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(20.07.2015 / saj)

BW Papersystems will Papiersparte übernehmen

Wie gemeldet, würden Mitarbeiter übernommen und sei Sicherung der Standorte gegeben. Die Sparten "Kunststoffschweißen" und "Schmiertechnik" verblieben und erhielten Chance auf neue Investitionen und Innovationen.

"Wir sind in den Gesprächen nun sehr weit gekommen und warten nur noch auf die üblichen behördlichen Genehmigungen", so Alexander Wassermann, Vorsitzender der Geschäftsführung von Bielomatik. Das übernehmende US-amerikansiche Unternehmen will weiterhin an den Standorten Neuffen und Neuss sowie Bologna produzieren und sämtliche Mitarbeiter der Sparte "Papierverarbeitung" übernehmen, die nicht von der vor einigen Tagen bekannt gegebenen Stellenreduktion betroffen sind.
 
"Wir hatten ein schnelles und erfolgreiches Sanierungsverfahren angekündigt und haben dieses Versprechen gehalten. Die Zukunft für den abgespaltenen Teil ist damit schon gesichert", sagt Wassermann. Auch mit Blick auf die Bereiche "Kunststoffschweißen" und "Schmiertechnik" zeigt er sich optimistisch: "In sämtliche Maßnahmen für die verbleibenden Sparten wurden der Gläubigerausschuss, der Sachwalter und die Gesellschafter eingebunden, allen voran aber natürlich die Arbeitnehmerschaft. Das Ergebnis ist in dem so genannten Insolvenzplan niedergeschrieben. Diesen haben wir bei Gericht eingereicht. Damit ist der wichtigste Schritt getan, um das Verfahren zu beenden."
 
"Ein in jeder Hinsicht derart positives Ergebnis in weniger als drei Monaten ist normalerweise kaum zu schaffen", sagt der Restrukturierungsexperte Arndt Geiwitz, der als Sachwalter bestellt worden ist. "Bei Bielomatik hat wirklich alles gestimmt: Das Management hat frühzeitig und besonnen gehandelt und alle Beteiligten haben an einem Strang gezogen. Dafür gebührt ihnen höchster Respekt und mein aufrichtiger Dank."
 
Der Geschäftsbetrieb konnte während des Verfahrens uneingeschränkt fortgeführt werden, heißt es. Seitens der Lieferanten bräuchten keine relevanten Ausfälle verzeichnet zu werden und Kundenaufträge hätten planmäßig erfüllt werden können. Die Auftragslage sei in allen Bereichen stabil geblieben.
 
Ralf Bauer, der für "Kunststoffschweißen" und "Schmiertechnik" zuständige Geschäftsführer, sagt: "Die Kunden unserer beiden Wachstumssparten waren sehr umsichtig und haben uns die Stange gehalten. Dafür sind wir dankbar und das wissen wir sehr zu schätzen." Bielomatik ist, wie es heißt, lieferfähig in allen Belangen und plant bereits, die Aktivitäten international noch weiter auszubauen. Mit dem Verkauf der Sparte "Papierverarbeitung" gebe es nun wieder mehr Luft für Investitionen und auch Innovationen in die beiden verbleibenden Wachstumsbereichen.
 
Geschäftsführung wie Sachwalter hätten stets betont, heißt es weiter, dass es auch im Bereich der Papierverarbeitung viele positive Ansätze für die Zukunft gebe, die in einem anderen unternehmerischen Umfeld Synergien erzeugen könnten und ihren Wert hätten. Dass das Unternehmen schon nach weniger als drei Monaten handelseinig sei, unterstreiche dies deutlich.
 
BW Papersystems, das zu Barry-Wehmiller gehört, wird einschließlich des neuen Bereichs  über 1600 Mitarbeiter beschäftigen. Man erwartet einen Jahresumsatz von über 400 Mio. US-Dollar.