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(02.04.2014 / atz)

Atmosphärendruckplasma für digitalen Plattendirektdruck

Plasmatreat wird auf der Inprint in Hannover (8.4. bis 10.4.2014 / Halle 21, Stand D22) live zeigen, wie die atmosphärische Plasmatechnik Openair die optimalen Voraussetzungen für den digitalen UV-Direktdruck auf großen Flächen ermöglicht. Für den Prozess hat Plasmatreat eine Vorbehandlungsanlage (Foto) für Großpaneele entwickelt.

In der Anlage können bis zu 32 automatisch geschaltete Plasma-Rotationsdüsen die Oberflächenbehandlung vornehmen. Mit ihr werden erstmals Vorbehandlungsbreiten bis 3.200 mm und Geschwindigkeiten bis zu 50m/min möglich. Auch die Materialstärke ist automatisch von 5 – 50mm einstellbar. Stellvertretend für diese neue Großanlage wird auf der Messe anhand einer Kleinserienanlage, dem Flat Surface Plasmatreater, der Plasmaeffekt auf Kunststoff vor dem UV-Druck demonstriert. In einer weiteren Live-Vorführung kann der Zuschauer erleben, wie sich die Oberflächen von WPC-Platten und PP-Paneele nach einer Plasmabehandlung gegenüber einer nachfolgenden Bedruckung oder Lackierung verhalten.   

Das Wirkungsprinzip

Das mit extrem hoher Geschwindigkeit aus den Düsen auf die Oberfläche auftreffende "kalte Plasma" bewirkt nicht nur die porentiefe Feinstreinigung der Materialoberfläche, sondern auch deren elektrostatische Entladung, so dass Staub aus der Umgebungsluft nicht mehr angezogen wird. Simultan wird die gesamte Oberfläche aktiviert, d.h. ihre Oberflächenenergie signifikant erhöht. Dieser, in einem einzigen, sekundenschnellen Vorgang erfolgende Dreifacheffekt übertrifft die Wirkung konventioneller System bei weitem. Die erlangte spezifische und gleichmäßige Oberflächenenergie resultiert in einer optimalen Verteilung und gleichmäßigen Schichtstärke der anschließend aufgebrachten Bedruckung, Verklebung oder Lackierung sowie in deren langzeitstabiler Haftung, selbst bei allerhöchster Beanspruchung. Unpolare Kunststoffe, wie PE, PP, WPC, laminierte MDF-Platten oder recycelte Polymere werden unter Einsatz von Openair-Plasma jetzt prozesssicher und mit höchster Geschwindigkeit bedruckbar.

Das Verfahren kann die bei der Bedruckung von Platten herkömmlichen Vorbehandlungsmethoden - wie den Einsatz von Nasschemie, Flamme oder Coronabestrahlung - nicht nur vollständig ersetzen, sondern ist diesen Verfahren auch in vieler Hinsicht überlegen. Der Plasmaprozess ist umweltfreundlich, sicher und auf das Genauste reproduzierbar. Typische Erwärmungen von Kunststoffen während der Plasmabehandlung liegen zwischen 20°- 30°C. Aus dem sekundenschnellen Vorbehandlungsprozess resultieren dünnere Schichtdicken und ein makelloser Farbverlauf. Substratkosten werden signifikant gesenkt bei gleichzeitigem Erhalt der hohen Druckqualität. Selbst feinste Grafiken werden gestochen scharf dargestellt.  

Anwendungen

Die Anwendungspalette von Openair-Plasma für den Digitaldruck ist breit. So ist die Plasmatechnik heute bereits bei namenhaften Herstellern im Einsatz bei der Bedruckung von Kreditkarten, Hausgeräten, Spielzeug, Elektrokabeln, Möbelplatten oder Garagentürelementen. Aber auch Produkte wie Decken- und Fußbodenpaneele, Alu-Dibond-Platten, Solarzellen, Displays, dekorative Paneele und Spiegel aus PMMA-Glas oder Teile im Fahrzeugbau profitieren von der atmosphärischen Plasmatechnik.