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(22.03.2016 / saj)

Mehr Leistung und Automatisierung im Großformat

Ein Drupa-Highlight für Verpackungsdrucker: KBA Rapida 145 mit neuer Doppelstapelauslage.

In Düsseldorf will KBA-Sheetfed als - wie es heißt - wohl einziger Aussteller mit der weiterentwickelten Rapida 145 eine Hightech-Anlage im Großformat zeigen. Die im Druck präsentierte Sechsfarbenmaschine mit Lackturm und automatisierter Stapellogistik verfügt über eine ganze Reihe von Neuheiten, um die Druckproduktion weiter automatisieren und noch effektiver gestalten zu können. Neben der auf 18.000 Bogen/Std. (Rapida 164: 16.500) erhöhten maximalen Druckleistung ist die neue Doppelstapelauslage ein Kennzeichen. Erste Großformatmaschinen mit doppelter Auslage sind bereits im Einsatz. Diese Option sei ab sofort auch im Mittelformat für die 106er verfügbar.

 

Die neue Doppelstapelauslage trägt dazu bei, die Fertigung in Verpackungsbetrieben mit einem hohen Durchsatz weiter zu optimieren. Neben dem Stapel mit Makulatur entsteht ein makulaturfreier Auslagestapel, der direkt in der Stanz- oder Kaschiermaschine weiterverarbeitet werden kann. Manuelles Aussortieren von Makulatur entfällt. 


Beide Stapel können in eine Bedruckstofflogistik integriert werden. Das Ausschleusen der Makulatur erfolgt bis zur Maximalleistung von 18.000 Bogen/Std. bei der Rapida 145 bzw. 20.000 bei der 106er. Unter anderem lassen sich Einrichte- und Hochlaufmakulatur automatisch aussondern. Für später sollen weitere Anwendungen geplant sein. Daneben macht die Doppelstapelauslage nach Herstellerangaben den Nonstop-Stapelwechsel bei Maximalleistung sicherer. Die Produktion mit zwei Stapeln ist sowohl im manuellen als auch im Automatikbetrieb möglich.  

 

Farbbelegung, Feuchtung und Anzahl der Druckfarben beeinflussen den Bedruckstoff und können zu Differenzen in der Drucklänge führen. An den neuen Rapida-Jumbos erfolgt das zum Ausgleich der Papierdehnung mögliche Recken der Druckplatte in axialer und Umfangsrichtung (bis 0,2 mm) via Fernverstellung vom Leitstand (Ergotronic Platestretch). Ein manuelles Eingreifen ist nicht erforderlich. Im Resultat soll sich die Druckqualität bei weniger Makulatur verbessern.  


Weiterentwickelt wurde auch die Inline-Farbregelung namens Qualitronic Colorontrol. Grüne und rote Lampen zeigen am Monitor des Ergotronic-Leitstands an, ob die Farbdichten in den Toleranzen liegen. Bei Abweichungen fordert ein akustisches Signal die sofortige Korrektur. Um Makulatur zu vermeiden, lässt sich auch ein Anlegerstopp programmieren, wenn ein Fehler nicht schnell genug behoben wird.  

 

Vollautomatische Qualitätskontrolle


Eine weitere Neuheit im Großformat zur vollautomatischen Qualitätskontrolle im Fortdruck ist Qualitronic PDF. Das System referenziert einen frisch gedruckten Bogen mit dem PDF aus der Vorstufe. Nach Freigabe des Referenzbogens erfolgt die Fortdruckkontrolle zur virtuellen Referenz, sobald der Gutbogenzähler startet. Bei einer Kameraauflösung von ca. 300 dpi würden Fehler bis zu einer Größe von 90 µm erfasst, auch bei maximaler Druckleistung. Die Inspektionsparameter sind während des Fortdruckes anpassbar. Am Wallscreen des Ergotronic-Leitstandes finden die Drucker Informationen zu möglichen Fehlern im Druckbogen. Zertifikate und Protokolle informieren über die gedruckte Qualität.  


Qualitronic PDF Pile View heißt ein zusätzliches Tool zur nachträglichen Fehleranalyse nach der Produktion oder im Reklamationsfall. Die Kontrolle der gesamten Auflage vermeidet Makulatur und schützt vor der Auslieferung fehlerbehafteter Bogen.  

 

Als - wie es heißt - Marktführer im Kartonagendruck verfügt das Unternehmen über langjährige Erfahrungen in der Bedruckstofflogistik. Zu den bekannten Logistikkomponenten kommt im Rahmen des Piletronic-Konzepts eine weitere Variante mit Überflurmontage und geringer Aufbauhöhe hinzu, die Eingriffe in den Hallenboden oder das Fundament überflüssig machen sollen. 


Der Stapeltransport erfolgt mittels LOX-Bändern und Servomotoren laut KBA ruckfrei und präzise zur Druckmaschine. Eine einfache und übersichtliche Bedienoberfläche vereinfache die Steuerung. Hierbei kommen Plug & Play-Komponenten zum Einsatz.  


Der Stapelwender ist durch individuell steuerbare Programme zum Vorbereiten der Stapel gekennzeichnet. Vibrationsdauer, Luftzufuhr, Position des Stapels oder mechanische Beanspruchung des Bedruckstoffes können materialspezifisch eingestellt werden. Während der Stapelvorbereitung entnimmt das System die oberen drei bis fünf Makulaturbogen automatisch.  

 

Am Leitstand lassen sich die genutzte Leistung und der daraus resultierende Energiebedarf der Maschine und einzelner Komponenten wie z.B. der Trockner unmittelbar verfolgen.  Logotronic Professional protokolliert und speichert den Energiebedarf auftragsbezogen. Visu-Energy heißt die Lösung für die Analyse aller Energiebedarfe in einem Druckbetrieb. Diese können dann als Eingangsgrößen für ein Energiemanagementsystem dienen.