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(13.03.2015 / saj)

4-D-Drucker in der Manege

Vorstellung beim "Medienspektakel 2015" von abcdruck Heidelberg im Mannheimer "Palazzo": Neue Maschine von Heidelberg ermöglicht das Bedrucken dreidimensionaler Konsum- und Industriegüter; Kombination aus Inkjet-Druckkopf und Robotik.

Deutschlands erfolgsreichster Dreisternekoch, der in einem runden Spiegelzelt eigenhändig mehrere hundert Gäste bekocht. - Die Erkenntnis, dass Europas größtes IT-Unternehmen auch Softwarelösungen für die Analyse von Fußballspielen bietet. - Eine Druckmaschine im Foyer des Zelts, die mit Digitaltechnik dreidimensionale Gegenstände wie z.B. Fußballe bedruckt und damit buchstäblich in neue Dimensionen vorstößt. - Ein Varietéprogramm, das mit Goldmedaillengewinnern des Zirkusfestivals von Monte Carlo besetzt ist. 


Es war schon ein sehr ungewöhnlicher Rahmen, zu dem rd. 400 Besucher überwiegend aus der Medienindustrie im Mannheimer "Palazzo" zusammenkamen. Zu diesem "Medienspektakel 2015" hatte die Firma abcdruck aus Heidelberg eingeladen, einer der führenden Printmedien-Dienstleister der Metropolregion "Rhein-Neckar".

 

Roter Faden im informatorischen Teil des Abends, moderiert von ZDF-Sportreporterin Jana Thiel, war das Thema "Markenbindung". Dass selbst für B2B-Unternehmen klassisches Merchandising eine wichtige Rolle spielt, vom Schlüsselanhänger über die Kaffeetasse bis hin zur Power Bank, unterstrich SAP-Finanzvorstand Luka Mucic. Manfred Boschatzke, "Leiter Werbung und Sponsoring" der Allianz Deutschland AG, verwies auf die Bedeutung des Namens-Sponsoring von Fußballarenen für das Unternehmen: "Diese Arenen bilden einen tollen Rahmen, um mit vielen Menschen während ihrer Freizeit rund um das Thema 'Sport' in Interaktion treten zu können." Sein Unternehmen hält die Namensrechte an rund einem halben Dutzend Arenen. Das bekanntestes Beispiel befindet sich in München.

 

Heimlicher Star des Abends war, wie es heißt, eine brandneue Druckmaschine, die "Heidelberg Jetmaster Dimension". Vorgestellt wurde sie von Gerold Linzbach,  Vorstandschef des Herstellers. Im Unterschied zu klassischen Maschinen bedruckt sie keine Papierbogen, sondern beliebige dreidimensionale Gegenstände wie z.B. Fußbälle. Möglich wird dies durch die Kombination der Inkjet-Technik und Robotik. 


Gerade im Konsumgüterbereich folgt die Lösung dem Trend zu individualisierten, personalisierten Produkten. Auf Fußbällen, aber auch auf Werbegeschenken jeglicher Art, lässt sich ein Namen anbringen. Derzeit sind zwei solcher Maschinen bei Druckereien in Deutschland und in Liechtenstein im Einsatz.

 

Im nächsten Schritt soll der Einstieg in den Verpackungsmarkt, etwa bei hochwertigen Metallverpackungen, sowie für industrielle Anwendungen erfolgen, so in der Automobil- oder in der Flugzeugindustrie. Für Letztere können mit Inkjet und Robotik Autokarosserien oder auch Flugzeugteile schnell, individuell und mehrfarbig bedruckt werden. Dadurch sind personal- oder materialintensive Prozessschritte ersetzbar. Das gesamte Marktvolumen für das Bedrucken von Konsumgüter- und Industrieprodukten wird mittel- bis langfristig auf einen, wie es heißt, hohen dreistelligen Millionenbetrag geschätzt.

 

Modernste Robotik ist ein wesentliches Element des Megathemas "Industrie 4.0", der vollständigen Vernetzung sämtlicher industrieller Arbeitsprozesse und dem optimalen Zusammenspiel von Mensch und Maschine. Bis Roboter allerdings die beim "Medienspektakel 2015" gezeigte Weltklasseartistik ersetzen können, wird - wie abschließend mitgeteilt - noch viel Wasser vom Neckar in den Rhein fließen.