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(06.11.2013 / atz)

Wachstumsstory trotz vorübergehender Schwäche intakt

Der Umsatz in der Technotrans-Unternehmensgruppe stieg im Verlauf der ersten neun Monate 2013 um 17,6 Prozent auf 77,8 Millionen Euro (Vorjahr 66,1 Millionen Euro). Dieses Wachstum ist in erster Linie auf die Akquisition der KLH Kältetechnik GmbH und ihrer asiatischen Schwestergesellschaften zum Jahresbeginn 2013 zurückzuführen.

Das dritte Quartal 2013 steuerte 25,3 Millionen Euro bei, dies bedeutet ein Wachstum von 4,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal (24,2 Millionen Euro). Nach neun Monaten wurde im Geschäftsjahr 2013 ein EBIT in Höhe von 3,0 Millionen Euro erwirtschaftet, das sind 12,0 Prozent weniger als im Vorjahr (3,4 Millionen Euro). Die EBIT-Marge betrug zum Stichtag 3,9 Prozent (Vorjahr 5,2 Prozent). Das EBIT im dritten Quartal betrug 0,8 Millionen Euro (Vorjahr 1,7 Millionen Euro), das entspricht einer EBIT-Marge von 3,0 Prozent. Dieser Rückgang wurde primär durch den unerwartet schwachen Geschäftsverlauf verursacht. Während der ersten neun Monate wurde ein Periodenüberschuss von 1,7 Millionen Euro (Vorjahr 2,1 Millionen Euro) erwirtschaftet. Das Ergebnis je im Umlauf befindlicher Aktie beläuft sich somit nach neun Monaten auf 0,25 Euro (Vorjahr 0,33 Euro).

"Die gegenüber der ursprünglichen Planung unbefriedigende Umsatzentwicklung im Segment Technology resultierte überwiegend aus dem erneuten, unerwartet deutlichen Rückgang im Geschäft mit Kunden aus der Druckindustrie", erläutert Henry Brickenkamp, Sprecher des Vorstands. "Die Aktivitäten in anderen Absatzmärkten entwickeln sich positiv, sind aber noch nicht in der Lage, diese Größenordnung kurzfristig zu kompensieren."

Die Zahl der Beschäftigten in der Unternehmensgruppe stieg von 662 am Jahresende 2012 auf 787 am 30. September 2013. Der Zuwachs im laufenden Geschäftsjahr ist auf die Akquisitionen und auf die überdurchschnittlich hohe Anzahl neuer Auszubildender zurückzuführen.

Die Segmente

Das Segment Technology erwirtschafte im Verlauf der ersten neun Monate des Geschäftsjahres Umsätze in Höhe von 48,2 Millionen Euro (Vorjahr 39,0 Millionen Euro). Der Zuwachs im laufenden Geschäftsjahr ist maßgeblich auf die Geschäftsausweitung durch die Übernahme der KLH zurückzuführen. Das Print-Geschäft hingegen entwickelte sich wieder rückläufig (insbesondere im Vergleich zum drupa-Jahr 2012). Besonders offensichtlich wurde dies im dritten Quartal 2013, in dem der Segmentumsatz nur 14,8 Millionen Euro betrug und damit trotz des Wachstums in Neuen Märkten lediglich auf Vorjahresniveau lag (14,7 Millionen Euro, um den "drupa-Effekt" bereinigt hätte das Vorjahresquartal ungefähr bei 13,4 Millionen Euro gelegen). Das Umsatzdefizit gegenüber der ursprünglichen Planung für 2013 beläuft sich mittlerweile auf rund 7 Millionen Euro, weshalb der Vorstand das Ziel für das Gesamtjahr reduziert hat.

Auf dem unerwartet niedrigen Umsatzniveau erwirtschaftete das Segment Technology wieder einen etwas höheren Verlust, er betrug knapp -0,9 Millionen Euro im dritten Quartal 2013 (Vorjahr +0,1 Millionen Euro). Für die ersten neun Monate 2013 resultiert daraus ein Verlust in Höhe von -1,8 Millionen Euro (Vorjahr -1,0 Millionen Euro). Neben den Effekten des Umsatzdefizits wirken hier auch die Investitionen in die Erschließung neuer Absatzmärkte sowie in geringerem Umfang einmalige Maßnahmen, beispielsweise zur Anpassung der internationalen Strukturen.

Der Umsatz im Segment Services erreichte nach neun Monaten 29,6 Millionen Euro (Vorjahr 27,1 Millionen Euro). Der Zuwachs um 9,1 Prozent resultiert dabei auch aus der Akquisition von KLH. So ist der Anstieg um 11,1 Prozent im dritten Quartal auf 10,5 Millionen Euro (Vorjahr 9,5 Millionen Euro) teilweise auf die Implementierung einer entsprechenden Segmentberichterstattung bei der neuen Tochtergesellschaft seit der Jahresmitte zurückzuführen.

Auch im dritten Quartal konnte das Segment Services erneut stabile Ergebnisbeiträge liefern. Mit gut 1,6 Millionen Euro im Quartal erreichte die Marge 15,5 Prozent (Vorjahr knapp 1,6 Millionen Euro, 16,6 Prozent Marge). Einmalige Belastungen wie die Schließung der Tochtergesellschaft in Schweden wirkten sich hier aus. Nach neun Monaten beträgt das Segmentergebnis 4,8 Millionen Euro (Vorjahr 4,4 Millionen Euro), das entspricht einem Plus von 7,8 Prozent. Die EBIT-Marge liegt zum Stichtag nahezu unverändert bei 16,2 Prozent.

Finanzlage

Die Eigenkapitalquote erreicht zum 30. September 2013 wieder 56,3 Prozent. Die Nettoliquidität des Konzerns, also die zinstragenden Verbindlichkeiten abzüglich der liquiden Mittel, beträgt 1,5 Millionen Euro, folglich ist das Gearing (Nettoverschuldung im Verhältnis zum Eigenkapital) negativ mit -3,6 Prozent.

Ausblick

Nicht nur die Verzögerungen beim wirtschaftlichen Aufschwung, sondern insbesondere der unerwartet deutliche Rückgang im Geschäft mit Kunden aus der Druckindustrie waren ursächlich für die unbefriedigende Geschäftsentwicklung im dritten Quartal 2013. Das Umsatzdefizit im Vergleich zur ursprünglichen Planung konnte durch die Aktivitäten in neuen Absatzmärkten noch nicht kurzfristig kompensiert werden. Der Vorstand hat sich deshalb entschlossen, die Ziele für das Gesamtjahr entsprechend anzupassen. Nach den aktuellen Erkenntnissen wird der Umsatz im Geschäftsjahr 2013 insgesamt rund 102 Millionen Euro betragen (Erwartung zuletzt 105 Millionen Euro). Grundlage für diese Annahme ist die Erwartung, dass sich der Geschäftsverlauf im vierten Quartal nur unwesentlich von dem des dritten Quartals unterscheiden wird. Ausschlaggebend für das endgültige Ergebnis wird außerdem sein, ob das eine oder andere Kundenprojekt wie geplant noch im Dezember abgeschlossen werden kann oder ob sich Projekte in das nächste Geschäftsjahr verschieben. Infolge des geringeren Umsatzes wird die EBIT-Marge für das Gesamtjahr voraussichtlich rund 3,5 Prozent erreichen.

Für die Entwicklung im nächsten Geschäftsjahr ist der Vorstand etwas optimistischer. Er unterstellt hier zunächst ein Umsatzwachstum von sechs Prozent, das einerseits dem freundlicheren Investitionsklima zu verdanken sein wird, das derzeit die Konjunkturprognosen prägt. Andererseits geht der Vorstand davon aus, dass die Projekte jenseits der Druckindustrie ihre Umsatzanteile weiter ausbauen werden. "Nach den jüngsten Erfahrungen erscheint es allerdings ratsam, den Zeitraum in dem einen oder anderen Einzelfall etwas großzügiger zu bemessen, da wir auch hier in der Regel von den Entwicklungsfortschritten unserer Kunden abhängig sind", sagt Brickenkamp. "Chancen, die sich aus der Ausweitung unserer Marktanteile in der Druckindustrie, aus den Trends im Bereich E-Mobility oder in der Laser-Industrie ergeben, kalkulieren wir bei dieser Schätzung deshalb nur in dem Umfang ein, wie sie aus heutiger Sicht quantitativ bereits greifbar sind."

Um das Wachstum weiter zu beschleunigen, verstärkt Technotrans die Vertriebsaktivitäten in den neuen Märkten. "Damit die zusätzlichen Kundenprojekte erfolgreich abgewickelt werden, investieren wir unvermindert in erheblichem Umfang in Ressourcen. Die entsprechenden Umsatzbeiträge werden dann die Kostenrelationen wieder in übliche Größenordnungen bringen", sagt Dirk Engel, Finanzvorstand der Technotrans AG. Der Vorstand erwartet deshalb, dass das Umsatzwachstum und die kontinuierlichen Optimierungsprozesse dazu beitragen, dass sich die EBIT-Marge im nächsten Jahr auf 6 bis 7 Prozent verbessert. "Die Wachstumsstory von Technotrans ist vollständig intakt", sagt Brickenkamp. "Wir haben die Erreichung unserer mittel- und langfristigen Ziele aus heutiger Sicht nur um ein Jahr verschoben." Eine konkrete Guidance für das Geschäftsjahr 2014 wird Technotrans wieder im März veröffentlichen.