Die alte Wellpappenanlage wurde abgestellt und innerhalb von nur 78 Std. demontiert, gleichzeitig sei die neue Anlage in Rekordzeit aufgebaut und gestartet worden. Als Vorteile dieser neuen "State of the Art"-Maschine werden genannt: eine sehr hohe Produktivität sowie die vollautomatisierte IT-Steuerung in Bezug auf Geschwindigkeit und Qualität der Wellpappenerzeugung. Alle vom Maschinenhersteller lieferbaren IT-Komponenten nach den Ideen der Industrie-4.0-Technik seien bereits integriert. Ferner ist die Anlage in der Lage, Papiergrammaturen ab 40 g/qm zu verarbeiten und somit die Forderungen nach Gewichtseinsparungen bei Verpackungen bei gleichbleibender Stabilität zu erfüllen. 

Die Anlage ist mit einem Warp-Control-System (Planlagensteuerungssystem) und dem Zero- Defect-System ausgestattet. Letzteres registriert automatisch nicht verklebte Wellpappe oder Splice-Stellen, die in einer nachgeschalteten Einzelbogenausschleusung aus dem Produktionsprozess ausgesondert werden. Auf diese Weise wird einwandfreie unfertige Ware weiterverarbeitet und als geprüfte Verpackungen ausgeliefert. Ein integrierter Web-Cleaner (Bahnreinigungsanlage) befreit die erzeugte Wellpappe von anhaftendem Staub. Eine staubfreie Oberfläche ist erforderlich, um im anschließenden High-Quality-Postprint-Verfahren eine Bedruckung optimal zu realisieren.

Mittels der neuen Aufreißfadenstation mit Ritzvorrichtung kann die Deckenbahn angeritzt werden, so dass später eine optisch saubere Kante beim Aufreißen der Verpackung entsteht. Insbesondere für Shelf-Ready-Packaging-Produkte ist dies ein wichtiges Feature für das Erscheinungsbild der Verpackungen am Point-of-Sale.

Die Nachfrage nach Verpackungen mit Innenbedruckung nimmt - wie es heißt - weiter zu, um Verpackungen noch attraktiver und aufmerksamkeitsstärker für den Abverkauf zu gestalten und sich von Wettbewerbsprodukten abzuheben. Nun können jetzt die bedruckten Preprintpapiere auf der Außen- und zusätzlich als Innenbahn eingesetzt werden, denn die neue Anlage verfügt über Lesegeräte für Abschlagmarken auf beiden Seiten. Der Querschneider ist mit einer Kamera ausgestattet, so dass die Qualität in Bezug auf die Abschlagmarke visuell geprüft und ggf. korrigiert werden kann.

Die Wellpappenanlage wird von insgesamt 16 Kameras überwacht, die am zentralen Leitstand hochauflösende Bilder liefern, ein schnelles Eingreifen ermöglichen und damit für stabile Produktion und Qualität sorgen.

Besonderer Wert wurde auf die Nachhaltigkeit und Energieeffizienz gelegt: Die neue Anlage  wird mit einem reduzierten Dampfdruck betrieben, so dass weniger Erdgas für die Produktion verwendet werden muss. Spezielle Isolierungen aller Dampf- und Kondensatleitungen sorgen für eine weitere Senkung des Energiebedarfs. Exakte Messungen erlauben eine gezielte Analyse und Steuerung der Bedarfe. Eine fernbedienbare Absperrvorrichtung der einzelnen Zylinder am Dreifachvorheizer schaltet nicht benötigte Vorheizzylinder ab, was den Energiebedarf weiter senkt. Die neue, vollautomatische Schmiereinrichtung minimiert die Gefahr von Schmierstoffverlusten und sorgt so für erhöhte Sauberkeit an Maschine und Produkt. 

Im Zuge der Umbaumaßnahmen wurde auch in die gesamte Infrastruktur, wie die automatische Abfallentsorgung und die Leimaufbereitung, investiert. Dies alles diene der Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit und der besonderen Effizienz- und Qualitätssteigerung.

Mit dieser Investition sind nun alle Wellpappenanlagen der Panther-Gruppe mit High-Speed-Technik ausgestattet, so dass alle Interessenten in Deutschland und Europa auch mit der leichtgewichtigsten Wellpappe beliefert werden können. In der Kombination mit dem Flexo-Preprint-Verfahren der Gruppe können nun auch die leichtesten Papiere mit acht Farben plus Lack bedruckt und auf den Hochleistungsanlagen des Unternehmens hergestellt werden.