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(13.04.2015 / saj)

Bessere Ausstattung und mehr Automatisierung

Auf der Print China kündigte KBA Radebeul mit der Rapida 105 Pro eine neue Bogenoffsetmaschine im Mittelformat an. Die Neue positioniert sich im oberen Leistungssegment zwischen der 105er und der High-End-Baureihe "106".

Gegenüber der weiterhin erhältlichen 105er weist sie mit 17.000 Bogen/Std. eine etwas höhere Produktionsleistung auf, ein im Standard auf 740 x 1050 mm vergrößertes Bogenformat, kürzere Rüstzeiten durch mehr Automatisierung sowie ein neues, auf Intuition basierendes Bedienkonzept. Zudem ist sie in der Ausstattung flexibler und individueller konfigurierbar. Der Hersteller bezeichnet die auf der 106er (bis zu 20.000 Bogen/Std.) basierende Neue als die Beste ihrer Klasse und sieht für sie angesichts des Preis-Leistungs-Verhältnisses gute Chancen.

 

KBA definiert nach eigenen Angaben mit der 105 Pro den üblichen Industriestandard im Mittelformat neu. Ein wichtiges Kennzeichen sei die volle Preset-Fähigkeit vom Anleger über die Druckwerke bis hin zur Auslage - und in dieser Maschinenklasse keineswegs selbstverständlich. Jobwechsel würden auf dise Weise einfacher und schneller. Alle Einstellwerte am Anleger und an der Auslage lassen sich auftragsbezogen abspeichern. Bei Wiederholaufträgen oder Aufträgen mit dem gleichen Bedruckstoff können die Einstellwerte für die Voreinstellung genutzt werden.   

 

Die höhere Automatisierung zeigt sich auch an anderer Stelle: Für den Plattenwechsel stehen mit SAPC (Wechsel je Druckwerk auf Knopfdruck) und FAPC (vollautomatischer Wechsel in allen Werken in 2,8 Min.) ausschließlich automatisierte Systeme zur Verfügung.   Für Gummitücher, Druckzylinder und Walzen kommt das Cleantronic-Waschsystem zum Zuge. Optional sind Drivetronic SRW (Simultaneous Roller Wash), Cleantronic Multi (wechselnder Farbeinsatz) und Cleantronic UV verfügbar. Mit der Funktion "Fast Clean" erfolgt das Walzenwaschen mit höherer Geschwindigkeit: Die Waschzeit halbiert sich auf 2 Min.  

 

Die Easyclean-Farbkästen mit Antihaft-Beschichtung verkürzen die Reinigungszeiten beim Farbwechsel. Zudem haben sie keine - häufig zu wechselnden - Verschleißteile. Der Verzicht auf Farbkastenfolien vermeidet Abweichungen bei der Nullstellung und sorgt für eine  Wiederholbarkeit der Farbzoneneinstellungen. Beibehalten wurden die für ihre - wie es heißt - Reaktionsschnelligkeit und geringe Anlaufmakulatur bekannten Farbwerke. Hinzu kommt das laut Hersteller von vielen Rapida-Betreibern besonders geschätzte Auskuppeln nicht benötigter Farbwerke. Auch an der 105 Pro laufen nur die wirklich benötigten Farbwerke mit. Dies spart Energie, Waschzeiten und Waschmittel - erhöht die Standzeit der Farbwalzen.  

 

Flexibilität in der Ausstattung


Die nue Maschine ist mit bis zu zehn Druckwerken, Bogenwendung sowie Ein- und Mehrfachlackierung verfügbar. Sie hat - neben dem Akzidenzdruck - auch für den Verpackungsdruck besonders interessante Features. Dazu gehört neben der möglichen Ausstattung für nahezu alle heute üblichen Lackiervarianten die bei den Verpackungsdruckern geschätzte herausragende Funktionalität der Lackwerke: beim Lackplattenwechsel, bei der Registereinstellung vom Leitstand auch im Lackturm, bei der automatischen Reinigung des Lackkreislaufs oder den hydropneumatisch anstellbaren Rakelkammern. Hinzu kommt die mögliche Ausstattung mit Nonstop-Systemen im Anleger und in der Auslage bis hin zur Integration in eine vollautomatische Stapellogistik.  

 

Für spezielle Anwendungen sind Mikrowellen-, Folien- und Dünndruckpakete oder die Ausstattung für Inmould-Folien erhältlich. Von 0,04 bis zu 1,6 mm Stärke deckt die 105 Pro damit ein ganzes Bedruckstoffspektrum ab. Die Greifersysteme brauchen auch bei extremen Bedruckstoffwechseln nicht verstellt zu werden. Weitere Sonderaggregate wie Rolle-Bogen-Einrichtung, Perforier- und Nummerierturm, Irisdruckeinrichtung oder der Coldfoiler machen die Neue zu einer Universalmaschine.  


Das um 20 mm auf 740 x 1050 mm vergrößerte maximale Bogenformat kommt vor allem Verpackungs- und Etikettendruckern zugute. Mit den Sonderformaten 750 x 1050 bzw. 780 x 1050 mm passt in vielen Fällen eine zusätzliche Nutzenreihe auf den Bogen. Mit der Option "Kleine Messstreifen" erhöht sich das praktisch nutzbare Druckformat nochmals.  


An der Rapida 105 Pro wird es für die Drucker durch ein neues, auf Intuition beruhendes Bedienkonzept noch einfacher. Alle Maschinenfunktionen werden über einen Touchscreen mit maximal zwei Berührungen gesteuert. Eine Eingabetastatur gibt es am Ergotronic-Leitstand nicht mehr. Icons erleichtern den Bedienern die Umstellung und Einarbeitung.  


Das neue Job-Access-Programm ermöglicht eine Rüstzeiteinsparung um bis zu 50%. Neue Funktionen zum Aufbau des Farbprofils reduzieren die Anlaufmakulatur. Eine Jobliste mit Vorschaubildern und Optimierungsfunktionen für die Auftragsreihenfolge beschleunigt den Produktionswechsel zusätzlich. Daneben sind alle Mess- und Regelsysteme wie z.B.  Qualitronic Colorcontrol verfügbar. Das nach Herstellerangaben schnellste Regelsystem am Markt misst jeden Bogen und regelt jeden zehnten. Hier werde bereits geregelt, wenn andere Systeme noch messen würden.  


Neben der Makulatureinsparung durch die Automatisierungsbausteine kommt beim Thema "Energieeffizienz" das Varidry-Blue-Trocknungssystem ins Spiel. Durch die Wiederverwendung der Umluft reduziert sich der Energiebedarf um bis zu 50%. Daneben verringert sich das Abluftvolumen. Die Energie wird genutzt und nicht einfach in die Luft geblasen. Die für alle Rapida-Baureihen angebotenen energiesparenden Trocknungsverfahren der Version HR-UV oder LED-UV sind also auch hier einsetzbar und bieten sich vor allem für die schnelle Weiterverarbeitung im Akzidenzdruck an. Die LED-Trocknung führt zudem zu einer weit höheren Standzeit der Strahler, geringem Wärmeeintrag in den Bedruckstoff, Vorteilen in der Weiterverarbeitung und deutlich höherer Druckqualität auf Naturpapieren.  


Vorstellung im Juni


Mit 17.000 Bogen/Std. gehört die Rapida 105 Pro zu den High-Performern. Im Rahmen einer internationalen Open-House-Veranstaltung vom 24. bis 26. Juni soll sie im Werk Radebeul offiziell in Produktion präsentiert werden. Auf Herz und Nieren getestet und zu bestellen sei die neue Mittelformatreihe aus Sachsen aber schon heute, heißt es abschließend.