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(14.02.2014 / atz)

Konsolidierung der Druck- und Medienindustrie dauert an

Der Verband Druck und Medien in Baden-Württemberg e. V. hat seinen Bericht zur wirtschaftlichen Lage der Druck- und Medienindustrie im Südwesten für 2013 veröffentlicht und gibt darin auch einen Ausblick auf das laufende Jahr. Demnach setzte sich die Konsolidierung der Branche auch im vergangenen Jahr fort.

"Die Zahlen geben wenig Anlass zur Euphorie. Entscheidend ist aber, den Blick in die Zukunft zu richten", sagt Dr. Alexander Lägeler, Geschäftsführer des Verbandes Druck und Medien in Baden-Württemberg. "Die Strukturprobleme der Branche haben wenig mit dem – mutmaßlichen – Verschwinden von Print im digitalen Zeitalter zu tun. Die Bedeutung gedruckter Medien im Medienmix ist ungebrochen hoch und sie wird es auch in Zukunft sein. Neue Kanäle, wie die digitalen Medien, führen nicht zum Verschwinden der bisherigen, sondern zu einer konvergenten Nutzung. Nach dem "Hype" wird der Fokus auf die Suche nach den wirklichen Stärken des jeweiligen Kanals gelegt werden. Die Unternehmen der Druck- und Medienindustrie richten ihre Produkte zunehmend an diesen Anforderungen ihrer Kunden aus."

Umsatzentwicklung

Die statistisch erfassten Betriebe in Baden-Württemberg erwirtschafteten im Jahresdurchschnitt 2013 einen Gesamtumsatz von ca. 2,1 Mrd. Euro, im Jahr 2012 waren dies 2,274 Mrd. Euro. Hier muss allerdings berücksichtigt werden, dass das Statistische Landesamt nur Betriebe mit mehr als 50 Mitarbeiter erfasst. Im Jahr 2012 waren dies 109, im Jahr 2013 hingegen nur 108 Betriebe. Nach Schätzung des Verbandes erwirtschaften Betriebe mit unter 20 Mitarbeitern rund 40 Prozent des Umsatzes.

Investitionstätigkeit

Für das Jahr 2012 sind nach einem Vorbericht bundesweit die Bruttoinvestitionen um ca. 11 Prozent gegenüber 2011 gesunken. Ersatzbeschaffungen und Kapazitätserweiterungen haben dabei an Bedeutung verloren, während ein höherer Anteil der Investitionen auf das Rationalisierungs- und Umstrukturierungsmotiv entfällt.

Leichte Verbesserung der Kapazitätsauslastung

Ein wichtiger Faktor für die Ertragslage der Branche ist die Kapazitätsauslastung. Diese lag im Jahr 2013 bundesweit saisonbereinigt bei 82,8 Prozent, im Jahr 2012 bei 81,8 Prozent.

Steigende Energie- und Druckfarbenpreise

Die größten Kostentreiber bleiben die Energiepreise für gewerbliche Anlagen. So sind zum Beispiel die Strompreise für gewerbliche Anlagen gegenüber dem Jahr 2000 um 62,2 Prozent gestiegen. Der Druckindustrie gelingt es nach wie vor nicht, die steigenden Preise für Inputfaktoren (wie Druckfarben, Druckmaschinen, grafische Papiere und Energie) auf die eigenen Produkte umzulegen.

Beschäftigungsrückgang verlangsamt

In den statistisch erfassten Betrieben mit mehr als 50 Mitarbeitern beschäftigt die Druckindustrie in Baden-Württemberg rund 12.000 Mitarbeiter. Der Verband geht davon aus, dass in den Betrieben unter 50 Mitarbeiter rund 10.000 weitere Mitarbeiter beschäftigt sind. Der Rückgang der Beschäftigtenzahl betrug 2013 in den 108 erfassten Betrieben gegenüber 2012 in 109 erfassten Betrieben rund 3 Prozent. Bundesweit ging die Zahl der Beschäftigten in den erfassten Betrieben um 4,5 Prozent zurück.

Weniger Insolvenzen, Ausbildungszahlen konstant

Während im Jahr 2012 insgesamt 20 Betriebe in Baden-Württemberg Insolvenz anmelden mussten, waren dies bis Ende November 2013 14 Betriebe. Nach einem Rückgang in 2012 bleibt die Zahl der abgeschlossenen Ausbildungsverhältnisse in 2013 konstant, bzw. hat sich leicht erhöht. Vergleicht man die Gesamtzahl der Auszubildenden im ersten Ausbildungsjahr mit dem Vorjahr, so ist eine Steigerung von rund 2 Prozent auf insgesamt 633 zu verzeichnen, 2012 waren es 623. Über die drei Ausbildungsjahre hinweg werden in der Druck- und Medienindustrie in 2013 in Baden-Württemberg 1982 Auszubildende beschäftigt. Dies sind rund 2,2 Prozent weniger als im Jahr 2012 mit 2.027 Auszubildenden. Diese Reduktion erklärt sich aus dem Rückgang der Ausbildungsverträge in 2012. Die Ausbildungsquote stieg um 1 Prozent auf 10 Prozent.

Ausblick auf 2014

Werbebasierte Produkte machen über 60 Prozent am Umsatz der Druck- und Medienindustrie aus. Nach Angaben des Zentralverbands der deutschen Werbewirtschaft (ZAW) liegt der Printanteil an den Nettowerbeeinnahmen bei nahezu 68 Prozent. Damit bleibt Print weiterhin unangefochten wichtigster Werbeträger. Nach einem leichten Rückgang der Werbeausgaben im Jahr 2013 rechnet der ZAW für das Jahr 2014 wieder mit einem Wachstum der Werbeausgaben. Dies gibt Anlass zu verhaltenem Optimismus.