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(19.05.2014 / saj)

Zu "prozessfrei" gewechselt

Die Druckerei Lokay optimiert ihr vorbildliches Umweltprofil mit dem Wechsel zur prozessfreien Sonora-XP-Platte von Kodak. Der Pionier des umweltverträglichen Offsets kommt mit der prozessfreien Thermoplatte schneller und einfacher zum Druck und reduziert den Ressourcenverbrauch weiter.

Es gibt sie, die Druckbetriebe, bei denen die Idee von einer konsequent nachhaltigen Produktion nicht nur für gut befunden, sondern tagtäglich gelebt wird. Ein Vorreiter auf diesem Gebiet ist die Druckerei Lokay im hessischen Reinheim. Das Familienunternehmen mit 27 Beschäftigten beliefert Kunden in ganz Deutschland mit Druckerzeugnissen, die im Bogenoffset- sowie im Digitaldruck hergestellt werden.   Das von Inhaber Ralf Lokay (im Bild links) und Prokurist Thomas Fleckenstein (r.) geleitete Unternehmen hat sich ein einzigartiges Renommee als Umweltdruckerei erworben.

 

Im letzten Jahr setzte man zur erneuten Verbesserung der Umweltleistung einen Meilenstein,  der u.a. zur Umstellung von einer herkömmlichen Offsetplatte mit nass-chemischer Verarbeitung auf die prozessfreie Sonora XP führte. Mit einem Investitionsvolumen von 1,5 Mio. Euro wurde ab letztem Sommer die Erweiterung und energetische Sanierung der Produktionshalle und ab November die energetische Sanierung des Verwaltungsgebäudes umgesetzt. Dadurch werden für die Heizung der Gebäude keine fossilen Energieträger mehr verbraucht. Die Druckmaschinen und bei Bedarf eine externe Luft-Wärmepumpe liefern die Heizwärme.


Im Zuge der Baumaßnahmen stand auch die Umgestaltung des CTP-Bereichs an. „Die Frage war, ob wir noch einmal Platz für eine Plattenverarbeitungsanlage und den Einbau der erforderlichen Zu- und Ableitungen planen oder den Schritt zu einer prozesslosen Platte tun sollten. Wenn wir uns eine Verbesserung aus Umweltgründen vornehmen, darf sie keine anwendungstechnischen Nachteile mit sich bringen, sie muss aber auch wirtschaftlich vertretbar sein“, erläutert Lokay. „Wir testeten zwei Plattenfabrikate. Schließlich haben wir uns aufgrund des höheren Schichtkontrasts und der längeren Lagerfähigkeit nach der Bebilderung im CTP-System für die Sonora XP entschieden.“ 


Bei ihr ist unter dem Gesichtspunkt der Nachhaltigkeit von Vorteil, dass sie ohne den traditionellen Plattenverarbeitungsprozess oder einen separaten Nachbehandlungs- bzw. Spülvorgang auskommt. Die Plattenverarbeitungsanlage und ihre Leitungs-Infrastruktur werden überflüssig. Der gesamte damit einhergehende Verbrauch von elektrischem Strom, Wasser, Entwickler, Regenerat, Gummierung oder Auswaschgummierung entfällt. Da keine Chemie konsumiert wird und keine Entwicklungsmaschine zu reinigen und zu warten ist, fallen auch keine Altchemikalien und Restflüssigkeiten zur Entsorgung an.


Press-Ready-Technologie 


Die Press-Ready-Technologie Kodaks sorgt für eine schnelle Bearbeitung der Platte in der Vorstufe und für effiziente Abläufe im Druck. Die Sonora XP hat eine einzelne, sehr dünne und negativ arbeitende Polymerschicht, die durch die thermische Bebilderung vernetzt wird. Anschließend kann die Platte gleich in den Druck gehen. Beim Anfahren der Druckmaschine werden die nicht bebilderten Bereiche der Schicht nach dem Vorfeuchten durch die Zügigkeit der Druckfarbe entfernt und mit der Farbe über die ersten Bogen aus der Maschine befördert. Das Feuchtmittel, bei dem Lokay aus Umwelt- und Gesundheitsschutzgründen seit vielen Jahren auf den Einsatz von Isopropylalkohol verzichtet, wird in keiner Weise beeinflusst.

 

Der vollautomatische Thermoplattenbelichter der Reinheimer Druckerei bebildert täglich 50 bis 70 Sonora-XP-Platten. Im Bogenoffset läuft die Produktion in zwei bis drei Arbeitsschichten auf zwei Fünffarben-Bogenoffsetmaschinen in den Formatklassen 70 x 100 cm und 50 x 70 cm. Dabei kommen hauptsächlich Bedruckstoffe aus einer umfangreichen Kollektion ressourcenschonender Papiere zum Einsatz. Der Großteil der Druckauflagen bewegt sich zwischen 10.000 und 20.000 Bogen. Diese Größenordnung ist weit vom nominalen Bogenoffset-Auflagenmaximum der prozessfreien Platte von 100.000 Drucken entfernt. Allerdings werden, wie  Fleckenstein erläutert, mit der Platte auch vereinzelt 150.000er-Auflagen problemlos abgewickelt.


Durch den Umstieg und die Nutzung von Regenwasser, das in einer 8.000-l-Zisterne gesammelt wird, erwartet das Unternehmen eine weitere Verringerung des Trinkwasserverbrauchs im laufenden Jahr auf unter 200 Kubikmeter.