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(24.08.2015 / saj)

Qualität im Wellpappendruck gesteigert

Die Luckyflex-Klischees sind beim Werk Rheinwelle der Smurfit-Kappa-Gruppe auf bestem Wege, vom Problemlöser für kritische Aufträge zur standardmäßig eingesetzten Druckformsorte zu werden.

Die Volumenproduktion von Wellpappe und Verpackungen aus Wellpappe kennzeichnet das Portfolio des Werkes Rheinwelle der Smurfit Kappa GmbH im nordrhein-westfälischen Kreuzau. Der Standort bildet zusammen mit drei Produktionsstätten in Brühl, Düsseldorf und Jülich den West-Verbund der Wellpappenwerke von Smurfit Kappa in Deutschland. 


Das Werk Rheinwelle fertigt und verarbeitet im Dreischichtbetrieb Wellpappe in allen marktgängigen Typen mit ungestrichenen und gestrichenen Deckenpapieren. Als Spezialitäten produziert das Werk Wellpappe mit wasserabweisender bzw. -sperrender oder Antihaft-Ausrüstung und Verpackungen hieraus sowie Backtrays für den Backbereich. Über 70 % des gesamten Produktionsvolumens stammen aus der Lebensmittelbranche. Für die Verarbeitung der auf einer Wellpappenanlage gefertigten Pappe stehen Inliner, Flachbettstanzen und Rotationsstanzen zur Verfügung. Die Verarbeitungsmaschinen sind in der Lage, das Material im Flexodruckverfahren mit bis zu vier Farben zu bedrucken. Fast 90 % der Produktion werden bedruckt. 


Bei den Druckformen setzt das Werk Rheinwelle in wachsendem Maße auf Luckyflex-Klischees, exklusiv hergestellt und geliefert von der Spirit Packaging Premedia GmbH aus Würselen bei Aachen. In der Zusammenarbeit nutzen beide Partner für eine hocheffiziente, medienbruchfreie Bestellung und Ausführung der Aufträge die Cloud-basierte Lösung Printconnect. Diese Entwicklung aus der Spirit-Firmengruppe ist Teil des Luckyflex-Systems. 


Das Bild zeigt beim Vor-Ort-Termin im Werk Rheinwelle: Klaus Kuhnen (technischer Leiter, Smurfit Kappa Rheinwelle), Andreas Wittig (Leiter der Klischeeabteilung, Smurfit Kappa Rheinwelle), Volker Amelong (Produktionsleiter, Spirit), Markus Becker (Produktionsleiter, Smurfit Kappa Rheinwelle) und Dirk Abels (technischer Kundenberater Wellpappendruck, Spirit.)

 

Printconnect wurde mit den ERP-Systemen des Wellpappenwerkes vernetzt. Bereits die Anlage eines neuen Artikels bei Smurfit Kappa löst daher automatisch die Bestellung der Klischees aus – inkl. Übertragung aller Auftragsparameter. Unter der Regie von Printconnect läuft die gesamte technische und kaufmännische Abwicklung der Aufträge in einem automatischen, aufgabengesteuerten Prozess ab. Dabei werden z.B. die Klischeekosten mit Systemunterstützung auf PDF-Basis millimetergenau berechnet oder die Druckkarten vollautomatisch generiert. Bei Änderungen ist die neue, aktualisierte Druckkarte binnen weniger Sekunden verfügbar.


Unter dem eingetragenen Markennamen "LuckyFlex" bietet Spirit kunden- und auftragsspezifisch gefertigte Fotopolymer-Flexodruckformen an, mit denen sich auf allen gängigen Verpackungsbedruckstoffen mit der vorhandenen Drucktechnik - wie es heißt - perfekte Resultate erzielen lassen.


Produktionssicherheit und Qualität 


Mit diesen Klischee wird in Kreuzau seit Herbst letzten Jahres gedruckt. Anfangs dienten die hochwertigen Formen hauptsächlich als Problemlöser für heikle Aufträge. Markus Becker, Betriebsleiter des Werkes Rheinwelle, erinnert sich: "Das erste Mal, dass ich richtig mit Luckyflex zu tun hatte, war eine Reklamation, weil ein Barcode nicht klar lesbar war. Wir haben den Auftrag dann mit Luckyflex getestet und der vorher verwaschene Barcode war schlagartig sehr viel deutlicher ausgeprägt. Daraufhin haben wir geschaut, welche Vorteile uns diese Klischees im Vierfarbdruck und für Vollflächen bieten können. Es hat sich gezeigt, dass sie feine Details sehr gut wiedergeben, in Flächen einen gleichmäßigeren Farbauftrag erzielen und auch sehr gut in die Wellentäler drucken, sprich den Waschbretteffekt drastisch verringern. So haben wir für Luckyflex immer weitere Anwendungsfälle erschlossen."


Der technische Leiter Klaus Kuhnen ergänzt in Bezug auf die Auswirkungen: "Dank Luckyflex sind unsere Spezifikationen in qualitativer Hinsicht um einiges besser geworden. Wir können jetzt feinere Linien und Raster und kleinere Schriften drucken. Wo zuvor bei Positiv- und Negativlinien je nach Maschine eine minimale Strichstärke von 1 mm festgelegt war, liegen wir jetzt weit unter 0,5 mm. Im Spitzlichtbereich druckt nun der 0,8%-Punkt, wo vorher bei 3% der Abriss war. Damit ergibt sich als weiterer Vorteil, dass die von unseren Kunden bereitgestellten Druckbilder nicht mehr so stark überarbeitet werden müssen und im Idealfall wie angeliefert verwendet werden können." 


Den letztgenannten Aspekt bestätigt Volker Amelong, Betriebsleiter der Spirit Packaging Premedia GmbH: "Da meist Agenturen die Druckvorlagen für den Offset und nicht unter Berücksichtigung von Spezifikationen für den Flexodruck auf Wellpappe erstellen, mussten sie früher extrem umgearbeitet und vereinfacht werden. Mithilfe der Luckyflex-Technologie lassen sich solche Jobs mit geringfügigen Anpassungen und 'Offset-ähnlich' produzieren, sodass der entsprechende Arbeits- und Zeitaufwand entfällt."


Einfache Druckoptimierung


Zur Popularität beim Maschinenpersonal hat die von Spirit im Dialog mit dem Anwender entwickelte Qualitätsampel beigetragen. Alle Luckyflex-Klischees, die das Unternehmen in vormontierter Form erhält, bringen das im Stanzabfallbereich platzierte Kontrollelement mit. Es enthält ein Feld zur Schiebe-/Dublierkontrolle, Spitzlicht- und Tiefen-Rasterfelder sowie ein Kreis-Linien-Feld zur Kontrolle der Druckbeistellung. Letzteres erlaubt dem Drucker, den Beistelldruck, der hier aufgrund der guten Farbübertragung gering sein kann, genau einzustellen und zu kontrollieren. Insgesamt stellt die Qualitätsampel - wie es heißt - ein einfach anzuwendendes und praktisches Kontrollinstrument dar, das einen wichtigen Beitrag zum Durchbruch bei dem Kreuzauer Betrieb geleistet hat.

 

Durch den Einsatz der Luckyflex-Klischees erzielt das Smurfit-Kappa-Werk auch spürbare Kosteneinsparungen. So werden dank der möglichen Kombination von Raster und Fläche in einer Druckform weniger Platten benötigt, während im konventionellen Bereich die Flächen- und Rasteranteile auf zwei Druckwerke und damit auf zwei Klischees verteilt werden müssen. "Da alles in einer Form enthalten ist, fällt an unseren Verarbeitungsmaschinen auch weniger Einstell- und Einrichteaufwand an, was eine zusätzliche Kostenersparnis bedeutet", merkt Betriebsleiter Markus Becker an. 


Kuhnen verweist auf einen weiteren Vorteil: "Der Preis pro Quadratzentimeter ist zwar geringfügig höher als bei konventionellen Klischees, aber durch die digitale Montagetechnologie fallen die Klischeeflächen bei Mehrfarbenklischees im Durchschnitt kleiner aus, wodurch die Druckformen z.T. erheblich günstiger werden. Ganz nebenbei liefert diese Montagetechnologie die absolute Genauigkeit, was uns das Einrichten zusätzlich vereinfacht."


So ist es kein Wunder, dass das Werk Rheinwelle bei mittlerweile 80% der Neuaufträge Luckyflex-Klischees ordert. Eine Entwicklung, die Kreise zieht: Denn auch die übrigen Standorte des West-Verbundes setzen vermehrt auf diese Klischees.