexibler Ansatz, gibt Buchbindern die Möglichkeit, verschiedenes Weiterverarbeitungsequipment einfach und schnell auszutauschen, um einzelne Module sowohl im konventionellen als auch im digitalen Finishing nutzen zu können. Die Modularität erlaubt es, zahlreiche Weiterverarbeitungsmöglichkeiten in einer einzigen Linie zu vereinen. Darüber hinaus werden Arbeitsschritte reduziert und die Effizienz gesteigert.

 

- Kundenorientierung:  Seit Einführung des Digitaldrucks ist die Vielfalt der Druckprodukte gestiegen und die Workflows sind komplexer geworden. Hier hilft die Gruppe mit Beratung und individuellen Lösungen.

 

Um die neuen Herausforderungen zu meistern, arbeitet das Unternehmen mit OEM-Zulieferern, Druckereien und Buchbindereien zusammen, um sicherzustellen, dass die neu entwickelten Produkte in die Offset-, Digital- und Hybriddruck-Systeme aller gängigen Hersteller problemlos integriert werden können. Zusätzlich hat man eine Infrastruktur entwickelt, mit deren Hilfe Sonderanfragen schnell und kosteneffizient bearbeitet werden können.


Schnellste Falzmaschine jetzt modular 

 

Die neueste Generation der nach Herstellerangaben schnellsten Falzmaschine der Welt, K 8-RS, kann in jede gängige Produktionslinie integriert werden – gleich, ob Digital oder Offset gedruckte Produkte weiterverarbeitet werden sollen. Damit kann die Maschine in der Weiterverarbeitung flexibel eingesetzt werden. Auf der K 8-RS Digital, die auf der Drupa ihr Debüt hat, werden Geschwindigkeit und Vielseitigkeit demonstriert. 

 

Diese Anlage ist das aktuellste Finishing-Modul im Portfolio von MBOs Digital-Equipment. Sie basiert auf der Signaturenfalzmaschine vom Typ K 8-RS und bringt somit die Vorteile der RS-Technik (Rapid Speed) in das digitale Finishing ein. Mit Höchstgeschwindigkeit und hohem Automatisierungsgrad sei dieses Aggregat ideal für Druckereien mit kleinen, mittelgroßen oder hohen Auflagen im Signaturenbereich. Es können bedruckte Rollen bis zu einer Breite von 30 Zoll verarbeitet werden. Wie bei dem meisten Digital-Equipment der Gruppe kann auch die K 8-RS Digital inline oder nearline gestellt und mit einer ganzen Palette an zusätzlichen Digital-Modulen erweitert werden.

 

Auf der Maschine, die in Düsseldorf gezeigt wird, werden Signaturen gefalzt, die einen Buchblock bilden. Diese werden wiederum mit einer Hilfsleimung versehen, welche die sich anschließenden Arbeitsschritte in der Weiterverarbeitung erleichtern soll.

 

Sonderlösungen von Herzog+Heymann


Die MBO-Tochter präsentiert vier Linien. Es sind eine neue Rill-/Falzstation, eine Vario-Linie zum Zusammenführen unterschiedlicher Einzelbogen und eine Pharma-Linie zu sehen.

 

Darüber hinaus wird die als äußerst flexibl bezeichnete Stamina-Linie präsentiert – ein Faltschachtelsystem mit integrierter Rotationsstanze. Durch die Kombination der Stanzmaschine mit dem Falz-Klebe-Prozess können Faltschachteln in einem Durchgang produziert werden – vom Stanzen und Rillen über das Falzen und Kleben der fertigen Schachtel. Durch den Inline-Prozess entfallen zusätzliche Produktionsschritte, wie z.B. das Entfernen der Stanzreste. Ebenso können Einrichtezeiten eingespart werden. 

 

In die auf der Stamina-Linie hergestellten Faltschachteln werden vorproduzierte Inserts eingespendet und in der Schachtel fixiert. Ein integriertes Kamerasystem überprüft, ob sich das richtige Insert in der richtigen Schachtel befindet. Hierdurch können versehentliche Verwechselungen ausgeschlossen werden, was besonders im Pharmabereich sehr wichtig ist.

 

Neue Auslagensysteme

 

Ein Weiterverarbeitungssystem kann nur so schnell produzieren, wie der Bediener die gefalzten Produkte aus der Auslage entnehmen kann. Das lässt die Weiterverarbeitung zum kritischen Moment des gesamten Produktionsprozesses werden. Deshalb hat MBO drei neue Auslagensysteme entwickelt, um die Arbeit des Bedieners zu erleichtern.

 

Diese Auslagen bieten eine ganze Palette an hilfreichen Features, wie z.B. die automatische Formaterkennung, automatische Bogenausschleusung und einen ergonomisch designten Auslagentisch, der die buchbinderische Arbeit vereinfacht. Dank der modularen Bauweise sind alle drei Auslagen mit vielen Modulen des Herstellers kompatibel. Auf der Drupa wurden enthüllt:

 

- Der A-10-Stangenbündler in Verbindung mit dem Le-Mans- und dem Monza- Falzmaschinensystem (s.u.) vereinfacht den Bedienern die Verarbeitung von Signaturen in sehr großen Auflagen bei höchster Maschinengeschwindigkeit. Die Signaturen werden in handlichen Stangen gebündelt. Das intuitive Design und automatisierte Funktionen machen den A 10 sehr bedienerfreundlich – so sehr, dass ein Anwender gleichzeitig zwei Maschinen bedienen kann, die mit dem Stangenbündler ausgestattet sind.

 

- Die automatisierte Stapelauslage vom Typ  A 700 ist auf der Drupa inline mit dem Falzmaschinensystem "M 80" zu sehen. Sie ist eine Auslage für Signaturen, Direct-Mailings und viele weitere kommerzielle Anwendungen. 

 

- Die A7-Digital-Stapelauslage wurde speziell für die digitale Weiterverarbeitung entwickelt und ist nach Herstellerangaben ideal für Buchblock- und Signaturenanwendungen. Die optionale Hilfsleimung am Rücken erleichtert nachfolgende Weiterverarbeitungsschritte, da die Reihenfolge der Signaturen nicht mehr vertauscht werden kann. In Düsseldorf ist die A 7-D mit der K 8-RS Digital kombiniert.

 

Neue High-Speed-Signaturen-Linien

 

Die Gruppe führt mit dem Le-Mans- und dem Monza-Falzsystem zwei neue High-Speed- Signaturen-Linien ein. Beide eignen sich für Druckereien mit sehr hohen Auflagenzahlen. Sie sind mit dem neuen Stangenbündler A 10 kombiniert, der die gefalzten Signaturen zu handlichen Stangen bündelt. Dadurch werde dem Bediener die körperliche Arbeit extrem erleichtert.

 

– Das neue, industrialisierte High-Tech-Falzsystem namens Le Mans wurde von Grund auf neu entwickelt. Es besteht aus Anleger "P 10", Falzmaschine "K 10" und dem Stangenbündler "A 10" als Auslage. Die Le Mans ist geeignet für Druckereien mit Auflagen ab 75 Mio. Bogen/Jahr. Sie falzt z.B. 16-Seiter A4 mit über 20.000 Bogen/Std. konstant. Alle falztechnischen Parameter wie Anleger, alle Lineale und Anschläge, alle Falzwalzen und Taschen sowie Schwerter sind vollautomatisiert. Des Weiteren findet eine automatische Palettenausrichtung im Anleger mit Nachführung der Palettenposition während der Produktion statt. An allen Stationen sind Messerwellenkassetten enthalten. Die Maschine ersetzt zwei bis drei konventionelle Falzmaschinen im Formatbereich 70 x 100 mit einer Person.

 

- Die Monza besteht aus dem High-Speed-Falzmaschinensystem vom Typ K 8-RS und dem Stangenbündler "A 10". Mit Geschwindigkeiten von max. 275 m/Min. und umfangreichen Automatisierungsmöglichkeiten ist sie laut MBO die richtige Wahl für hohe Auflagen und extrem kurze Rüstzeiten.


Neben dem genannten Finishing-Equipment zeigt die Gruppe weitere Postpress-Techniken live auf der Drupa. Dies beinhaltet z.B. die M 80, die es als Taschen- und als Kombifalzmaschine zu sehen gibt, die neue kostengünstige Kombifalzmaschine "K 70" und weiteres Equipment.