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(09.05.2014 / saj)

KBA verbessert Ertragslage

Der Druckmaschinenhersteller Koenig & Bauer AG (KBA) hat im ersten Quartal bei Umsatz und Auftragseingang gegenüber dem Vorjahresquartal zweistellig zugelegt sowie sein Betriebs- und Vorsteuerergebnis verbessert.

Mit 241,5 Mio. Euro stieg der Auftragseingang um 20,8%. Dabei wuchsen die Bestellungen im Segment "Bogenoffsetmaschinen" um 10,3% auf 146,5 Mio. Euro und im Geschäftsbereich "Rollen- und Sondermaschinen" um 41,4% auf 95 Mio. Die Nachfrage bei Rollenoffsetanlagen bleibt dennoch weiterhin schwach und belastet neben den Auftragsbüchern auch Umsatz und Ergebnis. 


Der Quartalsumsatz lag mit 213,4 Mio. Euro um 11,9% über dem Vorjahreswert. Kundenseitige Lieferverschiebungen bei Sonderanlagen ließen den Umsatz im Segment "Rollen- und Sondermaschinen" gegenüber dem ersten Quartal 2013 nur leicht von 92,5 auf 94,7 Mio. Euro ansteigen, der Bogenumsatz wuchs dagegen um 20,9% auf 118,7 Mio.  

 
Das Unternehmen zeigt damit nach den ersten drei Monaten des laufenden Geschäftsjahres ein positives Book-to-Bill-Verhältnis. Am Quartalsende betrug der Auftragsbestand 588,6 Mio. Euro.

 


Ergebnisentwicklung heterogen
Im Bogenoffsetgeschäft führten der gestiegene Umsatz sowie Erfolge auf der Kosten- und Preisseite nach längerer Zeit wieder zu einem positiven Betriebsergebnis von 1,2 Mio. Euro (2013: –5,9 Mio.). Das in den letzten Jahren meist profitable Segment "Rollen- und Sondermaschinen" erwirtschaftete dagegen aufgrund verschobener Lieferungen bei lukrativen Wertpapierdruckanlagen und der geringen Auslastung der Rollenstandorte einen Betriebsverlust von –11,4 Mio. Euro (–11 Mio.). Bei einem leicht negativen Finanzsaldo von –1,9 Mio. Euro hat sich das Vorsteuerergebnis (EBT) gegenüber 2013 von –18,8 Mio. auf –12,1 Mio. verbessert. Das Ergebnis nach Steuern wird mit –14,0 Mio. Euro ausgewiesen (2013: –18,5 Mio.), das Ergebnis je Aktie mit –0,85 Euro.  


Die Eigenkapitalquote des zweitgrößten Druckmaschinenbauers liegt mit 24,4% weiterhin deutlich über der vergleichbarer Branchenunternehmen.

  
Bei der Umsetzung des bis 2016 laufenden Fit@All-Programms für den Konzernumbau ist das Unternehmen nach Aussage des Vorstandsvorsitzenden Claus Bolza-Schünemann im ersten Quartal „ein gutes Stück vorangekommen“. Im Rahmen des bis Ende 2015 vorgesehenen Abbaus von 1100 bis 1500 Stellen wurden für etwa 700 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an verschiedenen Standorten Aufhebungs- und Altersteilzeitverträge, Sozialtarifverträge und Sozialpläne vereinbart. 


Bei der Neuausrichtung geht es neben Kapazitätsanpassungen an kleiner gewordene Marktsegmente auch um die stärkere Ausrichtung auf Wachstumsmärkte wie den Verpackungsdruck.  


Die Mitarbeiterzahl sank um 166 auf 5307. Diese Zahl soll demnächst unter 5000 sinken, denn viele noch in der Statistik geführte Beschäftigte hätten das Unternehmen bereits verlassen oder würden im laufenden Jahr ausscheiden.    


Ausblick 


Für 2014 verweist das Unternehmen auf die durch die Ukraine-Krise, die Wachstumsabschwächung in China und negative Wechselkurseffekte in wichtigen Schwellenländern gewachsenen Risiken für die Weltwirtschaft. Von den Volkswirtschaften in Nordamerika und im Euro-Raum erwartet es wieder einen stärkeren Wachstumsbeitrag. In den Märkten Asiens und in Ländern mit einer schwachen Währung bedeutet der starke Euro dagegen einen Wettbewerbsnachteil.  


Das laufende Jahr sei, so Bolza-Schünemann, „von der Umsetzung des Fit@All-Programms zur Neuausrichtung auf einen im traditionellen Geschäft kleineren und strukturell stark veränderten Druckmaschinenmarkt geprägt“. Trotz des im ersten Quartal gestiegenen Auftragseingangs und Umsatzes „erwarten wir für 2014 weiterhin einen stabilen Konzernumsatz von 1 bis 1,1 Mrd. Euro“. Dabei sollten die noch junge Digitaldrucktechnik sowie Maschinen und Systeme für den Verpackungsdruck und Spezialmärkte einen wachsenden Umsatzbeitrag leisten. Da die ergebnissteigernden Effekte erst nach Umsetzung des Fit@All-Programms voll wirksam werden, erwartet der Vorstand für das laufende Jahr noch einmal ein negatives Konzernergebnis vor Steuern.  


Sofern die wirtschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen stabil bleiben, soll schon 2015 ein signifikant besseres operatives und Vorsteuerergebnis bringen. Im Geschäftsjahr 2016 will der Konzern nach Abschluss der Umbaumaßnahmen wieder nachhaltig profitabel wirtschaften.