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(14.04.2015 / saj)

AZ Druck steigert Schneideleistung um 25%

Die Kemptener AZ Druck und Datentechnik GmbH ersetzte drei Polar- Schnellschneider des Typs 115 durch ein Cuttingsystem 200 Pace. Neben der Reduktion der Produktionszeiten sorgen die neuen Abläufe für körperliche Entlastung bei den Mitarbeitern in der Weiterverarbeitung. Alles in allem sei man bei der 250 Beschäftigte zählenden Akzidenzdruckerei sehr zufrieden, heißt es.

Anlass, die bestehende Weiterverarbeitung zu überdenken, war die Entscheidung, die bis dato eigenständig am Markt akquirierende Buchbinderei komplett zu integrieren. Damit verbunden war auch die Suche nach einem Schneidesystem, mit dem die Hauptziele der Insourcing-Strategie - Konzentration des Maschinenparks, Leistungssteigerung sowie Arbeitserleichterung für die Mitarbeiter - am besten umgesetzt werden konnten.


"Wir stellten fest", so Andreas Strauss, Leiter Weiterverarbeitung, "dass wir viel Zeit und Effizienz gewinnen, wenn wir das Stapeln und die Zuführung des Schneidgutes zur Schneidemaschine neu organisieren." Das Bild zeigt ihn rechts mit Geschäftsführer Günther Hartmann.

 

Bislang stand der Planschneider, wenn der Mitarbeiter Ware stapelte. Um das zu verhindern, musste ein zweiter Mitarbeiter eingesetzt werden. Würde das Schneidgut, so die Überlegung, künftig direkt und automatisch vom Rüttler in die Schneidemaschine transportiert und mit Hilfe eines entsprechenden Automatikprogramms direkt beschnitten, ließe sich einerseits der Stillstand verhindern, andererseits wäre der zweite Mitarbeiter nicht mehr notwendig.  

 

Um zu klären, wie, vor allem aber mit welcher Maschine, diese Ziele zu erreichen wären, startete man eine Marktanalyse, wobei Qualität, Preis-Leistungs-Verhältnis, aber auch die Frage, wie die Maschinen z.B. mit sehr dünnem Papier umgehen, im Mittelpunkt standen.  Gewinner der Ausscheidung war am Ende ein Cuttingsystem 200 Pace. Strauss: "Die Materialien, die wir getestet haben, sind hierüber einfach am besten gelaufen." Für den Hofheimerer Hersteller hätten zudem der robuste Maschinenbau, die guten Erfahrungen der letzten 15 Jahre sowie die enge Partnerschaft mit der Heidelberger Druckmaschinen AG gesprochen.  

 

Gut zwei Jahre nach der Installation und Inbetriebnahme sieht man sich in Kempten voll bestätigt. Die Verbesserungen und Leistungssteigerungen, die von der Investition erwartet wurden, sind komplett eingetreten. Die Produktion läuft um 25% schneller, die Zahl der Mitarbeiter an der Maschine konnte wie geplant reduziert werden, in den Abläufen gibt es  Fortschritte. 


So erfolgt das Beladen der Schneidemaschine nun über den Hintertisch. Mit dem Drehgreifer "Autoturn" wird die Schneidlage gedreht und mit Hilfe automatischer Anleger in der Maschine positioniert, wo anschließend die Schneidware bis mit zu fünf Schnitten automatisch bearbeitet wird. Größter Vorteil: Der Mitarbeiter kann, während die Maschine automatisch läuft, bereits die nächste Schneidlage vorbereiten. Als sehr hilfreich erweist sich zudem die Absauganlage, die den Abfall gleich aufnimmt und automatisch abführt – eine Aufgabe, die früher der Mitarbeiter vornahm, was weitere Zeit in Anspruch nahm. 

 

Was zur Effizienzsteigerung, vor allem aber zur Qualitätskontrolle, beiträgt, ist eine beim Rüttelautomat integrierte Zählwaage. Anhand von Referenzwerten lässt sich damit prüfen, ob tatsächlich die später benötigte Menge geschnitten wird. Nutzen bringt außerdem Compucut, woüber gespeicherte Programme direkt abgerufen werden können. Mittelfristig ist geplant, diese Daten direkt aus der Vorstufe an die Maschine zu übermitteln. 


Ist es auf der einen Seite die Produktivität, die gewachsen ist, so sorgen auf der anderen Seite die weichen Faktoren für Zufriedenheit. Da viele Produktionsschritte automatisiert ablaufen, vor allem aber ohne Unterstützung des Mitarbeiters erfolgen können, ist dessen körperliche Belastung deutlich vermindert. Wie Geschäftsführer Günther Hartmann erklärt, ein wichtiger Faktor für die Zufriedenheit und die Arbeitsfreude im Unternehmen.