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(20.02.2014 / atz)

Skanem Willich und die Unverzichtbarkeit des Siebdruckes

Die im deutschen Willich ansässige Skanem Willich GmbH gehört zur 1905 in Norwegen gegründeten Skanem Gruppe, welche aktuell die grösste, europäische Druckereigruppe für Selbstklebeetiketten ist. Das Unternehmen in Deutschland produziert mit Hilfe modernster Schmalbahnrollendruckmaschinen.

Sie sind mit Flexodruckwerken und Veredelungsoptionen im Bereich des Präge- und Siebdrucks ausgerüstet und liefern hochwertige Etiketten für Körperpflege-, Haushalts-, Pflegemittel- sowie Autopflegeprodukte. Die Skanem Willich GmbH weiß den Mehrwert des Siebdrucks für sich zu nutzen und hat die standardisierte und automatisierte Herstellung der Siebe aus kostentechnischen Gründen ins eigene Haus geholt.

Die Skanem Willich GmbH entschied sich im Jahre 1999 im Rahmen einer effizienteren Produktion für den Umstieg von Buch- auf Flexodruckmaschinen mit den Veredelungsoptionen Sieb und Prägung, da der Flexodruck es dem Unternehmen ermöglichte, mit einer höheren Produktionsgeschwindigkeit zu niedrigeren Kosten sehr ansprechende Etiketten zu drucken. Diese Entscheidung wurde bei den Kunden von
Skanem mit Wohlwollen aufgenommen und in der Folge richtete man die Produktion deshalb fast ausschliesslich auf den Flexodruck aus.

Aber überall dort, wo hohe Deckung, Detailgenauigkeit und Farbkraft gefordert werden, eignet sich der Siebdruck besser als der Flexodruck. Dieses Druckverfahren war für Skanem Willich wegen der Siebherstellung durch externe Dienstleister lange Zeit sehr kostspielig und wurde nur auf ausdrücklichen Kundenwunsch hin eingesetzt. Skanem wollte der um sich greifenden Austauschbarkeit der Etikettendrucker jedoch entkommen und in der Lage sein, seinen Kunden hochwertigere Etiketten anzubieten, um ihnen einen Wettbewerbsvorteil zu verschaffen. Daher musste zwingend eine kostengünstigere Lösung für die Siebherstellung gefunden werden.

Nach reiflicher Überlegung entschied sich Skanem für eine Inhouse-Siebproduktion. Die Gallus Ferd. Rüesch AG lieferte 2009 die notwendige Anlage für die Herstellung der Gallus Screeny Siebdruckzylinder mit Gallus Screeny Materialien und stellte sicher, dass die Skanem Willich GmbH auch auf Nicht-Gallus-Maschinen Gallus Screeny Siebdruckplatten verwenden konnte. Damals dauerte die Siebherstellung allerdings noch
über eine halbe Stunde, das manuelle Auswaschen und der lange Trocknungsvorgang führten oft zu einem unbefriedigenden Ergebnis und die Folgekosten bei nicht exakter Ausübung der Vorgänge waren enorm hoch.

Die vor drei Jahren auf den Markt gebrachte Gallus Auswaschmaschine, welche die Gallus Screeny Siebdruckplatten in nur einem Durchlauf perfekt ausspült und nach vier bis fünf Minuten getrocknet in die Auslage gibt, löste diese Probleme aber nahezu vollständig und verringerte auch die Anforderungen an die zur Siebdruckplattenherstellung notwendigen Mitarbeiterqualifikationen. Der von Gallus zur Verfügung gestellte, ganzheitliche Lösungsansatz erlaubt Skanem Willich – analog zu Ihren Flexodruckplatten – eine industrielle, automatisierte und standardisierte Herstellung der Gallus Screeny Siebdruckplatten. Dies hat zu einer Verbesserung der Produktqualität und einer massgeblichen Kostensenkung geführt.

Die Einfachheit der Herstellung einer Gallus Screeny Siebdruckplatte hatte selbst die skeptischsten Mitarbeiter überzeugt. Die Länge der Belichtung im Kontaktrahmen sowie die richtigen Einstellungen der benötigten Auswaschzeiten, abhängig von der jeweiligen Siebdruckplatte, können ganz einfach von einer Tabelle abgelesen werden. Die Mitarbeiter der Druckvorstufe wurden so geschult, dass sie neben der Herstellung von Flexodruckplatten auch Siebdruckplatten erzeugen können. Sollte nachts um drei ein Siebdruckzylinder ersetzt werden müssen, kann in weniger als einer halben Stunde ein neuer produziert werden. In dieser kurzen Zeit würde es kein Drucker fertig bringen eine 10-Farbenmaschine umzurüsten.

So werden nun bei Skanem Willich Gallus Screeny Siebdruckplatten in Eigenproduktion erzeugt, verdruckt und auf Lager genommen. Das von Gallus entwickelte Wiederverwendungskonzept ermöglicht es, die Siebe zu archivieren und für Nachauflagen wieder zu benutzen. Die Skanem Willich GmbH setzt heute wieder bei mehr als 25 Prozent aller Etiketten, vor allem bei transparenten Selbstklebeetiketten, Siebdruck ein. Nur mit diesem Druckverfahren kann z.B. ein zu druckendes Motiv mit einem möglichst deckenden Weiss von vier bis acht Gramm Farbe pro Quadratmeter hinterlegt werden oder ein sehr kleiner Schriftzug scharf, kontrastreich und gut lesbar realisiert werden.

Während viele Wettbewerber von Skanem Willich dem scheinbar unvermeidlichen Preiskampf in Richtung Abwärtsspirale folgen und damit ein erheblicher Teil ihrer Produktqualität auf der Strecke bleibt, kann Skanem Willich seinen Kunden Etiketten vorlegen, die im Verkaufsregal eines Supermarktes den „first moment of truth“ mit Bravur bestehen und somit die wohl überzeugendsten Argumente für die Investition in Siebdruck bieten, nämlich Differenzierung und höchste Qualität. Für jeden Etikettenproduzenten sind dies die massgebenden Faktoren, um in einem immer stärker werdenden Wettbewerbsumfeld langfristig erfolgreich bestehen zu können.

Im Bild: Die Trocknung der Gallus Screeny Siebdruckplatten dauert gerade einmal vier bis fünf Minuten.