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(24.09.2014 / saj)

Neue Maschinengeneration für den digitalen Etikettendruck

Anlässlich der "Gallus Innovation Days 2014" präsentiert das Schweizer Unternehmen als Weltpremiere ein Vorserienmodell seines Digitaldrucksystems. Gallus DCS 340 (Digital Converting System) heißt das neue Inline-Etikettendrucksystems, das in Zusammenarbeit mit der Heidelberger Druckmaschinen AG und Fujifilm entwickelt wurde und neue Maßstäbe in der digitalen Etikettenproduktion setzen soll.

"Angesichts der stetig zunehmenden Anzahl kleinerer Auflagen bzw. individueller und versionierter Etiketten ist am Markt eine kontinuierliche Verschiebung an Investitionen in Druckmaschinen mit Digitaldrucktechnologie zu beobachten. Das Wachstumspotenzial für dieses Druckverfahren ist beträchtlich, wir rechnen für die nächsten zehn Jahre mit hohen Wachstumszahlen", so Stefan Heiniger, COO für den Geschäftsbereich "Etiketten" der Gallus Ferd. Rüesch AG. Das Bild zeigt ihn mit Gerold Linzbach, Vorstandsvorsitzender von Heidelberg, und Ankerinvestor Ferdinand Rüesch beim Start des neuen Digitaldrucksystems. 


Viele Etikettendrucker haben sich noch nicht für die Einführung des Digitaldrucks entschieden, was teilweise auf die notwendigen Kompromisse bei der Anwendung dieses Verfahrens im Etikettenbereich zurückzuführen ist. Langsame Druckgeschwindigkeiten, die Nichtdruckbarkeit mancher Schmuckfarben, ungenügende Workflowlösungen und das Fehlen echter Inline-Verfahren zur Weiterverarbeitung und Veredelung können zusätzliche Prozessschritte erforderlich machen oder unerwünschte Kompromisse in der Ausführung des Etiketts zur Folge haben. Auch können derzeitige digitale Druckmaschinenlösungen zu einer weniger effizienten Produktion und einer schlechten Kompatibilität mit weiteren Druck- und Veredelungsprozessen führen.

 

Technische Features  


Durch die Zusammenarbeit mit der Heidelberger Druckmaschinen AG und deren Technologiepartner für die Inkjettechnologie, Fujifilm, verfügt das neue digitale Inline-Etikettendrucksystem Gallus DCS 340 über ein Druckmodul mit Inkjet-Druckköpfen der nächsten Generation. Das als einzigartig bezeichnete Druckkopfdesign ermöglicht die Verbindung mehrerer Köpfe für eine größere Druckbreite – ohne sichtbare Übergänge. 


Die native Auflösung von 1200 dpi sorgt nach Herstellerangaben für eine Druckqualität, die im UV-Inkjet-Bereich heutzutage ihresgleichen sucht. Diese Technik - vereint mit der Geschwindigkeit des Flexodrucks und der Effizienz des Digitaldrucks - resultiert in dem neuen Digitaldruckmaschinensystem. Selbstverständlich - wie es heißt - bleibt Gallus auch bei dieser Maschine den eigenen hohen Ansprüchen an die Registerhaltigkeit treu.


Die Digitaltechnik vereinfacht das Handling variabler Daten und die Versionierung von Etiketten und ermöglicht somit eine wirtschaftliche Produktion von Kleinauflagen. Der Etikettendrucker gewinnt dadurch die notwendige Flexibilität, die sein Auftraggeber von ihm erwartet. 


Durch die Kombination der Stärken des Digitaldrucks mit speziell für den Digitaldruck optimierten Verfahren des Inline-Finishings können die Etiketten zudem auch inline lackiert, veredelt und weiterverarbeitet werden – von der Rolle zum fertig gestanzten Etikett in einem Produktionsdurchgang. 


Die einheitliche, nach Herstelleranagben benutzerfreundliche Bedienoberfläche gewährleiste Geschwindigkeit, Qualität und Konstanz, die der Etikettendrucker im Digitaldruck benötigt. Mit Hilfe des Heidelberger "Prinect Digital Front End" lässt sich der Prepress-Workflow automatisieren und auf diese Weise eine effiziente Datenaufbereitung inkl. umfassenden Colormanagements durchführen. 
Der Drucker kann außerdem von Funktionen wie Schmuckfarbenabgleich, PDF-Toolbox und Prepress-Manager für noch höhere Effizienz profitieren.


Der Digitaldruck bietet als Vorteile, die auftragsbezogenen Fixkosten zu senken sowie niedrigere Kosten bei Versionierung und Individualisierung - während die konventionellen Druckfunktionen dieses Maschinensystems für zusätzliche Optionen in der Veredelung sorgen und eine Inline-Weiterverarbeitung, z.B. Lackieren und Stanzen, ermöglichen. Der Prozess für die Datenvorbereitung ist nach Herstelleranagben dank der nahtlosen Integration der konventionellen und digitalen Verarbeitungsschritte einfach und effizient. 

 

Weitere Innovationen 


Die neue Funktionalität des Hochleistungs-Gitterabzugs auf der Gallus ECS 340 stellt nach Herstellerangaben ein Meisterstück der mechatronischen Entwicklungsleistung dar. Bisher bieten die am Markt befindlichen Direktabgitterungssysteme bereits einige Vorteile gegenüber den Standard-Gitterabzügen. Die neue Lösung wurde speziell für die Abgitterung von hochkomplexen Stanzkonturen bei maximalen Geschwindigkeiten entwickelt und soll jederzeit einen stabilen Abgitterungsprozess ermöglichen. Mit einer neuen Art von Gitterabzug seien Funktionalität, Stabilität und somit auch  Produktivität verbessert worden.


Im Rahmen der "Innovation Days" bietet Gallus erstmalig einen als  einzigartig bezeichneten Einblick in die laufende Entwicklung. Unter dem Titel "Den Entwicklern über die Schultern geschaut" hätten die Besucher die einmalige Möglichkeit, sich von der neuen Gallus RCS 430, "der neuen Benchmark im schmalbahnigen Etikettendruck", ein erstes Bild zu machen. 


Erstmals seit der Markteinführung unterliegt dieses Maschinensystem einer kompletten Überarbeitung. Um für zukünftige Marktanforderungen und technologische Weiterentwicklungen optimal gerüstet zu sein, wird es mit der neuesten Steuerungsplattform ausgerüstet. Diese Steuerung findet bereits in den Maschinensystemen ECS 340 und EM S Anwendung und verspricht dem Drucker Synergiepotenziale in der Nutzung der diversen Maschinensysteme im Sinne einer einheitlichen Technologieplattform. 


Weitere Vorteile liegen nach Herstellerangaben in der Reduktion von Komplexität, indem eine gemeinsame Steuerungsplattform die Ausbildung für die Bedienung der Maschinen vereinfacht - das Personal also problemlos an den unterschiedlichen Maschinensystemen eingesetzt werden kann, da die Bedienoberfläche bereits erlernt ist, die Ersatzteilgleichheit zunimmt, somit der Service an den Maschinentypen einfacher wird.
Ebenso wurden unterschiedliche technologische Anpassungen in der Hardware vorgenommen, die aus dem Feedback- und Erfahrungspool der RCS-Betreiber abgeleitet wurden. So resultieren daraus u.a. Verbesserungen im Bahntransport und in einer erhöhten Registergenauigkeit. Aber auch die im Offsetdruckwerk optimierten Farbwerke sollen eine verbesserte Farbstabilität aufweisen.


Die neue Screeny-A-Line zeichnet sich laut Gallus vor allem durch eine extreme Robustheit aus, die besonders für die Handhabung von Siebdruckplatten innerhalb und außerhalb der Druckmaschine von Vorteil ist. Daher eigne sie sich bestens für eine maximale Wiederverwendung. Diese höhere Wiederverwendungsrate wiederum sei der schnellste Weg, die Kosten pro Siebdrucketikette signifikant zu reduzieren. 


Die Robustheit stellt aber nur eines von mehreren Kriterien für eine gute Siebdruckplatte dar. Erstklassige Druckergebnisse, optimale Bildauflösung, diverse Applikationsmöglichkeiten, perfekter Farbfluss und leichte Endkontrolle der bebilderten Siebdruckplatte werden als weitere Faktoren genannt, die bei der Entwicklung dies Linie berücksichtigt wurden. Dies alles mache sie zur neuesten und besten Siebdruckplatte, die man am Markt anbietet. 


"Metallic Doming" heißt ein als einzigartig bezeichnetes Kombinationsdruckverfahren im schmalbahnigen Etikettendruck. Zunächst wird mit dem Rotationssiebdruck das Druckbild aufgetragen. Dann erfolgt auf den Siebdruck die Kaschierung einer metallischen Folie. Dieses neue Verfahren wird auf den "Innovation Days" zum ersten Mal live auf der RCS 330 demonstriert. 


Das Besondere daran ist, dass sich ein Metall-Relief-Effekt auf transparentes Selbstklebematerial oder auf Tubenlaminat applizieren lässt. Solch ein Veredelungseffekt auf Mono- oder Clearmaterial ist, wie es heißt, ein absolutes Novum. "Metallic Doming" lässt sich auch auf allen üblichen Selbstklebematerialien aus Papier einsetzen.

 

Eine "revolutionäre", vollflächig selbstklebende und somit nahtlose Twinlock-Beschichtung des Druckzylinders soll nahezu alle Probleme des Aufbringens der Flexodruckplatte auf den Druckzylinder lösen, da komplett auf Flexoklebebänder verzichtet werden kann.  Die neue Beschichtung ist in unterschiedlichen Dicken auf synthetischen Sleeves sowie Alu-Zylindern erhältlich. 


Zudem bietet Gallus jetzt Rakeltypen in drei verschiedenen Qualitäten für alle eigenen Druckmaschinen an. Die Rakelmesser werden in einer praktischen Karton-Spenderbox geliefert und sind bereits auf das entsprechende Endmaß zugeschnitten.