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(18.09.2014 / saj)

KBA automatisiert die Papierlogistik weiter

Seit mehr als 20 Jahren projektiert, produziert und installiert die Koenig & Bauer AG (KBA) gemeinsam mit Partnerunternehmen Systeme für die Papierrollenlogistik an Akzidenz- und Zeitungsrotationsanlagen. Was bei der Rolle funktioniert, geht aber auch im Bogenoffset.

Stand zu Beginn die manuelle Beschickung der Rollenträger mit Papierrollen im Mittelpunkt, haben in den letzten Jahren teilautomatisierte oder komplett computergesteuerte Lösungen von der Anlieferung der Papierrollen bis zur Makulaturentsorgung an Bedeutung gewonnen. Was bei der Rolle funktioniert, geht auch bei der Stapel- und Palettenlogistik im Bogenoffset. Gerade in industriell arbeitenden Bogendruckereien sehen die KBA-Experten aus Radebeul und Würzburg im Bereich der Logistik noch erhebliche Produktivitäts- und Kostensenkungspotenziale und bieten ihr Know-how an. 


Die Automatisierung der Prozesse an den Rollenträgern wie Auf- und Abachsen der Papierrollen bis hin zur Entsorgung der Hülsen mit der Restrolle ist schon länger Stand der Technik. Die mannlose vollautomatische Rollenbeschickung war der nächste Schritt. Falls sich dies rechnet, können manuelle Arbeitsprozesse, wie z. B. die Klebevorbereitung der Rollen, entkoppelt vom eigentlichen Produktionsprozess, ebenfalls automatisiert oder von deutlich weniger Personal vor Produktionsbeginn durchgeführt werden. Die verbliebenen Mitarbeiter übernehmen Kontrollaufgaben oder werden an anderer Stelle eingesetzt.  


Von der LKW-Rampe bis zum Maku-Container


In der höchsten Stufe beginnt der automatisierte Prozess bereits bei der Anlieferung der Papierrollen mit der automatischen LKW-Entladung. Er setzt sich fort bei der Ein- und Auslagerung im Hauptlager, der Versorgung des Tageslagers, der automatischen Klebevorbereitung, beim Transport zu und von den Druckmaschinen bis hin zur abschließenden Maku-Entsorgung. Dabei können sich die gewählten Lagertechniken, Transport- und Handlings-Komponenten nach den vorgegebenen baulichen Verhältnissen und Prioritäten unterscheiden. 
Beispielsweise können für den automatisierten Transport neben AGVs auch Unterflurfördersysteme zum Einsatz kommen. Entscheidend sind ein durchgängiger Workflow und die Steuerung des gesamten Prozesses durch ein "intelligentes" Materialflusssystem. Die Vernetzung mit einem Warenwirtschaftssystem ist ebenfalls möglich.  

 

Unter "Patras A" ( automatisches Papiertransportsystem) offeriert KBA individuell gestaltbare Automatisierungslösungen für die industrielle Papierlogistik an. Die vernetzten Logistiklösungen werden auf die jeweiligen Anforderungen zugeschnitten und machen keinen Unterschied zwischen einer Papierrolle und einem Papierstapel.  


Von der Rolle zum Stapel


Nach Logistikprojekten in Rollendruckereien bietet das Unternehmen sein Know-how auch  Verpackungs- oder Akzidenzdruckereien mit einem hohen Materialdurchsatz im Bogenoffset an. Hintergrund ist die vielerorts angestrebte Reduzierung des Personaleinsatzes, der Durchlaufzeiten und der Kosten. Viele Bogenoffsetdruckerr nutzen zwar Teilsysteme zur automatisierten Stapellogistik. Das technisch mögliche Rationalisierungspotenzial wird allerdings in der Regel noch nicht ausgeschöpft.


Die Projektierung individueller Automatisierungslösungen beginnt mit der Analyse der  Produktionsabläufe. Daraus wird dann ein optimierter Ablauf entwickelt. Nach der Devise „One face to the customer“ bietet KBA als Generalunternehmer vom Engineering der einzelnen Prozessschritte bis zur kompletten Logistiklösung mit der automatisierten Vernetzung der einzelnen Bearbeitungsstationen alles an. So können beteiligte Gewerke wie Lager- und Regaltechnik, Transportsysteme, Stapelwender und Fördersysteme in einem abgestimmten Komplettpaket zusammengefasst werden. Gerade größere und komplexe Projekte seien auf diese Weise kostentransparenter und schneller umsetzbar.  

 

Rapidas prädestiniert  

 

Die KBA Rapidas im Mittel- und Großformat mit ihrer bereits vielerorts automatisierten Stapellogistik an Anleger und Auslage und der ebenfalls möglichen automatischen Versorgung der Bogenauslage mit Leerpaletten sind für die Integration in eine automatisierte Gesamtlogistik prädestiniert. Unter dem Namen "PileTronic" bieten der Radebeuler Konzernteil bereits heute flexibel gestaltbare Lösungen für die automatisierte Stapellogistik an (darunter auch palettenlose Systeme für Bedruckstoffe ab 220 g/qm Flächengewicht). Die automatisierte Versorgung der Bogenauslage mit Leerpaletten wurde in Verpackungsdruckereien ebenfalls bereits realisiert. Dabei ist Maschinensteuerung mit den Nonstop-Systemen und der Palettenzuführung mit dem Ziel einer industriellen Produktion vernetzt.  


Weitergehende Lösungen von der Stapelanlieferung, über die Einlagerung, den Stapelwender, die Druckmaschine und Weiterverarbeitung bis hin zur Versandrampe, sind mit unterschiedlichen Automatisierungsstufen, Lagerlösungen und Transportmitteln möglich. Ebenso ist es die Realisierung eines durchgängigen Workflow mit Schnittstellen zu Auftragssteuerungs-, Warenwirtschafts- und MIS-Systemen. 
Entsprechende Projekte würden, so das Unternehmen, bereits mit großen Verpackungsdruckern diskutiert. Und es sei nur eine Frage der Zeit, bis AGVs, Rollbahnen und computergesteuerte Lager die heute in Bogendruckereien noch dominierenden Hubwagen oder Gabelstapler ersetzen.