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(05.03.2014 / atz)

Druckerei Lokay für den Emas-Award nominiert

Als die Nachricht eintraf, war der Jubel in dem mittelständischen Familienbetrieb groß: Die Druckerei Lokay aus Reinheim hat es in die nationale Vorauswahl für die europäischen Emas-Awards geschafft. Das Verdienst gebührt den Mitarbeitern, die seit Jahren daran arbeiten, das Unternehmen zum umweltfreundlichsten seiner Art zu machen.

Eine Jury, unter anderem zusammengesetzt aus Vertretern des Bundesumweltministeriums, des Umweltbundesamts und des DIHK, traf Ende vergangener Woche die Entscheidung. Die Experten zeigten sich so überzeugt von der Spitzenleistung des Familienunternehmens, dass sie Lokay als nationalen Gewinner in der Kategorie "Kleine Organisationen (bis 50 Beschäftigte)" für Deutschland antreten lässt.

Innovationskraft der Umweltmaßnahmen entscheidend

"Öko-Innovationen als Beitrag zur Verbesserung der Umweltleistung" lautet das Motto der Emas-Awards 2014. Und hier hat Lokay viel vorzuweisen, seit man vor über 20 Jahren den Weg vom traditionellen Druckbetrieb verließ, um ein umweltfreundlicher zu werden. Mit vielen seiner Maßnahmen ist Lokay Branchen-Vorreiter. Lokay war beispielsweise eine der ersten klimaneutralen Druckereien Deutschlands. Sämtliche Maschinen laufen seit vielen Jahren ohne den Klimakiller Isopropylalkohol und Lokay setzt ausschließlich mineralölfreie Bio-Druckfarben ein – das tun bis dato nicht einmal 10 Prozent der deutschen Druckereien. Die große Lokay-Papierkollektion von Umweltpapieren war die erste ihrer Art in Europa und ist bis heute beispielhaft.

Im Jahr 2013 hat Lokay schließlich mit einer Investition von 1,5 Mio. Euro das Produktionsgebäude energetisch saniert und die Haustechnik zukunftsfähig gemacht. Für die Umstellung zu einem durch und durch umweltfreundlichen Unternehmen, noch dazu in der Druckbranche, braucht man viel Durchhaltevermögen. Prozesse und Handlungsweisen müssen permanent beobachtet und hinterfragt werden. Bei Lokay wird dieser Prozess von allen Mitarbeitern getragen. Das funktioniert, weil die Mitarbeiter für die Sache begeistert werden konnten. Sie werden über jeden Schritt informiert, fachlich wie persönlich gefördert und vor allem eingebunden. Die Einführung der ersten Leasing-Fahrradflotte Deutschlands, für die Lokay vielfach ausgezeichnet wurde, ging beispielsweise auf eine Idee aus dem Umweltteam der Mitarbeiter zurück.

Seit 2007 ist Lokay Emas-zertifiziert. Auch hier ist die Druckerei Vorreiter. Weniger als ein Prozent der Konkurrenz hat es bisher gewagt, sich den strengen jährlichen Prüfungs- und Berichtskriterien zu stellen. "Unsere Kunden aus ganz Deutschland kaufen bei uns, weil sie einwandfreie, ökologisch glaubwürdige Printprodukte erhalten", erklärt Inhaber Ralf Lokay (Foto) diesen Schritt.

Nominierte haben Vorbildcharakter

Ausschlaggebend für die Nominierung ist aber nicht nur die signifikante Verbesserung der eigenen Umweltleistung. Die Nominierten zeichnen sich auch dadurch aus, dass sie mit ihrem Erfolg andere zur Umsetzung ähnlicher Maßnahmen inspirieren. Lokay gibt seine Erfahrungen auf Fach-Vorträgen, Messen und bei Branchentreffs weiter. Druck-Unternehmen aus aller Welt suchen den Austausch mit der hessischen Druckerei. Allein in den vergangenen zwei Jahren besuchten rund 90 Drucker aus Südamerika und Japan den Betrieb. Diese produktive Offenheit ist Teil der Mission von Lokay, nicht nur die umweltfreundlichste Bogenoffsetdruckerei Deutschlands zu sein, sondern auch generell in der Branche eine Veränderung zum Positiven zu bewirken.

Prokurist und Umweltmanagementbeauftragter Thomas Fleckenstein spricht für alle Lokay-Mitarbeiter: "Natürlich drücken wir alle die Daumen, uns auch auf europäischer Ebene behaupten zu können. Aber schon die nationale Nominierung ist eine wunderbare Anerkennung unseres Engagaments und motiviert uns zu weiteren Höchstleistungen."

Emas ist das weltweit anspruchsvollste System für nachhaltiges Umweltmanagement. Nur diejenigen Organisationen, die die strengen Anforderungen der europäischen Emas-Verordnung erfüllen, werden mit dem Emas-Logo ausgezeichnet. Alle Emas-Teilnehmer verpflichten sich, ihre Umweltleistung systematisch zu verbessern. Hierbei unterwerfen sie sich regelmäßigen Überwachungen und Prüfungen und müssen in einer Emas-Umwelterkläung jährlich der Öffentlichkeit darlegen, welche Ziele ihres selbst erstellten Umweltprogramms sie erreicht haben und was ihre nächsten Ziele sind. Das schafft glaubwürdige Transparenz für alle Stakeholder.