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(17.01.2014 / atz)

Arbeitgeber appellieren an Verantwortungsbewusstsein

Die Tarifverhandlungen für die rund 150 000 Beschäftigten in der deutschen Druckindustrie, die gestern in Berlin begannen, wurden nach drei Stunden vertagt. Die Forderung der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft Verdi nach 5,5 Prozent mehr Lohn und Gehalt bei einer Laufzeit von 12 Monaten wiesen die Arbeitgeber entschieden zurück.

Sie verwiesen, so meldet es der Bundesverband Druck und Medien (BVDM), in konstruktiver Atmosphäre auf die wirtschaftliche Gesamtsituation der Branche. Der Verhandlungsführer der Arbeitgeber in der Druckindustrie, Sönke Boyens: "Angesichts der strukturellen Probleme unserer Branche stellen Forderungen, die sich an prosperierenden Industriezweigen orientieren, keine realistische Verhandlungsbasis dar."

Maßstab einer verantwortlichen Tarifpolitik müsse stets die Situation der Branche sein, heißt es weiter. Während andere Branchen zum Teil zweistellige Wachstumsraten verzeichnen, kämpfe die Druckindustrie mit Umsatzeinbrüchen, Insolvenzen und Personalabbau. Angesichts dieser Situation würde ein Abschluss in Höhe der Gewerkschaftsforderung die Unternehmen der Druckindustrie über Gebühr belasten.

"Wir Arbeitgeber fordern Verdi auf, sich der gemeinsamen Verantwortung für die Zukunft der Branche zu stellen und Lösungen zu finden, die den Betrieben und Beschäftigten unserer Branche gerecht werden", erklärt Boyens. Die Verhandlungen werden am 11. Februar in Frankfurt/Main fortgesetzt.