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(05.06.2014 / saj)

Neue Großformatmaschinen für den Verpackungsdruck

Über 250 Interessenten erlebten bei den Heidelberg Info Days mit dem Schwerpunkt "Spitzenleistung im Verpackungsdruck" die Vorstellung einer Weltpremiere. Am Standort Wiesloch-Walldorf zeigte der Hersteller erstmalig die Speedmaster XL 145 mit einer Höchstleistung von 18.000 Bogen/Std. und die XL 162 mit 16.500.

Zielgruppen für die neuen Geradeausmaschinen sind große, internationale Verpackungshersteller, die für ihren Volumendruck höchste Produktivität bei minimalster Makulatur benötigen. Darüber hinaus deckt das Unternehmen vom Neckar zwei weitere Geschäftsmodelle mit seinem Großformat ab: die Just-in-time-Produktion mit kleinen Auflagen und die Differenzierung durch aufwändige Veredelungen. 

Abgerundet wird das Angebot mit einem durchgängigen Workflow über die Bereiche Vorstufe, Druck und Weiterverarbeitung inkl. Services, Verbrauchsmaterialien und Beratung. Erstmalig wurde bei den Info Days das Zusammenspiel der XL 145 mit der neuen Hochleistungsstanze Dymatrix XL 145 CSB gezeigt. Mit dem neuen optischen Anlagesystem Dyset XL ermöglicht sie nach Herstellerangaben ein präzises Anlageregister und einen stabilen Bogenlauf bei höchsten Geschwindigkeiten. Sie punkte durch verkürzte Rüstzeiten, Vermeidung von Fehlanlagen und damit auch geringere Makulatur. 

Inzwischen sind, wie es heißt, mehr als 100 Maschinen im Format 6 und 7 seit Serienanlauf im Jahr 2009 verkauft. Davon produzieren 70% im Verpackungsdruck und stünden bei fast jedem führenden Druckhaus in Europa, USA und Asien. Einige hätten bereits mehrfach Wiederholaufträge erteilt, nachdem die bei der Erstinvestition gestellten Erwartungen hinsichtlich Verfügbarkeit, Kapazität und Druckqualität nachweislich übertroffen worden seien. Die Montage in Halle 11 am Standort Wiesloch-Walldorf sei bis zum Ende des Geschäftsjahres 2014/15 ausgelastet und verzeichne den höchsten Auftragsbestand seit Serienstart. 

Höchste Nettoproduktivität  

Die neuen Geschwindigkeitsklassen "Packaging Speed Performance" (PSP) mit 18.000 bzw. 16.500 Bogen/Std. richten sich an große, internationale Verpackungsdrucker. Diese produzieren im Volumendruck hauptsächlich Verpackungen in den Bereichen Food" und "Non-Food". Für dieses Geschäftsmodell ist die Kennzahl der "Overall Equipment Efficiency" (OEE) maßgebend, die sich aus Rüstzeit und Rüstmakulatur, durchschnittlicher Netto-Produktionsgeschwindigkeit und dem Nutzungsgrad zusammensetzt.

Berechnungen haben ergeben, dass eine XL 145 Packaging Speed Performance, die sechs Tage die Woche jeweils dreischichtig produziert, doppelt so viele Bogen produziert, wie eine Verpackungsdruckmaschine der Generation 2007 mit einer Geschwindigkeit von 15.000 Bogen/Std.. Mit der neuen Maschine lassen sich 70 Mio. Bogen und mehr pro Jahr herstellen. 

Möglich macht dies eine solide und robuste Konstruktion, die für eine hohe Laufruhe sorgt. Neu und einzigartig an den PSP-Maschinen sind laut Hersteller ein Hochgeschwindigkeitssaugkopf, eine optimierte Bogenführung und eine neue Kettenführung in der Auslage, gepaart mit neuen Greiferbrücken. Zu den leistungsbestimmenden Komponenten gehören die Trockner. Der modulare Aufbau des Auslegers ermöglicht optimal abgestimmte Trockenstrecken für die jeweiligen Anwendungen. 

Die XL 145 PSP und die XL 162 PSP verfügen, wie es heißt, über die längsten Trockenstrecken im Markt. Diese sind mit sieben Einschüben ausgestattet und sichern damit eine reibungslose Produktion und die vollständige Trocknung bei maximaler Geschwindigkeit. Durch die hohe Energieeffizienz profitieren die Kunden von niedrigeren Energiekosten pro Bogen. 

Eine Unterstützung für den Bediener bei den hohen Geschwindigkeiten stellt das spektralfotometrische Inline-Messsystem Prinect Inpress Control dar, das bei laufender Maschine die Farbe und den Passer steuert und kontrolliert und so für eine stabile und sichere Produktion sorgt. Die Servicepakete enthalten neben den üblichen Wartungsarbeiten auch proaktive Komponenten. Ferner sind im Angebot Platten, Farben und Lacke sowie alle notwendigen Verbrauchsmaterialien. 

Kürzeste Rüstzeiten  

Der Trend in der Druckindustrie und insbesondere im Faltschachteldruck geht hin zu größeren Formaten bei gleichzeitig kleiner werdenden Auflagen. Beispiele aus der Konsumgüterindustrie sind Produkte mit unterschiedlichen Modellvarianten wie Smartphones oder Produktaufsteller und Displays am Point of Sale. Hier unterstützen die neuen Maschinen durch Automatisierung und Prozessoptimierung. 

Dazu zählen paralleles Waschen in Einzelantriebstechnik, synchronisierter Plattenwechsel oder das spektralfotometrische Inline-Messsystem, das deutliche Produktionsvorteile gegenüber anderen Systemen bieten soll. Anwender berichten von Auflagen unter 1500 Bogen und bis zu 40 Druckaufträgen am Tag mit kaum Wiederholungen. 

Aufwändige Veredelungen  

Hersteller von Premiumverpackungen, die zu 80% im UV-Druck-Verfahren arbeiten, stellen höchste Anforderungen an eine wirtschaftliche und ökologische Produktion. Gerade im Großformat kann durch die höhere Anzahl von Nutzen effizienter produziert werden. Höchste Priorität besitzt hier die Druckqualität. 
Das Farb- und Feuchtwerk der XL 145 bzw. XL 162 setzt laut Heidelberg Maßstäbe in Bezug auf Farbkonstanz und sichere eine konsistente Druckqualität über die gesamte Auflage hinweg. Insbesondere bei schablonier- und streifenanfälligen Drucksujets würden die Stärken offensichtlich. 

Höchste Glanzpunkte ließen sich auch bei maximaler Geschwindigkeit durch die Doppellacktechnik und die lange Trockenstrecke erzielen. Den Veredelungsvarianten im Lackbereich seien keine Grenzen gesetzt, heißt es: Matt-Glanz-Effekte oder die Kombination unterschiedlicher Oberflächenstrukturen wie z.B. silber- oder goldmetallisierte Bedruckstoffe könnten umgesetzt werden. Deckweißanwendungen mit höchstem Farbauftrag, um eine vollständige Opazität zu erhalten, führten zu faszinierenden Ergebnissen.