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(28.11.2014 / saj)

Geschäftslage wieder auf Jahreshoch

Der Bundesverband Druck und Medien teilt in seinem Konjunkturtelegramm für die deutsche Druck- und Medienindustrie im November mit: Geschäftslage wieder auf Jahreshoch; Geschäftserwartungen und Geschäftsklima auf Jahrestief.

Die Stimmung bei den Druckereien hat sich im November gegenüber Oktober verbessert. Die aktuelle Geschäftslagebeurteilung liegt mit einem Saldowert von 21% wieder auf dem Jahreshoch im September. Dabei stieg der Anteil der positiven Beurteilungen der Konjunkturentwicklung von 28% im Vormonat auf derzeit 35 - jener der negativen allerdings auch: von 11 auf 14%. Die restlichen 51% der Druckereien empfanden ihre Geschäftslage als befriedigend. Dementsprechend haben 86% aller vom Ifo-Institut befragten Druckereien ein eher positives Bild über ihre aktuelle Situation.

 

Begründen dürfte sich der Stimmungsumschwung durch die außerordentliche Verbesserung der inländischen Auftragsbestände, deren Saldowert um 17 Prozentpunkte zunahm und damit auf das höchste Niveau dieses Jahres kletterte. Aber auch aus dem Ausland kamen positive Impulse.

 

Die Entwicklung der Gesamtindustrie verbesserte sich gegenüber dem Vormonat ebenfalls. Nach einem signifikanten Rückgang im Oktober um sieben Prozentpunkte auf 9%, erholte sich der Saldo der aktuellen Geschäftslagebeurteilungen jedoch nur mäßig: Er stieg um drei Prozentpunkte und damit auf sein zweitniedrigstes Niveau in diesem Jahr. Auch hier spielte die Zunahme der inländischen und ausländischen Auftragsbestände bei der Bewertung eine wichtige Rolle. Entscheidend für den Umschwung scheint allerdings die allgemeine Nachfragesituation gewesen zu sein. Diese entwickelte sich im Vormonat besser als damals eingeschätzt.

 

Der Verlauf der Geschäftserwartungen für die nächsten sechs Monate setzt seinen negativen Trend fort und erreicht neue Tiefen: Lediglich 1% der Umfrageteilnehmer waren bezüglich ihrer künftigen Geschäftslage optimistisch (im Vormonat 9). Die Mehrheit blickte dagegen verhaltener in die Zukunft. 53% schätzten ihre Situation als eher gleichbleibend ein, 46% gingen von einer eher ungünstigen Entwicklung aus. Der Saldo von optimistischen und pessimistischen Erwartungen in Höhe von  45% sank damit auf ein Niveau, welches die Druckbranche seit dem Frühjahr 2009 nicht mehr erfahren hatte.

 

Die charakteristisch niedrigen Erwartungen in dieser Jahreszeit wurden anscheinend zusätzlich von der trüben Stimmung im allgemeinen Industrieumfeld beeinflusst. Das erwartete schwache Exportgeschäft in den kommenden drei Monaten spielte jedoch ebenso eine Rolle bei der ungewöhnlich negativen Beurteilung wie die von August bis Oktober fallende Nachfrage und die voraussichtlich abnehmende Produktionstätigkeit von Dezember 2014 bis Februar 2015. Getrieben durch aktuell positive Impulse aus der Gesamtwirtschaft und dem kommenden Frühjahrsgeschäft 2015 dürften sich die Erwartungen jedoch in den nächsten Monaten wieder verbessern.

 

Das Geschäftsklima – ein geometrisches Mittel der Geschäftslage und Geschäftserwartungen – reagiert entsprechend den überwiegend negativen Zukunftserwartungen der Druckereien und verschlechtert sich um neun Prozentpunkte auf  15% (im Vormonat 9). Damit erreicht es beinahe das Niveau vom Mai 2013.