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(12.09.2014 / atz)

Druckhaus Cramer wird erfolgreich fortgeführt

Sebastian Löw, Geschäftsführer des Druckhauses Cramer und Urenkel des Firmengründers, übernimmt zum 1. Oktober 2014 den Geschäftsbetrieb und die Vermögenswerte des Traditionsunternehmens aus Greven. Dies hat der Gläubigerausschuss heute auf seiner Sitzung einstimmig entschieden.

Löw setzte sich mit seinem nachhaltigen Gesamtkonzept im Investorenprozess erfolgreich gleich gegen mehrere Interessenten zur Übernahme und Fortführung des Familienunternehmens durch. Die Entscheidung steht noch unter dem üblichen Vorbehalt der Gläubigerversammlung. Die Übernahme soll zum 1. Oktober erfolgen, entsprechende Verträge werden vom vorläufigen Insolvenzverwalter Michael Mönig vorbereitet.

Löw ist überzeugt, dass das Druckhaus Cramer damit künftig gut und wettbewerbsfähig aufgestellt ist. "Der Insolvenzantrag war leider unumgänglich, da wir eine historisch gewachsene Fremdkapitalstruktur besaßen, die laufend zu hohen Liquiditätsabflüssen führte", sagt Löw. Dieses Manko sei nun beseitigt. "Unsere Kunden haben unserer Arbeit und unserer Qualität auch nach dem Insolvenzantrag weiter vertraut. Wir haben sogar neue Kunden hinzugewinnen können. Das ist ein großer Vertrauensbeweis, der uns sehr glücklich gemacht hat und auch zuversichtlich für die Zukunft des Unternehmens stimmt", sagt der künftige geschäftsführende Gesellschafter.

Löw übernimmt den Standort in Greven und den überwiegenden Teil der 75 Beschäftigten. Geringfügige Personalanpassungen sind jedoch unvermeidlich. Die Anpassungen sollen sozialverträglich erfolgen. So sollen die Mitarbeiter das Angebot erhalten in eine Transfergesellschaft zu wechseln, von der sie für einige Monate bezahlt und auf kommende berufliche Herausforderungen und neue Arbeitsverhältnisse vorbereitet werden. Die genauen Details werden zeitnah mit den Arbeitnehmervertretern verhandelt.

Entgegen der Absicht der antragsstellenden Geschäftsführung hat der vorläufige Insolvenzverwalter Mönig die Sanierung des Unternehmens nicht in Eigenverwaltung über einen Insolvenzplan realisiert sondern durch eine übertragende Sanierung. "Wir haben nach Insolvenzantrag verschiedene Anfragen potenzieller Investoren erhalten", sagt Mönig. In Absprache mit den Verantwortlichen des Druckhauses Cramer hat er im Interesse aller Beteiligten dann einen Investorenprozess im Bieterverfahren eingeleitet.

"Wir haben so Zeit gewonnen und konnten dadurch schnell das optimale Ergebnis sowohl für das Unternehmen als auch für die Gläubiger erzielen", sagt Mönig. Für ihn war die Anzahl an Interessenten und die kurze Zeitspanne, in der eine solide finanzierte und tragfähige Lösung erarbeitet wurde, ein zusätzlicher Beleg für die Substanz und das Potenzial des Unternehmens.