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(27.01.2016 / saj)

Großauftrag für Heidelberg

Die schwedische Druckerei Atta 45 mit Sitz in Järfälla bei Stockholm hat sich nach Wirtschaftlichkeitsberechnungen und mit einer Zukunftsstrategie für die größte Investition in ihrer noch jungen Firmengeschichte entschlossen.

Im April letzten Jahres ist Atta 45 in einen Neubau umgezogen und produziert dort mit einem umfangreichen Paket, bestehend aus neuen Maschinen, Service und Verbrauchsmaterialien im Gesamtwert von mehr als 13 Mio. Euro. Der größte Teil der gesamten Lösung wurde von der Heidelberger Druckmaschinen AG installiert.

 

"Wir möchten unser Wachstum zukünftig fortsetzen und benötigten daher mehr Platz und eine bessere Logistik sowie das modernste Equipment, was es momentan auf dem Markt gibt", so Geschäftsführer Erik Mauritzon. Das Bild zeigt ihn links mit Produktionsleiter Tomas Reinhed. „Mit Heidelberg verbindet uns von Anfang an eine partnerschaftliche Beziehung und wir erhalten alles aus einer Hand – Maschinen mit höchster Produktivität, den bewährten und schnellen Service für deren maximale Verfügbarkeit sowie die optimal abgestimmten Verbrauchsmaterialien, mit denen wir beste Druckergebnisse erreichen können."

 

Während die beiden Achtfarben-Wendemaschinen vom Typ Speedmaster XL 106 – eine davon 18.000, die andere 15.000 Bogen/Std. leistend und Lackierwerk – bereits seit einigen Monaten laufen, wurde die Achtfarben-Wendemaschine "Speedmaster XL 162" im Herbst in Betrieb genommen. Für Letztere fuhren alleine 26 Lkws von Wiesloch-Walldorf nach Järfälla. Ebenfalls neu sind der CTP-Belichter namens Suprasetter 162, die Falzmaschine vom Typ Stahlfolder TX 96 und ein Sammelhefter "Stitchmaster ST 500". 

 

Das Unternehmen startete 1999 mit zwölf Beschäftigten und überwiegend mit Maschinen von Heidelberg. Über die Jahre wurde immer in das neueste Equipment investiert. Heute zählt es zu den größten Druckereien Schwedens, das 115 Mitarbeiter beschäftigt, die letzets Jahr einen Umsatz von über 22 Mio. Euro erzielten. Gedruckt wird für regionale Firmen im Großraum Stockholm. Die Produkte umfassen zu einem Drittel Zeitschriften mit kleinen Auflagen, 40% sind klassische Akzidenzen wie Flyer und Broschüren, 10% machen Geschäftsberichte aus und der Rest wird im Digitaldruckverfahren hergestellt. Die Durchschnittsauflagen liegen bei rd. 3000 Bogen pro Auftrag. Alleine bei den Zeitschriften werden 400 unterschiedliche Titel mit vier bis zehn Ausgaben pro Jahr gedruckt.

 

"Vor diesem Hintergrund sind für uns die Rüstzeiten der Maschinen sehr wichtig. Momentan haben wir etwa drei Jobwechsel pro Stunde", so Reinhed. "Von daher schätzen wir die hohe Produktivität der Speedmaster-XL-Maschinen, die alle mit dem automatischen Plattenwechsler 'Autoplate XL' und dem Inline-Messgerät 'Inpress-Control 2', das Farbe und Passer steuert und kontrolliert, ausgestattet sind. Darüber hinaus bin ich von der sehr hohen Qualität bei den Wendemaschinen und deren stabilen Fortdruck überzeugt." Bei der XL 162 ist das Doppelgreifersystem in der Auslage ein Highlight. Es benötigt keine Bogenbremsen, was zu erheblicher Papierersparnis und einer stabilen Auslage mit guten Stapeln führen soll.

 

Materialien und Service

 

Für das Equipment wurde ein Servicevertrag 36 abgeschlossen, das alle drei Druckmaschinen sowie die CTP-Anlage an einen Remote-Service anbindet. Der Fünfjahresvertrag über die Saphira-Platten umfasst ein Kontingent von rd. 500.000 qm. Es soll dem Unternehmen Planungs-, Kosten- und Terminsicherheit geben.

 

"Wir wollen hauptsächlich weiter mit den kleinauflagigen Zeitschriften wachsen und darüber hinaus Aufträge von verschiedenen Kunden in Sammelformen abarbeiten und uns in Richtung Web-to-Print entwickeln", umreißt Mauritzon die Zukunft. "Alle drei Druckmaschinen und besonders die Großformatmaschine sind dafür ausgelegt. Letztere nutzen wir vor allem auch für mehrseitige Produkte, wie z.B. Zeitschriften mit 72 oder 80 Seiten. Dies ergibt dann zwei Signaturen für die Weiterverarbeitung anstelle von fünf beim Format von 70 x 100." 

 

Zudem sei geplant, die Verbrauchsmaterialien um Farben und Gummitücher aus der Saphira-Reihe zu erweitern. Der Platz und das Fundament für eine weitere Großformatmaschine seien ebenfalls schon vorhanden.