NEWS

(13.01.2015 / saj)

Prozessfrei zum Vorteil aller Beteiligten

Der Berliner Prepress-Dienstleister Europrint Medien GmbH setzt in der Partnerschaft mit Druckteam Berlin auf die prozessfreie Sonora-XP-Platte von Kodak.

Wenn zwei über spezifische Fähigkeiten verfügen, die sich ergänzen, liegt es nahe, zusammenzuarbeiten und Synergien zu nutzen. So machen es die Europrint Medien GmbH und das Druckteam Berlin. Die zwei Partner sind an einem gemeinsamen Standort in Berlin-Lichtenberg ansässig und vermarkten unabhängig voneinander die Komplettherstellung von Printprodukten in unterschiedlichen Kundenkreisen. An der Produktion der Druckerzeugnisse sind aber immer beide Unternehmen beteiligt. 

 

Während sich das siebenköpfige Team von Europrint Medien auf Repro- und Prepress-Arbeiten ab der Reinzeichnung und die Plattenherstellung konzentriert, liegt die Kompetenz des Druckteams Berlin in Bogenoffset und in der Weiterverarbeitung. "Stark vereinfacht ausgedrückt, tauschen wir druckfertige Platten gegen bedruckte Planobogen oder fertig verarbeitete Produkte", so Europrint-Geschäftsführer Robert Strack. Das Bild zeigt ihn rechts mit Druckteam-Geschäftsführer Andreas Jordan am Leitstand einer Druckmaschine (Foto: krizzi with the k!). Diese Form der Zusammenarbeit bewährt sich bereits seit 2001. Im Herbst 2014 wurde der Schritt zur prozessfreien Sonora-XP-Platte von Kodak  unternommen.

 

Druckvorstufentechnik dieses Anbieters bildet bei der Europrint Medien GmbH, die seit 1990 am Markt aktiv ist, seit langem das Rückgrat der Herstellung druckfertiger Platten. Sämtliche Offsetdruckformen werden heute auf einem Magnus-Q800-Plattenbelichter bebildert, der die Platten selbsttätig aus einer Mehrkassetteneinheit mit fünf Kassetten lädt. Das Thermo-CTP-System bebildert mit der hochauflösenden Squarespot-Technik. Zur Optimierung und Verarbeitung der Job-Dateien nutzt Europrint ein Prinergy-Connect-Workflowsystem. Dem PDF-System mit Produktionsdatenbank ist ein Web-basierendes Insite-Prepress-Portal-System für die ortsunabhängige Online-Kooperation mit Kunden und externen Partnern angegliedert. Dieses System bietet Funktionen für die direkte Übermittlung von Dateien in den Prepress-Workflow sowie für die Online-Kontrolle von Produktions-PDFs.


Wie kam es, dass der Belichter jetzt keine Thermoplatten mit herkömmlicher nass-chemischer Verarbeitung mehr bebildert, sondern die XP-Platte? "Überlegungen, wie wir eventuelle Folgeprobleme der Plattenentwicklung ausschalten könnten, brachten das Ganze ins Rollen. Wir haben dann eine prozesslose Platte getestet, ob das unsere Lösung sein könnte. Die Tests sind gut ausgefallen, aber die wirtschaftliche Frage war noch nicht beantwortet", sagt Strack. "Einige Zeit später haben wir das Thema erneut aufgegriffen und mit Unterstützung von Kodak eine Wirtschaftlichkeitsberechnung angestellt. Das hat uns dazu gebracht, die XP auszuprobieren. Alles hat sehr gut funktioniert, sodass dem Wechsel nichts im Weg stand. Für uns ist beruhigend, dass wir das Thema Butzen etc. auf der Platte ausschließen können."

 

Durch den Umstieg profitiert Europrint von der Press-Ready-Technik, die für eine schnelle Bearbeitung in der Druckvorstufe sorgt. Die XP hat eine negativ arbeitende Polymerschicht, die durch die thermische Bebilderung vernetzt wird. Gleich im Anschluss lässt sich die Platte in der Druckmaschine einspannen. Die unbebilderten Bereiche werden beim Anfahren nach dem Vorfeuchten durch den Tack der Druckfarbe entfernt und mit dieser auf den ersten Druckbogen aus der Maschine befördert.


Um produzieren zu können, brauchten die Drucker, wie es heißt, an ihren Maschineneinstellungen und bei den verwendeten Materialien praktisch nichts ändern. In den Rückmeldungen aus dem Drucksaal ist von einer verbesserten Feuchtmittelführung und einer besseren Druckfarbtrockung die Rede. 

 

Bedingt durch steigende Anforderungen an den Plattendurchsatz ließ der Druckvorstufendienstleister den Belichter vor Kurzem von der Standard-F- auf die schnellere X-Geschwindigkeitsversion aufrüsten. Anspruchsvolle Arbeiten aus der Kunst- und Modeszene führten dazu, dass Europrint neben dem 80er-Standardraster die AM-Rasterweite 120/cm verwendet. Auf Kundenwunsch, wenn AM-Rasterstrukturen und -effekte vermieden werden sollen, kommt die feine Staccato-Rasterung (20 µm) zum Zug, dann mit gezieltem Nachschärfen der Bilder im Workflow. Bei allen diesen Rasterungsvarianten erzielt das Druckteam mit der XP, wie es heißt, exzellente Druckresultate - und dies bei Auflagen, die größtenteils zwischen 500 und 10.000 Bogen pendeln, vereinzelt jedoch auch die 150.000er-Marke erreichen.

 

Der Umstieg hat den Betrieb einer Plattenverarbeitungsanlage erübrigt. "Durch das Abschalten der Entwicklungsmasche fallen pro Monat etwa 400 Euro an Strom- und Wasserkosten und 1000 Euro für die Plattenchemie weg. Außerdem sparen wir monatlich fünf bis sechs Mannstunden für Reinigungs- und Wartungsarbeiten ein. Weitere Einsparungen ergeben sich durch nicht anfallende Folgekosten einer schwankenden oder fehlerhaften Plattenverarbeitung", erklärt der Geschäftsführer. Dazu kommt noch der Vorteil, dass die XP eine umweltschonendere Produktion mit sich bringt: "Das ist ein sehr wichtiger Aspekt. Unsere Kunden honorieren es, wenn wir ihnen sagen können, dass wir in puncto Nachhaltigkeit einen Schritt weitergehen. Deswegen freuen wir uns, hier von Anfang an mit dabei zu sein. Wir wollen nicht mehr zur alten Plattentechnologie zurück."