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(07.07.2015 / saj)

KBA auf dem Weg zum "Internet der Dinge"

"Sheetfed Solutions": Digitale Business-Transformation verändert Geschäftsabläufe.

Die grafische Industrie hat sich verändert und zwingt auch die Lieferindustrie zu organisatorischen Veränderungen. So hat die Koenig & Bauer AG (KBA) erst kürzlich dem Wandel durch die Ausgliederung der operativ am Markt tätigen Geschäftseinheiten und der Produktion aus der künftig als Holding fungierenden Muttergesellschaft Rechnung getragen. Doch damit nicht genug: Parallel arbeiten Fachleute in der größten Geschäftseinheit, Sheetfed Solutions", an einer neuen, globalen Vertriebs-, Service- und Marketingstrategie. Dazu finden regelmäßig mit Vertretern aus den Niederlassungen Klausuren statt. Ziel ist die digitale Business-Transformation – die Optimierung und transparente Gestaltung aller Geschäftsabläufe und die Entwicklung neuer Geschäftsmodelle in Richtung "Industrie 4.0" und "Internet of Things". Die Erkenntnisse und Abläufe sollen später auch auf andere Geschäftseinheiten übertragen werden.


Bei der Umsetzung hat sich das Unternehmen für die flexible Software-Plattform "Salesforce" entschieden. Diese international verbreitete und in vielen Branchen eingesetzte CRM-Lösung unterstützt die digitale Business-Transformation, bietet praxisorientierte mobile Lösungen und Analysewerkzeuge und ist erweiterbar. So nutzt der fast 200 Jahre alte Druckmaschinenhersteller z.B. für die interne Business-Kommunikation aus dem Social-Media-Bereich bekannte Techniken. 


Von  diesem Ansatz der digitalen Transformation waren die Experten bei  Salesforce - wie es heißt - so begeistert, dass sie KBA-Sheetfed Solutions kürzlich zur Präsentation vor mehr als 4000 Teilnehmern auf der Salesforce World Tour einluden. Mit Keynotes, Interviews, Videos und einer Präsentation stellten Geschäftsführer Ralf Sammeck, CIO Jürgen Tuffentsammer und Marketingleiter Thomas Göcke (Bild) die digital vernetzte Zusammenarbeit von Vertrieb und Service im Bogenbereich vor.  


Abbau von Informationssilos


"Wir müssen unsere Kunden besser verstehen", so Sammeck. "Das heißt, wir dürfen nicht nur Druckmaschinen liefern, wir müssen unsere Kunden dabei unterstützen, mit unseren Maschinen und Anlagen am Markt erfolgreich zu sein." Hierbei helfe die Verknüpfung aller verfügbaren Daten aus Vertrieb, Service und Marketing, um Informationssilos abzubauen und dort anfallenden Daten mit den Daten der Maschinen zusammenzuführen. 


Diese lassen sich wiederum verknüpfen, strukturieren und analysieren. Auf diese Weise böten sie die Grundlage für Entscheidungen. Das schnelle Nutzen und Teilen von Informationen im Unternehmen führe zu einem enormen Wissenstransfer.  


Abgestimmte Leistungen


Im Ergebnis könne das Unternehmen besser auf Anwenderbedürfnisse eingehen und entsprechende Leistungen anbieten. Das kann ein proaktiver Serviceeinsatz sein: Die Maschine sendet vor Ausfall eines Teils bereits eine Information an den Hersteller. Der Serviceeinsatz lässt sich zum richtigen Zeitpunkt planen, die Verfügbarkeit der Maschine und die Anwenderzufriedenheit steigen. 


Aus dem Vergleich der Performance-Daten mit der Bestperformer-Maschine lassen sich Performance-Checks zur Optimierung der Druckleistung ableiten. Community Clouds unterstützen die Anwender bei der Erläuterung der Bedienfunktionen und beim Informationsaustausch. So können Anwender voneinander lernen und ihre Erfahrungen austauschen. Auf diese Weise sind komplett neue Anwendererlebnisse möglich. Diese schaffen wiederum wichtige Differenzierungsfaktoren der Marke.  

 

Durch die digitale Business-Transformation stehen alle Daten weltweit über mobile Endgeräte zur Verfügung. Managemententscheidungen können wissensbasiert überall getroffen werden - ein wichtiger Punkt für ein internationales Unternehmen. Die Abläufe beschleunigen sich zum Vorteil der Anwender. Vieles davon sei auf den Weg gebracht – einiges bereits umgesetzt.  


Für rund die Hälfte des deutschen Mittelstandes hat die Digitalisierung noch keine so hohe Priorität. In den meisten Unternehmen liegt der Investitionsfokus auf der Technik. KBA ist mit einer hohen Zahl von Patenten ein technischer Innovator in der Maschinenbaubranche und sieht in der Digitalisierung der Geschäftsprozesse einen zusätzlichen Ansatz für enge und langfristige Kundenbeziehungen.