NEWS

(28.07.2015 / saj)

Deutschland bleibt Europameister

Mit einem Produktionswert in Höhe von erneut 1,88 Mrd. Euro und einem Produktionsvolumen von 839.368 t behauptet die deutsche Faltschachtelindustrie im Geschäftsjahr 2014 die Spitzenposition im europäischen Vergleich vor Italien und Großbritannien.

Bedingt durch die erstmalige Einbeziehung der osteuropäischen Faltschachtelmärkte in die europäische Auswertung ist der Anteil Deutschlands am gesamteuropäischen Markt mit 20,9% aus statistischen Gründen im Vergleich zum Vorjahr um knapp 4% gesunken. Gleiches gilt für das Produktionsvolumen, das 2014 11.000 t geringer ausfiel als 2013. Das entspricht einem Rückgang von 1,3%. Das Verhältnis von Mengen- zu Produktionswertentwicklung liegt 2014 bei 2,24 Euro pro Kilogramm produzierte Faltschachteln und damit drei Cent bzw. 1,4 % über dem Vorjahreswert. Die Kapazitätsauslastung stieg innerhalb der ersten drei Quartale 2014 an, fiel im letzten Quartal jedoch leicht auf 86,9%. Die Verluste aus der Finanz- und Wirtschaftskrise konnten dauerhaft ausgeglichen werden. 


"Wir freuen uns, dass sich die deutsche Faltschachtelindustrie nach wie vor auf einem relativ stabilen, hohen Niveau bewegt und auch nach Einbeziehung der osteuropäischen Faltschachtelmärkte an der europäischen Spitze steht", so Steffen Schnizer (Bild), Sprecher des Vorstands des Fachverbands Faltschachtelindustrie (FFI).
    
Konsolidierung setzt sich fort


Wie in den Jahren zuvor setzt sich auch 2014 die rückläufige Anzahl der Faltschachtelunternehmen in Deutschland fort – hauptsächlich bedingt durch Unternehmenszusammenschlüsse. Die Anzahl der Mitglieder im Verband ist dagegen gestiegen. Seit der letzten Mitgliederversammlung stehen einem Austritt eines Vollmitglieds sowie eines assoziierten Mitglieds jeweils zwei Neuaufnahmen gegenüber. Damit repräsentiert der FFI nach wie vor drei Viertel des Produktionswerts und rd. zwei Drittel des Produktionsvolumens der Gesamtbranche, auch wenn ein Rückgang von 1 bzw. 0,5% im Vergleich zum Vorjahr zu verzeichnen ist. Im Detail haben die Mitgliedsunternehmen im Jahr 2014 einen Produktionswert in Höhe von 1,41 Mrd. Euro (-1,3% gegenüber 2013) und eine Produktionsmenge von 564.855 t (-2%) erzielt. 


"Der starke Anteil der Mitgliedsunternehmen innerhalb der Gesamtbranche belegt, wie wir als Verband zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit unserer Mitglieder beitragen. Wir nehmen dies als Verpflichtung, die Bedeutung der Faltschachtel als Verpackungs- und Verkaufsmedium weiter zu fördern", sagt Schnizer.

 

Verband setzt auf Wettbewerbsfähigkeit


Der FFI unterstützt seine Mitglieder mit vielfältigen Produkten sowie Dienstleistungen und trägt auf diese Weise nachhaltig zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit bei. Hierzu zählen Know-how-Transfer und Kompetenzsteigerung, Veranstaltungen und Seminare, aber auch Leitfäden, Muster und Checklisten zur Standardisierung von Geschäftsprozessen. Eines der bedeutendsten Projekte ist die zusammen mit der Vereinigung Maschinenkarton bereits 2012 gestartete Überarbeitung der zuletzt 1998 herausgegebenen "FFI/VMK Qualitätsmerkmale für Faltschachtelkarton". Anfang 2014 wurden die Qualitätsmerkmale den Mitgliedern zur Verfügung gestellt. Zentraler Aspekt ist darin die Umstellung von der Kartonbestellung und -lieferung nach Gewicht auf Bogenzählung, um das Working-Capital zu reduzieren und die Supply-Chain zu optimieren. 


Hinzu kommen intensive Marketingaktivitäten, die Markenartikelindustrie, Handel und Agenturen über die Vorteile von Verkaufsverpackungen aus Karton informieren. "Die Touchpoint Studie 2015 zeigt, dass Verpackungen nicht nur viele Touchpoints mit Konsumenten erzielen, sondern dass damit auch ein enormer Werbewert für die Unternehmen und ihre Marke erreicht werden kann", so Schnizer. Im Mittelpunkt der Studie steht der Media-Äquivalenzwert, der auf Basis der Bruttoreichweite einer Verpackung den Wert der Kontakte erstmalig konkret beziffert und einen Vergleich mit anderen Werbeträgern ermöglicht. 


Da neben den fachlichen Informationen zu Betriebswirtschaft, Technik, Qualitätsmanagement und Einkauf auch die Führungskompetenzen der Mitarbeiter an Bedeutung gewinnen, hat der FFI 2014 außerdem eine sechsteilige Fortbildungsreihe für technische Führungskräfte konzipiert. Als Interessenvertreter der Faltschachtelbranche will sich der Verband darüber hinaus in Gesprächen mit Politik und Verwaltung auch weiterhin aktiv an Diskussionen beteiligen, aktuell z.B. mit Stellungnahmen zur geplanten Mineralölverordnung und Druckfarbenverordnung.