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(10.10.2014 / atz)

Alder Print und Media steigt in digitale Druckformherstellung ein

Wer sich ein Produktionsverfahren erst relativ spät zunutze macht, verzichtet zwar lange auf dessen Vorteile, er kann aber Entwicklungsstadien überspringen, ist frei von "Altlasten" und hat die Gewissheit, sich ausgereifte und zugleich hochmoderne Technik ins Haus zu holen.

Ungefähr nach diesem Prinzip hat die Alder Print und Media AG gehandelt und im Frühjahr 2014 den Schritt in Computer-to-Plate mit der prozessfreien Kodak Sonora XP Platte vollzogen. Die in Brunnadern im Schweizer Kanton St. Gallen ansässige Druckerei profitiert nun davon, dass einstmals komplexe und ressourcenaufwendige Arbeitsprozesse der Druckvorstufe heute so einfach und umweltfreundlich sind wie nie.

"Wir haben unsere Kernkompetenz auf den Offset- und Digitaldruck beschränkt und ergänzen traditionell die vor- und nachgelagerten Aufgabenbereiche durch ein enges Netzwerk von Partnerbetrieben. Gleichzeitig sind wir für unsere Betriebsgröße sehr innovativ, bilden immer beruflichen Nachwuchs aus und versuchen, unseren Maschinenpark ständig auf dem neuesten Stand zu halten", charakterisiert Erwin Alder, Inhaber und Geschäftsführer, den Familienbetrieb mit insgesamt sieben Beschäftigten. Das Fertigungsprogramm umfasst Akzidenzen jeder Art sowie als Besonderheit den Kuvertdruck im Digital- und Offsetdruckverfahren.

Alder Print und Media bedient Kunden aus der ganzen Ostschweiz einschließlich der beiden Metropolen Zürich und Bern. Erwin Alder hatte den Betrieb 1980 zusammen mit seinem Bruder Werner als Siebdruckerei gegründet, Mitte der 1980er Jahre erfolgte der Wechsel zum Offsetdruck und im Jahr 2000 wurde das Unternehmen in die Offsetdruckerei und das Grafische Atelier Werner Alder aufgeteilt.

Gemäß der Philosophie, sich auf den Druck und elementare Tätigkeiten der Druckweiterverarbeitung zu konzentrieren, bezog der Betrieb über viele Jahre hinweg druckfertige Platten von einem CTP-Dienstleister im nahen St. Gallen. Dieser hatte aus verschiedenen Gründen die Einstellung des CTP-Service in absehbarer Zeit angekündigt, sodass sich für die Druckerei im Frühjahr 2014 Handlungsbedarf ergab. Warum die Investition in einen Plattenbelichter nahe lag, erläutert Erwin Alder: "Auch bei uns werden die Lieferzeiten immer kürzer. Uns war klar, dass wir mit einer CTP-Anlage unter dem eigenen Dach schneller sein und flexibler reagieren könnten."

Alles neu: CTP, Workflow und Druckplatte

Nach Evaluierung der Angebote mehrerer Lieferanten entschied sich die Druckerei für Kodak. Die Wahl fiel auf einen Kodak Trendsetter Q400 Plattenbelichter in der F-Speed-Version als Halbautomat. Er kann Platten bis zu einem maximalen Format von 838 x 990 mm bebildern. Die Verfügbarkeit der hochauflösenden Kodak Squarespot Thermobebilderungstechnologie bei dieser CTP-Maschine war für Erwin Alder ein wichtiges Auswahlkriterium. Doch erst die Kombination mit der prozessfreien Kodak Sonora XP Platte ergab eine überzeugende Gesamtlösung, die eine platzsparende CTP-Installation in einer sauberen Büroumgebung gestattete.

Dank der prozessfreien Platte erübrigte sich der Kauf von Geräten und Verbrauchsmaterialien für die Plattenverarbeitung, die bei der Einführung einer traditionellen Offsetdruckplatte erforderlich gewesen wären. Die Sonora XP Platte lässt sich sofort nach der digitalen Bebilderung in der Druckmaschine einspannen und für den Auflagendruck verwenden. Das spart nicht nur Produktionszeit in der Druckvorstufe und den Verbrauch von Plattenverarbeitungschemie, sondern auch die Kosten für Betrieb, Reinigung und Wartung einer Plattenverarbeitungsanlage.

Der Trendsetter Q400 Plattenbelichter wird bei Alder Print und Media von einem Kodak Prinergy Workflow System angesteuert und mit den Ausgabedaten versorgt. Das CTP-System bebildert Platten für eine Vierfarben-Bogenoffsetmaschine mit Bogenwendung im Format 470 x 660 mm, eine Zweifarbenmaschine im Format 34 x 46 cm und eine spezielle Zweifarben-Briefumschlagdruckmaschine im B4-Format. Da der Prinergy Workflow mit der PrintLink-Option ausgestattet ist, kann der Prepress-Workflow die Farbsteueranlage der stark ausgelasteten Vierfarben-Druckmaschine mit Daten für die automatische Farbzonenvoreinstellung versorgen.

Reibungsloser Wechsel zur prozessfreien Platte

Wie Erwin Alder schildert, waren die erfahrenen Offsetdrucker seines Hauses im Vorfeld der Einführung der Sonora XP Platte etwas skeptisch, weil sie schon wussten, dass auf der bebilderten Platte der Kontrast zwischen druckenden und nicht druckenden Stellen schwächer ist als bei konventionellen Platten. Außerdem hatte die junge Mitarbeiterin, die bei Alder Print und Media die Ausbildung zur Medientechnologin Druck absolviert, in der Berufsschule gehört, dass bei prozessfreien Platten das Feuchtmittel schnell verschmutze.

"In der Praxis hat sich gezeigt, dass diese Vorbehalte unbegründet waren. Es hat sich alles sehr gut eingespielt. Die Sonora XP hat uns alle restlos begeistert. Unsere Erwartungen bezüglich der Handhabung wurden übertroffen, die Schulung war sehr gut und die Betreuung durch Kodak lässt auch keine Wünsche offen", sagt der Druckunternehmer. "In der Plattenherstellung sind wir sehr schnell und wir haben keine Prozessschwankungen, die sich nachteilig auf die Qualität der Druckproduktion auswirken könnten. Die Platte läuft in der Druckmaschine schnell frei. Unsere Drucker arbeiten genau gleich weiter wie mit der früheren Platte. Wir drucken mit der Sonora XP Platte im 70er und 80er Raster sowie mit der Kodak Staccato Rasterung und erzielen eine beeindruckende Qualität. Außerdem können wir sehr hohe Auflagen drucken. Das ist im Kuvertdruck wichtig, wo wir immer wieder Aufträge mit 200.000 Stück produzieren."

Erhöhter Nutzen für Kunden und Umwelt

Schließlich gibt es noch einen weiteren Grund, weshalb die prozessfreie Platte von Kodak ideal zum Geschehen bei Alder Print und Media passt: "Wo immer möglich, versuchen wir unsere Produktion umweltfreundlich zu gestalten", lautet einer der publizierten Unternehmenswerte. Da es bei der prozessfreien Kodak Sonora XP Platte keinen herkömmlichen Verarbeitungsprozess mit entsprechendem Verbrauch von Chemie, Wasser und elektrischer Energie gibt, hilft ihr Einsatz dem Betrieb, diesem Anspruch besser gerecht zu werden.

"Schon seit unseren Anfängen als Offsetdruckerei versuchen wir, möglichst umweltschonend zu drucken. Wir haben mit dem Bedrucken von Recyclingpapier begonnen, als viele Druckereien noch davor zurückscheuten. So konnten wir uns in diesem Bereich profilieren und verschiedene Nonprofit- und umweltnahe Organisationen als Kunden gewinnen, die uns bis heute treu geblieben sind", berichtet Erwin Alder. "Heute sind wir FSC-zertifiziert, praktizieren VOC-reduzierten Offsetdruck und prüfen als nächsten Schritt den klimaneutralen Druck. In diesem Zusammenhang wird der Einsatz der Sonora XP Platte ebenfalls von Vorteil sein."

Im Bild: Joana Böni, in der Berufsausbildung zur Medientechnologin Druck, mit einer Kodak Sonora XP Platte am Trendsetter Q400 Plattenbelichter.