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(03.12.2015 / saj)

LED-UV nimmt an Fahrt auf im Akzidenzdruck

Durch die Weiterentwicklung von LEDs als Lichtquellen für die Aushärtung von Farben und Lacken eröffnen sich die Vorteile der UV-Technik nun auch für den Akzidenzdruck. Die Häuser KG hat zwei LED-Aggregate von IST Metz auf einer Speedmaster XL 105 installiert und - wie es heißt - durchweg positive Erfahrungen damit gemacht.

Für die kommenden Jahre erwarten Fachleute einen deutlichen Anstieg des Marktanteils von LED-UV-Systemen. Das kommt nicht von ungefähr, denn ihre spezifischen Vorteile sorgen für eine wirtschaftliche und energiesparende Produktionsweise. LED-UV-Aggregate sind nach dem Einschalten sofort einsatzbereit und geben nur minimal Hitze an das Substrat ab. Die kompakten Systeme haben eine besonders hohe Standzeit. Die LEDs können je nachdem, wo Licht auf dem Substrat benötigt wird, auch einzeln angesteuert werden.

 

Der UV-Anlagen-Hersteller IST Metz bietet sowohl UV-Systeme mit Mitteldrucklampen als auch LED-Systeme an. Die jüngste LED-Baureihe nennt sich LUV und ist in verschiedenen Leistungsstufen verfügbar. Die Variante "80" ist für Arbeitsabstände ab 30 mm ausgelegt und u.a. bei Hertle in Kirchheim/Teck und bei Häuser in Köln im Einsatz. Beide Druckereien berichteten kürzlich bei einem Informationstag des Herstellers zum Thema "LED-Trocknung im Akzidenzdruck" über ihre Erfahrungen.

 

Mehr als 80.000 Kunden greifen weltweit auf die Dienstleistungen der Großdruckerei Häuser zurück, davon mehr als 1200 Druckereien. Über 1000 Druckaufträge werden pro Tag vollstufig abgewickelt. Die technische Ausstattung besteht aus über 50 Maschinen und Anlagen. Seit 2003 sind die Geschäftsführer Günter und Heiko Mazur mit ihrer Online-Druckerei namens Druckdiscount24.de aktiv. Heute produzieren sie zu etwa 80% für die Online-Plattform und zu 20% im klassischen Geschäft.

 

Für die LED-UV-Technike hat man sich entschieden, um die Drucksachen scheuerfester zu machen und bei Bedarf sofort weiterverarbeiten zu können. An der Heidelberger Speedmaster XL 105 mit zwei nachgerüsteten LED-UV-Einschüben (einer über der Wendung und einer in der Auslage) samt Wasserkühlung kommen nun Verrührer zum Einsatz, um die UV-Farbe in der richtigen Fließfähigkeit zu halten. Produziert wird mit 13.000 bis 15.000 Bogen/Std. 


Durch die sofortige Aushärtung der Druckfarben und durch den Wegfall von Puder können die Bogen unmittelbar weiterverarbeitet werden. Da weniger Makulatur anfällt und gesonderte Trocknungszeiten passé sind, können mehrere Stunden in der Produktion eingespart werden. Aufgrund der bisher guten Erfahrungen mit der LED-UV-Technik sollen bald noch weitere Druckmaschinen nachgerüstet werden.

 

Ebenfalls dieses Jahr hat die Akzidenzdruckerei Hertle eine LED-Härtungsanlage des Typs LUV 80 installiert. Die Motivation kam dabei von einem der Hauptkunden, einem Grußkartenverlag, dem die Lieferzeiten zu lang waren. Aus Platzgründen entschied man sich für die Aufrüstung der bestehenden Speedmaster SM 74-5. Geschäftsführer Robert Hertle berichtete bei der Informationsveranstaltung, dass bisher drei bis fünf Tage zur Trocknung der Karten eingeplant werden mussten. Diese Zeit sowie der erhebliche Zeit- und Personalaufwand beim Aussortieren der Makulatur entfielen durch den Einsatz der UV-Trocknung. Außerdem konnte durch die Umstellung das Portfolio an Bedruckstoffen erweitert werden. Spiegelkarton, Folien und Naturpapiere sind jetzt, wie es heißt, ebenso qualitativ hochwertig bedruckbar.

 

Ergänzt wurden die Berichte der beiden Anwender durch Vorträge von Epple-Druckfarben zu den Eigenschaften von LED-Farben und -Lacken sowie von Fujifilm Europe zur Druckplattentechnik für den UV-Druck. Ein eigener Vortrag von IST Metz behandelte grundlegende Informationen zu den Vorteilen der LED-Technik im Akzidenzdruck.