Die Veranstaltung beschränkte sich nicht auf das verfahrenstechnische Thema. Mit der Erstpräsentation der auf der Print China gelaunchten Rapida 105 Pro und der Inline-Rotationsstanze namens Rapida RDC erlebten die Fachbesucher zugleich zwei Neuheiten in praxisnahen Shows live in Produktion.  
  
In seiner Begrüßung verwies Ralf Sammeck (Bild), Mitglied der Konzernleitung von KBA und verantwortlich für die neue Geschäftseinheit "KBA-Sheetfed Solutions", auf den ganzheitlichen Ansatz des Unternehmens im Segment des Bogenoffsets. Dazu gehören technische und verfahrenstechnische Innovationen, eine intensive Kundenberatung, ein kompetenter, schnell reagierender Post-Sales-Service auf allen Kontinenten, anwenderspezifische Lösungen als langjährige Stärke der sächsischen Druckmaschinenbauer und das Benchmarking mit anderen bei Best-Performern eingesetzten Rapida-Maschinen. Seine Gruppe sei extrem breit aufgestellt und auch finanziell ein solider Partner der Druckbetriebe.  

Touchtronic-Bedienung

Die neue Mittelformatmaschine KBA Rapida 105 Pro wurde in Theorie und Praxis als höher gesetzte Sechsfarbenmaschine mit Doppellack-Ausstattung für konventionelle Farben, Primer und UV-Lack präsentiert. Die Neue punktet nach Herstellerangaben bei der Ausstattung mit hoher Variantenvielfalt (auch Bogenwendung) und erfülle die wesentlichen Anforderungen der Akzidenz- und Verpackungsdrucker. Demnächst sei sie im Radebeuler Demozentrum mit Coldfoiler zur hochwertigen Veredelung vorführbereit. 
Mit bis zu 17.000 Bogen/Std. und höherer Preset-Fähigkeit bietet sie im Vergleich zur weiter verfügbaren 105er etwas mehr Komfort und Leistung. Bei Preis und Leistung sei sie quasi die Brücke zwischen der 105er und der 106er mit bis zu 20.000 Bogen/Std. und den, wie es heißt, kürzesten Rüstzeiten in dieser Formatklasse.  

Gezeigt wurden ein Lackplatten- und Lacksortenwechsel sowie ein Bedruckstoffwechsel von 250 g/qm auf 1,1 mm Stärke. Daneben stand die neue intuitive Touchtronic-Bedienung über einen 16:9-Touchscreen im Mittelpunkt. Alle relevanten Informationen sind mit maximal zweimal Tippen abrufbar. Neu sind u.a. der komfortable Auftragswechsel mit nur einem Knopfdruck und die übersichtlich dargestellte Auftragsliste. Bis Anfang nächsten Jahres  soll Touchtronic schrittweise für alle neuen Rapidas in allen Formatklassen eingeführt werden.  

LED-UV in allen Formatklassen

Der Demo-Block widmete sich den Themen "UV und Veredelung": An einer Sechsfarben-Rapida-106 mit Lackturm und Coldfoil Micro wurde die Kaltfolienanwendung in Verbindung mit der HR-UV-Technik auf nichtsaugenden Bedruckstoffen demonstriert. Beim Auftragswechsel erfolgte die Umstellung von Selbstklebeetiketten auf PP-Folie. Zudem wurde der automatisierte Rasterwalzenwechsel mit dem AniloxLoader und der automatische Lackplattenwechsel mit Drivetronic SFC gezeigt. 

Auf einer Fünffarben-Rapida- 75 der neuesten Generation mit Lackturm und LED-Trockner liefen diverse Druckjobs fürs schnelle Umschlagen. Zu den Schwerpunkten der Präsentation gehörte die mit LED-UV mögliche brillantere Druckqualität auf Offsetpapier.  

Auf einer Rapida 145 (Sechsfarben mit Lack) zeigte das Unternehmen einen Job mit Inmould-Folien und migrationsarmen LED-UV-Farben. Darauf folgten Aufträge zum schnellen Umschlagen mit drei verschiedenen Papieren (matt, glänzend, Offset). Bei den Jobwechseln standen Automatisierungsbausteine für schnelle Rüstprozesse im Mittelpunkt, darunter Drivetronic SRW (simultanes Walzenwaschen) und der Drivetronic-SFC-Lackturm mit Ani-Sleeve-Sleevewechsel.  

Dann zeigte eine Achtfarben-Rapida-106 mit Lackturm und Bogenwendung für die Vier-über-vier-Produktion, was in ihr steckt: sofort trockene Bogen beim Einsatz der LED-Trocknung trotz hoher Farbbelegung, herausragende Druckqualität auf Offsetpapieren im LED-UV-Druck sowie Produktion von zehn unterschiedlichen Jobs in kürzester Zeit, u.a. Poster mit Flying Job-Change. Auch mit LED-Technik bleibt die 106er nach Herstellerangaben Rüstzeitweltmeister. Hervorgehoben werden das Reinigen und die Zuschaltung des Lackwerks mit UV-Lack während des Fortdrucks.  

Erstpräsentation der Rapida RDC

Premiere beim Open-House hatte auch die Rotationsstanze auf Basis von Rapida-Aggregaten. Sie läuft mit Stanzgeschwindigkeiten bis 14.000 Bogen/Std. und verfügt über unterschiedliche Automatisierungsbausteine für die Einsparung von Rüstzeiten, so z.B. automatisierten Stanzformwechsel. Ihr für intuitives Bedienen ausgelegtes Konzept basiert auf dem der Rapida-Maschinen. Die Job-Profile sind abspeicherbar. Daneben ist die flexible Einbindung in MIS-Systeme möglich. Auch vorhandene Systeme (z.B. KBAs Logotronic) lassen sich nutzen.  

Im ersten Werk der RDC erfolgte das Rillen und Prägen und im zweiten Werk das Stanzen. Nach einem Formenwechsel im zweiten Werk sahen die Fachbesucher das Stanzen von Selbstklebeetiketten.