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(19.05.2014 / saj)

Verpackungsdruck von allen Seiten

Unter dem Motto „Packaging. Competence. Network. 2014“ fand letzte Woche ein "Verpackungsevent" bei KBA in Radebeul statt. 450 Anwender aus über 40 Ländern waren der Einladung des - nach eigenen Angaben - Marktführers bei Bogenoffsetmaschinen für den Verpackungsdruck gefolgt. Sie wurden mit Schwerpunkt "Faltschachteldruck" informiert.

Speziell auf die Segmente von Food, Non-Food, Pharma und Cosmetics ausgerichtete Präsentationen und die Sicht eines Markenartiklers steigerten den Nutzwert der Veranstaltung. Als Keynote-Speaker erläuterte Thibaud Carlier, EMEA Purchasing Carton & Labels von Procter & Gamble, welche Anforderungen der Markenhersteller heute und morgen an die Verpackungsbranche stellt. 


Form, Optik und Haptik der „stillen Verkäufer“ am Point of Sale spielen eine entscheidende Rolle. Die Verpackung ist ein Kommunikationsinstrument und soll Freude bereiten. Hinzu kommen viele weitere  Anforderungen und Funktionen wie Produktkompatibilität, Reproduzierbarkeit, Kosteneffizienz, Information über den Inhalt und dessen Schutz, Erfüllen von Gesetzen und Vorschriften, Vermitteln von Mehrwert, Umweltfreundlichkeit usw.

 

Nach einer Studie von Pro Carton sind Verkaufsverpackungen die Top-Performer in allen Bereichen. Sie bieten detaillierte Produktinformationen, animieren zum Kauf, sind umweltfreundlich, fördern Wiederholungskäufe, ermutigen zur Weiterempfehlung und zeigen die hohe Qualität des Produkts. Im Bereich von Food aber auch bei Reinigungs-, Körperpflegeprodukten, nicht verschreibungspflichtigen Arzneimitteln und Kosmetik erfolgt die Kaufentscheidung oft zu über 50 % aufgrund der Verpackung.  

 

Zudem ist die Verpackung das einzige Medium, das zu 100% seine Zielgruppe erreicht und das Medium mit der höchsten Aufmerksamkeit. Deshalb sollte sie die Sprache der Medien sprechen, durch Form und Dekoration auffallen, für das Produkt werben sowie nachhaltig sein. Weil die Verpackung ein Medium geworden ist, hat sich ihre "Lebensdauer" verkürzt, die Füllmenge verkleinert. Ihre Flexibilität ist heute ein wesentlicher Schlüssel zum Produkt. Dies stellt natürlich auch neue Anforderungen an die Drucktechnik.  

 

Jürgen Veil, Key Account Manager Packaging, sprach unter dem Schlagwort „Xtreme Product Diversity“ über das Spektrum der Inline-Veredelung im Bogenoffset. Neben bekannten Lackiervarianten ging es dabei um Mehrfachlackierungen mit interessanten Effekten wie dem Mikro-Embossing. Daneben stellte er das Inline-Stanzen vor und verwies auf die bei KBA auch schon bald im Großformat verfügbare Kaltfolienveredelung hin. 


Um Effektivität und Effizienz ging es im Vortrag von Sascha Fischer, Leiter KBA Complete Services & Key Account Manager Europa. Er stellte verfügbare Produkte und Dienstleistungen vor, mit denen auch schon länger produzierende Maschinen noch effektiver betrieben werden können. Auftragsstrukturanalysen, Konfigurations-Checks, Simulationen des Maschinenparks, Nachrüstungen und Upgrades, geprüfte Press-Consum-Verbrauchsmaterialien, Performance-Checks und Serviceprogramme tragen zur Effektivitätserhöhung bei. Die Effizienz kann wiederum durch geschultes Personal, Mess- und Regeltechnik an den Maschinen, Betriebsdatenerfassung und -auswertung, Produktionsplanung und -kontrolle oder Management-Informationssysteme gesteigert werden. 


Unter dem Namen "Complete Services" bietet der Druckmaschinenhersteller integrierte Lösungen und „Best in Class“-Automatisierungstechnologien sowie umfassende Beratungsleistungen an. Mit dem Ziel, vorhandene Optimierungspotenziale in den Druckbetrieben auszuschöpfen, arbeitet er mit Technologiepartnern wie Kodak, Optimus, Printplus, MBO, Climate-Partner, IPM, Perfecta, Montex oder Müller Martini  zusammen.  


Flexibel und schnell


„Xtreme Flexibility“ war das Thema von Anja Hagedorn aus dem Produktmarketing. Mit diversen Zusatzpaketen lassen sich die Rapidas zu hoch spezialisierten Produktionsmitteln für die unterschiedlichen Produktionsanforderungen in den Bereichen von Cosmetics, Non-Food, Food oder Pharma ausstatten. Ob „TouchFree Guidance“, CX-Paket, „Antistatic Foil“ oder „Mikrowelle“, die Einsatzbereiche der Maschinen erweitern sich deutlich über die Standardparameter hinaus. Flexibel sind die Maschinen ebenso hinsichtlich des Trocknereinsatzes: Von der IR/TL- über die UV- bis hin zur IR/TL/UV-Trocknung reicht das Leistungsspektrum der Varidry-Trockner und der zugehörigen anwendungsorientierten Lackversorgungssysteme.

 

Jens Baumann aus dem Produktmarketing referierte zum Thema "Performance". Neben der Geschwindigkeit tragen Qualitätssicherung und Kostenreduzierung durch Prozessautomatisierung dazu bei, dass eine Druckmaschine ordentlich „performt“. Mit der Inline-Farbregelung (Qualitronic Colorcontrol) der Graubalanceregelung nach System Brunner (Instrument Flight) oder Qualitronic PDF (Inline-PDF-Kontrolle) haben die Radebeuler Mess- und Regelsysteme verfügbar, die teilweise auf dem Markt einmalig seien oder deutliche Vorteile gegenüber anderen Systemen böten. Automatisierungskomponenten wie der Anilox-Loader oder Anisleeve (vollautomatischer Rasterwalzenwechsel), kuppelbare Farbwerke, Drivetronic SRW (Simultaneous Roller Wash), Cleantronic synchro (schnelles Gummituchwaschen mit zwei Waschbalken), Drivetronic SPC (simultaner Plattenwechsel) sollen Freiräume schaffen für einen höheren Output. Aber auch Maschinenerhöhungen und Nonstop- und Logistiksysteme erhöhen die Performance. Die 20.000 Bogen/Std. der Rapida 106 erreicht nach Herstellerangaben keine andere Mittelformatmaschine. 17.000 Bogen/Std.h im Großformat seien ebenfalls ein vor wenigen Jahren noch kaum für möglich gehaltener Spitzenwert.