Auf der Drupa 2012 starteten die WKS Druckholding und Manroland Web Systems das Projekt „Größte Illustrationsdruckmaschine der Welt“. Rund 18 Monate später war es dann soweit: Die zweibahnige 80-Seiten Lithoman demonstrierte bei Kraft-Schlötels in Wassenberg ihre Leistungsfähigkeit.  

WKS-Geschäftsführer Dr. Ralph Dittmann: “Bei diesem Projekt sind wir rein aus dem Blick unserer Kunden an die Maschinentechnik herangegangen. Wir haben die Wünsche unserer Kunden hinsichtlich Flexibilität bei Seitenumfängen, Formaten und Produktgestaltung intensiv analysiert und versucht so weit wie möglich umzusetzen. Als Ergebnis ist eine Maschine entstanden, die zum einen aus konventionellen Maschinenkomponenten besteht, die bisher so noch nicht kombiniert wurden (zweibahnige 80-Seiten Maschine). Zum anderen haben wir eigene Vorstellungen zur Falztechnologie entworfen, die bei den Maschinenlieferanten zu weitgehenden Neukonstruktionen führten. Mit der nun realisierten Anlage konnten wir unsere technologischen Vorstellungen hinsichtlich flexibler und wirtschaftlicher Produktion verwirklichen.“ Die produzierenden Anlagen hätten sich im Bezug auf Druckstabilität, Qualität und vor allem Produktivität absolut bewährt. 

Eckhard Hörner-Maraß, Geschäftsführer von Manroland Web Systems, betonte die gute Zusammenarbeit: „WKS hatte sehr genaue Vorstellungen von der Produktionsvielfalt und den daraus resultierenden Anforderungen an den Produktionsprozess. Unsere Kollegen aus Vertrieb und Konstruktion haben mit WKS zusammen in einem kreativen Prozess das Maschinenkonzept aufgesetzt. Das Ergebnis ist eine einmalige Anlage mit maßgeschneiderter Technologie.“

Außergewöhnliche Konfiguration

Das Druckunternehmen produziert jetzt an den Standorten Wassenberg und Essen mit acht Rollenrotationen diees Herstellers. Die Umfänge betragen 32 bis 80 Seiten. Im Zuge der aktuellen Investition wurden mehrere ältere Anlagen aus der Produktion genommen. Die zweibahnige 80-Seiten-Rolle mit insgesamt 4,50 m Papierbahnbreite entspricht einer 160- Seiten-Maschine. Sie ist damit, wie es heißt, Benchmark für maximale Produktivität, da bis zu 50.000 ZU/Std. gefahren werden können. 

Vor diesem Hintergrund sei diese Anlage, so der Hersteller, für alle Beteiligten etwas Außergewöhnliches. Sie sei maximal automatisiert, neben dem vollautomatischen Plattenwechsel APL (Automatic Plate Loading) kommen die Closed-Loop Systeme für die Inline-Regelung von Fanout, Farbe, Schnitt und Farbdichte zum Einsatz. Diese sollen  die effektive Maschinenbedienung optimieren und die Makulatur reduzieren.

Die Lithoman soll vorwiegend die Produktion von Magazinen, Katalogen und Beilagen übernehmen. Was 160 Seiten im Produktionsverbund bedeuten, erklärt Veit Müller, Executive Sales Manager bei dem Druckmaschinenhersteller: „Die zwei Anlagen werden zusammen betrieben, da sie über ein Cutter-Modul verfügen. Dieses ist nach den Ideen unseres Kunden modifiziert worden und verfügt über völlig neue Produktionsmöglichkeiten. Zusätzlich können über den ebenfalls konstruktiv neu gestalteten Trichteraufbau mit drei Trichtern bis zu zwölf Papierstränge gefahren werden. Durch diese Kombination entstehen vorher ungeahnte Produktivitäten und Produktmöglichkeiten. Schlagwörter wie durchgängiger Zweiseitensprung, vollständige Flexibilität bei Registerprodukten, Kombination zweier Papiersorten, bis zu 500.000 Produkte/Std. oder Formatvariabilität sind plötzlich Realität.“

Vorteile vereint

Der Rollenoffsetdruck bot schon in der Vergangenheit sehr weitreichende Produktionsmöglichkeiten. Mit dem nun vollzogenen Entwicklungsschritt sieht sich der Hersteller laut Hörner-Maraß bestens für die Zukunft gewappnet: 

„Wir bieten für den Illustrationsrollendruck nun Maschinen von 16 bis 160 Seiten an. Die Felder 'hohe Qualität', 'günstige und schnelle Druckformherstellung', 'höchste Flexibilität und Produktivität' hatten wir für kleine, mittelgroße und große Auflagen bereits vollständig mit unseren Rollenoffsetmaschinen besetzt. Nun konnten wir unser Angebotsspektrum perfekt ergänzen und bieten unseren Kunden auch bei Anforderungen wie extreme Großauflagen und Formatvariabilität maßgeschneiderte, hoch wirtschaftliche Maschinenkonzepte.“