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(18.11.2014 / saj)

LED-UV: Eine Frage der Anwendung

Am 12. und 13. November lud die IST Metz GmbH zum ersten "LED Tech Talk" nach Nürtingen ein. Die Veranstaltung trug der steigenden Bedeutung der LED-Technik Rechnung, die seit einigen Jahren verstärkt Verwendung in der Druckindustrie findet.

Wie funktioniert die Aushärtung von Druckfarben und -lacken mit LED-Technik? Wo liegen die Unterschiede zu Systemen mit konventioneller UV-Technik? Wann lohnt ein Umstieg? Der Veranstalter bietet sowohl konventionelle UV-Systeme mit Quecksilber- Mitteldruckdampflampen als auch LED-Systeme an. Beim "Talk" wurde umfangreiches Wissen über die "neue" Technik vermittelt.

 

Nach einer Begrüßung durch Geschäftsführer Dirk Jägers erläuterte Stefan Feil, Leiter des technischen Marketings, die technischen Grundlagen von LED-UV. Außerdem beschrieb er die Marktentwicklung seit Aufkommen der Technik im Jahr 2008. UV-Lichtquellen kommen aktuell hauptsächlich im Bereich Desinfektion, Medizin, Messgeräte, Sicherheit und Härtung zum Einsatz. Für 2016 wird laut dem Marktforschungsinstitut Yole ein Marktanteil von rd. 30% für LED-Technik erwartet, ein deutlicher Anstieg im Vergleich zu den vergangenen Jahren. Momentan macht die Technik den größten Anteil im Bereich der Kleberhärtung und des Inkjetdrucks aus. Die Partnerfirma Integration Technology Ltd., mit der IST Metz eine strategische Allianz verbindet, habe dieses Jahr zum ersten Mal genauso viele Systeme mit UV-Lampen wie mit LEDs verkauft, so Feil. 


Des Weiteren ging er auf die oft gestellte Frage der Möglichkeit zur Energieeinsparung ein. Durch die höher reaktive Farbe sei grundsätzlich eine Energieeinsparung möglich. Eine vergleichende Betrachtung eines konventionellen UV- gegenüber einem LED-System müsse berücksichtigen, dass mit dem System auch die Chemie der Farben geändert wird. "Ein effektiver Vergleich muss auf  Basis eines definierten Trocknungsergebnisses erfolgen. Daraus lässt sich die notwendige Trocknungsleistung ableiten. Standby- bzw. Produktionszeiten und das durchschnittliche Druckformat müssen außerdem berücksichtigt werden, damit das Ergebnis aussagekräftig ist", sagte Feil.

 

Dr. Erich Frank, Mitglied der Technischen Kommission Druckfarben des Verbands der deutschen Lack- und Druckfarbenindustrie, ging im Anschluss auf die LED-Farbtechnologie ein. Den wesentlichen Unterschied zu herkömmlichen UV-Farben beschrieb er mit der Anpassung der Fotoinitiatoren, die bei Wellenlängen von  größer 350 nm absorbieren, und damit an die Emissionen der LED-Strahler. "Andere Farbkomponenten wie Bindemittel, Reaktivverdünner, Pigmente und Additive sind weitgehend vergleichbar mit anderen UV-Farben", so Frank.

 

In den darauffolgenden Kurzvorträgen stellten Vertriebsmitarbeiter von IST Metz und Integration Technology Anwendungen und Vorteile der LED-UV-Technik für die verschiedenen Druckverfahren (Bogenoffset, Rollenoffset, Flexo und Inkjet) vor. Später wurde auf einer Flexodruck- sowie auf einer Bogenoffsetmaschine der Einsatz von LED-Technik demonstriert. Auf der schmalbahnigen Flexomaschine kam das MBS-6 LED-prepared-Konzept zum Einsatz. Je nach Anforderungen an den Druckjob kann ein konventionelles UV- gegen ein LED-System ausgetauscht werden.

 

Auf großes Interesse stieß die anschließende Podiumsdiskussion, die von Klemens Ehrlitzer, Geschäftsführer des Verbands der Hersteller selbstklebender Etiketten und Schmalbahnconverter, moderiert wurde. Die Referenten beantworteten zahlreiche Fragen, vor allem der Vergleich zur konventionellen Technik spielte hier eine große Rolle. IST Metz vertritt als Anbieter beider Arten von Systemen die Position, dass je nach Anwendung abgewägt und geprüft werden muss, welche individuelle Lösung passend ist. Auch wenn LEDs heute noch Entwicklungspotenzial aufweisen, stehe fest: Beide Techniken bieten abhängig von der jeweiligen Anwendung individuelle Vorteile, die es bei der Wahl des UV-Systems zu berücksichtigen gilt.