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(28.11.2013 / atz)

Druckkunst soll deutsches Kulturerbe werden

Mit der aktiven Erhaltung und Vermittlung des Know-hows der handwerklich-künstlerischen Drucktechniken Hoch-, Tief- und Flachdruck bewirbt das Museum für Druckkunst Leipzig die Aufnahme von historischem Druckhandwerk in das bundesweite Verzeichnis des immateriellen Kulturerbes.

Deutschland hat sich mit dem Beitritt zum UNESCO-Übereinkommen zur Erhaltung des immateriellen Kulturerbes 2013 als 153. von 155 Vertragsstaaten (Stand: Juli 2013) verpflichtet, ein eigenes Verzeichnis für immaterielles Kulturerbe zu erstellen. Das Übereinkommen fördert und erhält überliefertes Wissen und Alltagskulturen. Zum immateriellen Kulturerbe zählen u.a. Tanz, Theater, Musik, mündliche Überlieferungen, Naturheilkunde und Handwerkstechniken.

Als länderübergreifende und multinationale Ausdrucksform schickt das Museum für Druckkunst in der Kategorie "traditionelle Handwerkstechniken" das Druckhandwerk ins Rennen. Die handwerklich-künstlerischen Drucktechniken Hochdruck (hier: Buchdruck mit Bleilettern und Xylografie), Flachdruck (hier: Lichtdruck und Steindruck) und Tiefdruck (hier: Kupferstich und Radierung) werden im Museum aktiv gefördert, angewendet, weitergegeben und anschaulich vermittelt. Nur in Leipzig kann die Vielfalt der genannten Drucktechniken gemeinsam und in
Aktion erlebt werden.

"Die Aufnahme des historischen Druckhandwerks als immaterielles Kulturerbe wäre eine große Anerkennung für eine gesellschaftlich bedeutsame Kulturtechnik mit über 500-jähriger Tradition, die bis heute eng mit Leipzig und Sachsen verbunden ist." sagt Dr. Susanne Richter, Direktorin des Museums für Druckkunst Leipzig.

Die Bewerber je Bundesland werden im Dezember 2013 bekannt gegeben. Im Herbst 2014 soll das bundesweite Verzeichnis auf der Webseite der Deutschen UNESCO-Kommission veröffentlicht werden. Auf den internationalen Listen des immateriellen Kulturerbes sind bisher 298 Ausdrucksformen gelistet. Die meisten Einträge verzeichnen China (37), Japan (21) und Südkorea (15). Europäische Staaten sind mit Kroatien und Spanien (je 13 Einträge), Frankreich (11) und Belgien (10) repräsentiert. Aus dem deutschsprachigen Raum sind bisher Österreich (2) und Luxemburg (1) vertreten.