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(16.04.2015 / saj)

Innovativ und nachhaltig dank LED-UV

Königsdruck in Berlin hatte über 150 Kunden und Geschäftspartner zum 3. Innovationstag eingeladen. Im Mittelpunkt stand die LED-UV-Technik, mit welcher die Designdruckerei seit einigen Wochen für - wie es heißt - Furore sorgt.

Über den Erfolg der mit einem "KBArt"-Motiv verzierten Rapida 106 freuen sich - siehe Bild - Rolf Possekel (KBA), Olaf König und Carolin Zacharias, beide von Königsdruck, sowie Reinhard Marschall (KBA). Wie es dazu kam, erläuterte Firmengründer Olaf König. Auf der Suche nach spannenden Themen, mit denen er sein Unternehmen qualitativ und ökologisch weiterentwickeln kann, kam er auf die LED-Technik. 


Er lernte die Entwickler der LED-Strahler bei AMS kennen und begab sich auf die Suche nach einem Druckmaschinenhersteller, der ihm die passende Maschine dazu baut und liefert. Hier kamen KBA ins Spiel und die Lieferung einer Rapida 106 mit sechs Farbwerken und Lackausstattung. Um diese Investition herum bündelten die Fachleute von Königsdruck Kompetenzen im Maschinenbau, in der Farb- und Trocknerentwicklung und aus der Druckpraxis. So entstand in Berlin ein "internationales Drehkreuz der LED-Technologie" für den Offset.  


Dirk Winkler, Bereichsleiter Drucktechnik von KBA, sprach über die Vorteile von LED-UV für Druckbetriebe und deren Auftraggeber. Das Verfahren zeichnet sich durch eine besonders hohe Druckqualität aus. Besonders auf kritischen Natur- und Offsetpapieren besticht es durch einen spitzeren Punkt und hohe Brillanz. Durch die elastische Polymerisation neigen die Drucksachen bei hoher Farbbelegung kaum noch zum Falzbrechen. Auch ohne Schutzlackierung lassen sich die Bogen sofort weiterverarbeiten. Auf den Einsatz von Druckpuder kann man verzichten. Im Gegensatz zum traditionellen UV-Prozess entsteht kein Ozon und keine Geruchsbelastung. Der geringe Energiebedarf und die mineralölfreien Farbsysteme machen das Verfahren umweltverträglich. Denn im Vergleich zu herkömmlichen UV-Verfahren liegt der Energiebedarf nur bei 20%.  

 

Ein Jahr Entwicklungspartnerschaft mit KBA und AMS ließen Richard Wilson und Markus Menges von der Flint Group Revue passieren. Die LED-Farben sind jetzt unter dem Namen "KBA Prime Print LED-UV powered by Flint Group" erhältlich. Nun soll die Entwicklung von Drucklacken vorangetrieben werden. Daneben sind Tagesleucht-, Metallic- und Bio-Farben, migrationsfreie Farben sowie LED-Farbserien für nichtsaugende Bedruckstoffe geplant bzw. in Vorbereitung.  

 

Carsten Barlebo vom Trocknerhersteller erinnerte sich an sein erstes Treffen mit Olaf König. 2013 philosophierten beide darüber, wie man das Drucken "grün" machen könnte. Einem "Quantensprung" gleich entwickelte sich die LED-Trocknung. Auf der letzten Drupa stellte AMS das Verfahren vor, hatte aber keinerlei Referenzen. 18 Monate später konnte das Unternehmen 156 Installationen verbuchen. Zudem verdoppelte sich 2014 die Effizienz der Trocknung.  

 

Ein Plus für Qualität und Umwelt

 

Olaf König verglich die Beteiligten mit den vier Musketieren: "Jeder ist in seinem Metier ein unerbittlicher Qualitätsverfechter für das gemeinsame Ziel." Das Verfahren ist praxisrelevant, die ersten Auftraggeber seien von der Qualität begeistert gewesen. 


Die Rapida 106 sei dabei dank der Materialvielfalt, die sich in dem Verfahren bedrucken lässt "eine wahre Wundermaschine". Die "Königsdrucker" scherzen, sie würden mit ihr alles - außer Wattejacken - bedrucken. Hinzu kommt die hohe Leistung: Während die bisherige Technik zwischen 13.000 und 14.000 Bogen/Std. läuft, produziert die 106er mit 18.000. Auch die Durchlaufzeiten in der Produktion seien beeindruckend: Gerade eben bedruckt, gehen die Bogen sofort auf Falzmaschine und Sammelhefter.  


Carolin Zacharias, Geschäftsführerin bei Königsdruck, brachte die vielfältigen Initiativen auf den Punkt: "Wir beschreiten den Weg zu einem nachhaltigen Unternehmen. Dabei setzen wir nicht nur auf ökonomische und ökologische Aspekte. Für uns sind die sozialen, insbesondere die Bildungsthemen, ebenso von Bedeutung."