"Der hohe Kostendruck im Gesundheitsmarkt wird ungefiltert an die Lieferanten weitergegeben", so Faller. "Mit der Fortführung der Internationalisierung unserer mittelständischen Firmengruppe stärken wir unsere Wettbewerbsfähigkeit", sagt Keesman. Durch die Übernahme eines dänischen Faltschachtelherstellers in Hvidovre bei Kopenhagen sei es gelungen, neue Märkte in Nordeuropa zu erschließen. Mit dem Aufbau einer Faltschachtelproduktion im polnischen Lodz will das Unternehmen die Vorteile eines internationalen Produktionsnetzwerkes nutzbar machen. Herstellungsprozesse, die nach strengen Lean-Management-Prinzipien ausgerichtet sind, würden an allen Standorten dazu beitragen, dem Preisdruck standzuhalten. So trotzte man dem Markt ein Umsatzwachstum von 3,5% ab und liege damit über dem Branchendurchschnitt für 2014. 

"Wir setzen auf die Kompetenz und den Leistungswillen unserer Mitarbeiter, die an allen Standorten mit Effizienzprogrammen den steigenden Kosten entgegenwirken müssen", so Keesman. Insbesondere an den südbadischen Standorten sei das Unternehmen durch die steigenden Lohnkosten im Gefolge der letztjährigen Tarifabschlüsse belastet. 

Anfang Mai soll die Umstellung der deutschen Niederlassungen auf SAP erfolgen, die laut Faller die "Plattform der Zukunft" sei. Damit würden die Entwicklung von neuen Leistungsangeboten und weitere Effizienzsteigerungen ermöglicht. 

Mit einem gesamten Investitionsvolumen von ca. 10 Mio. Euro wurden u.a. Produktionsanlagen für Faltschachteln, Haftetiketten und Packungsbeilagen sowie das Stammhaus in Waldkirch modernisiert, wo auch ein Neubau für die Verwaltung errichtet wurde. 

Die Anzahl der Beschäftigten erhöhte sich von 1050 auf 1147. 50 Auszubildende werden in zehn Berufen und zwei DH-Studiengängen ausgebildet. In Lernpartnerschaften mit Schulen in Südbaden vermitteln Ausbilder und Auszubildende Wissen für die Berufsorientierung. 

Letztes Jahr wurde das "Hanger Info Label" aus dem Schopfheimer Etiketten-Center mit dem Deutschen Verpackungspreis ausgezeichnet. Dieses Etikett wurde für Transfusions-, Infusions- und Injektionsflaschen geschaffen. Die Aufhängevorrichtung lässt sich verdrehen und damit in eine lotrechte Position bringen, damit ist eine vollständige Entleerung der Flüssigkeit aus der Flasche gewährleistet. Zudem wurde auch Platz zur Aufbringung von Informationen geschaffen. 

Die August Faller KG gehörte zu den Erstunterzeichnern der WIN-Charta der baden-württembergischen Regierung und unterstreicht damit ihr Engagement für nachhaltige Unternehmensführung. Intern zeigt sich dies in der Nutzung von Energiemanagementsystemen und Ideenmanagement für die Beteiligung von Mitarbeitern an Verbesserungsprozessen. Die 2013 eingeführte Mitarbeiterkapitalbeteiligung wurde auch 2014 wieder aufgelegt, inzwischen sind ca. 20% der Belegschaft am wirtschaftlichen Erfolg beteiligt. Auch gesellschaftliches Engagement hat für den Mittelständler einen Stellenwert: Letztes Jahr förderte er zahlreiche Vereine und Initiativen im Bereich von Bildung, Kultur, Sport und Sozialem.