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(21.11.2014 / saj)

Future Summit Print 2014

Mit teilweise einfachen und überraschenden, aber wahren und wissenschaftlich fundierten Erkenntnissen wartete die Zusammenkunft auf, die der Cluster Druck und Printmedien Bayern sowie Print Power Deutschland veranstalteten. Klar wurde: In der Verbindung von Print mit digitalen Impulsen sind zielgruppenspezifische und erfolgreichere Medienkampagnen möglich.

80% des Gesamtumsatzes von 12 Mrd. Euro generiert die Otto-Gruppe über Online-Käufe. Dennoch bedruckt das Unternehmen Jahr für Jahr 35 Milliarden Seiten Papier – in 240 Katalogen und mehreren Hundert verschiedenen Mailings. "Der Großteil unserer Online-Umsätze wird durch Impulse aus Print veranlasst. Deshalb setzen wir auf gedruckte Werbung und entwickeln stetig neue Printformate. Wir erkennen zudem, dass auch unseren Wettbewerbern im Online-Handel klar wird, dass sie den gedruckten Katalog brauchen“, erklärte Alexander Voges.
 
Sebastian Haupt von Touchmore und Dr. Christian Holst (Siegfried Vögele Institut) erläuterten, warum Print weiterhin die größten Chancen hat, sich im Medienmix zu behaupten. "Je digitaler die Welt wird, desto sensorisch ärmer wird sie. Der haptische Effekt von Print verstärkt daher die Wahrnehmung gedruckter Botschaften", so Haupt. "Denn unser Gehirn liebt Print. Sensorisch aufgewertete Mailings wirken besser", fasste Holst den aktuellen Wissensstand der Neuroforschung zusammen. 


Die bewusste Auffassungsfähigkeit des Menschen liegt bei 40 bits/Sek. Unbewusst verarbeitet das Gehirn fast 11 Mio. bits. Deshalb verursachen Haptik, Grammatur, Volumen, Rauigkeit, Struktur und Variabilität des Druckprodukts ungefilterte, unbewusste und hochwirksame Assoziationen. „Die digitale Revolution hat die menschliche Evolution nicht überholt. Print wirkt“, belegte Sebastian Haupt anhand konkreter Erfolgsbeispiele.
 

"Wer hier war, musste erkennen: Mit innovativen gedruckten Produkten in Verbindung mit digitalen Inhalten erreicht man die größte Wirkung. Weil man Gedrucktes anfassen, mitnehmen, ausschneiden, aufhängen, riechen und im wahrsten Sinn des Wortes real be- und ergreifen kann", fasste Clustersprecher Holger Busch zusammen. "Durch Innovationen in den Bereichen 'Druck' und 'Papier' oder auch durch das Verschmelzen von Print und digitaler Welt z.B. mit Augmented Reality bieten die Unternehmen der Wertschöpfungskette 'Print' die Möglichkeiten für die Vernetzung von Print und Digital.“
 
Für Thomas Schimanowski, "Print Power Deutschland Chairman", liegen noch Potenziale bei Print. Insbesondere das Argument der Haptik bei Gedrucktem müsse stärker nach außen getragen werden. Er schloss sich Markus Peichel (Lead Academy Hamburg) an, der eine Lanze für Print brach: "Wir brauchen Substanz und Relevanz. Nur dann wird die Magie unserer Produkte wiederherstellbar sein.“
  
Hintergrund 
 
"Print Power" ist eine europaweite Initiative, die sich zum Ziel gesetzt hat, Printmedien sowie ihre Rolle in modernen, integrierten Marketingprogrammen und -kampagnen zu fördern. Zu der Organisation zählen Unternehmen aus der gesamten Wertschöpfungskette - Produktion, Distribution, Druck, Content und Versand. Auf diese Weise vereint die Organisation Fachwissen und Erfahrungen aus allen Bereichen der Druckbranche.
 
Der Cluster Druck und Printmedien wurde vom Freistaat Bayern im Rahmen der Initiative "Allianz Bayern Innovativ" ins Leben gerufen. Er ist ein moderiertes Netzwerk von Unternehmen der Druck- und Medienindustrie in Bayern, das zusätzlich von Firmen der Branche, der Zuliefererindustrie und der Forschung unterstützt wird.