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(05.11.2013 / saj)

+++ WICHTIG +++
Heideldruck: Profitabilität gesteigert, Partnerschaft mit Fujifilm

Die Heidelberger Druckmaschinen AG hat im zweiten Quartal des Geschäftsjahres 2013/2014 (1. Juli bis 30. September) die Profitabilität deutlich steigern können. So lag das operative Ergebnis (Ebitda) im zweiten Quartal wie erwartet signifikant über dem Vorjahreswert. Auch im Halbjahr weist es in Summe einen erheblich verbesserten und positiven Wert aus.

Aufgrund des positiven Free Cashflows konnte die Nettofinanzverschuldung leicht gesenkt werden. "Es ist uns gelungen, die Profitabilität im ersten Halbjahr deutlich zu verbessern", sagte Vorstandsvorsitzender Gerold Linzbach. "Angesichts regionaler und währungsbedingter Belastungen liegen wir dabei sogar über Plan. Damit haben wir zur Erreichung unseres Jahresziels - einem Nettogewinn - einen wesentlichen Schritt unternommen. Unsere Zuversicht, im Folgejahr nochmals deutlich zulegen zu können, wächst angesichts der Verbesserungen auf allen Ebenen."   

Der Konzernumsatz betrug im zweiten Quartal 593 Mio. Euro, nach 697 Mio. in dem von der Drupa beeinflussten Vorjahresquartal. Gegenüber dem Vorquartal stieg der Umsatz wie erwartet um rd. 18 % an. Im ersten Halbjahr 2013/2014 wurden mit 1,1 Mrd. Euro rd. 10% weniger Umsatz als im vergleichbaren Vorjahreszeitraum erzielt. Aufgrund der starken Abwertung einzelner wichtiger Auslandswährungen fielen allein im zweiten Quartal negative Währungseffekte in Höhe von 30 Mio. Euro, im ersten Halbjahr von insgesamt 42 Mio. an. Gleichzeitig hat diese Währungsschwäche in Regionen wie Brasilien zu einer hohen Investitionszurückhaltung geführt. 

Maßnahmen greifen 

Sämtliche Ergebniskennzahlen haben sich im zweiten Quartal gegenüber dem Vorjahreszeitraum aufgrund nachhaltiger Einsparmaßnahmen aus "Focus 2012" und der Maßnahmen zur Erhöhung der Margen wie erwartet erheblich verbessert. Das Ebitda ohne Sondereinflüsse stieg von 13 Mio. Euro im Vorjahresquartal auf 33 Mio. im Berichtsquartal an. So konnte nach sechs Monaten mit 31 Mio. Euro ein klar positiver Wert erzielt werden, nach -34 Mio. im Vorjahreszeitraum. Das Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit (Ebit) ohne Sondereinflüsse fiel im zweiten Quartal mit 13 Mio. Euro ebenfalls positiv aus (Vorjahr -7 Mio.). Der Halbjahreswert wurde von -75 Mio. Euro im Vorjahr auf -7 Mio. reduziert. 

Das Finanzergebnis betrug im zweiten Quartal -16 Mio. Euro (Vorjahr  - 11 Mio.), nach sechs Monaten -28 Mio.  (Vorjahr -23 Mio.). Das Vorjahr beinhaltete positive Einmaleffekte aus Steuererstattungszinsen. Das Ergebnis vor Steuern war mit -3 Mio. Euro im Berichtsquartal nahezu ausgeglichen (Vorjahr -35 Mio.). Im ersten Halbjahr 2013/2014 verbesserte sich das Ergebnis vor Steuern deutlich von -120 Mio. Euro auf -36 Mio. Das Ergebnis nach Steuern belief sich im zweiten Quartal des laufenden Geschäftsjahres auf -9 Mio. Euro (Vorjahr -31 Mio.). Kumuliert verbesserte sich das Ergebnis nach Steuern somit im laufenden Halbjahr auf rd. -47 Mio. Euro, nach -108 Mio. im Vorjahr. 

Der Auftragseingang erreichte im zweiten Quartal einen Wert in Höhe von 614 Mio. Euro (Vorjahr 667 Mio.). Währungsbereinigt lag er mit 646 Mio. Euro auf dem Durchschnittsniveau der Vorquartale.  Im ersten Halbjahr 2013/2014 wurden Auftragseingänge insgesamt von rd. 1,26 Mrd. Euro erzielt. Der im Vorjahreszeitraum höhere Auftragseingang von 1,56 Mrd. Euro ist unter anderem auf die Drupa zurückzuführen. Der Auftragsbestand im Konzern blieb zum 30. September mit 598 Mio. Euro im Vergleich zum Vorquartal stabil. 

Free Cashflow positiv, Nettofinanzverschuldung gesenkt 

Der Free Cashflow zeigt weiterhin eine positive Entwicklung und betrug im zweiten Quartal 28 Mio. Euro. Damit verbesserte er sich gegenüber dem Vorjahresquartal aufgrund des gestiegenen Ergebnisses der betrieblichen Tätigkeit und der Mittelfreisetzung im Net Working Capital (Nettoumlaufvermögen) um rd. 31 Mio. Euro. Nach sechs Monaten verbesserte er sich gegenüber dem entsprechenden Vorjahreszeitraum sogar um 143 Mio. Euro auf 28 Mio.  

Als Folge konnte die die Nettofinanzverschuldung im Zwölfmonatsvergleich auf 239 Mio. Euro reduziert werden (Vorjahresquartal 357 Mio.). Trotz weiterer Auszahlungen für "Focus 2012" in Höhe von 12 Mio. Euro nahm die Verschuldung im Berichtsquartal dabei gegenüber dem 31. März  (261 Mio.) weiter ab. 

"Die eingeleiteten Maßnahmen sowohl beim Asset- als auch beim Net-Working-Capital-Management, um die Nettofinanzverschuldung von Heidelberg wie geplant nachhaltig zu senken, zeigen zunehmend Wirkung", sagte Finanzvorstand Dirk Kaliebe. "Unsere Finanzierungsstruktur ist mit der erfolgreichen Begebung einer Wandelanleihe sowie unserer Anleihe, die bis April 2018 läuft, solide aufgestellt." 

Die Mitarbeiterzahl ist zum 30. September gegenüber dem Vorjahr planmäßig auf 13.616 zurückgegangen (Vorjahresquartal 14.745). 

Strategische Partnerschaft mit Fujifilm bei Inkjet 

Im Oktober haben Heideldruck und Fujifilm eine umfassende Partnerschaft vereinbart. Sie soll  sich vor allem darauf konzentrieren, Produkte der nächsten Generation für den  Digitaldruckmarkt zu entwickeln und Lösungen für den industriellen Verpackungs- und Werbedruck anzubieten. Darüber hinaus ermöglicht sie gegenseitigen Zugang zu den neuesten Technologien, welche die Unternehmen für die Druckvorstufe im Portfolio haben. 

Linzbach. "Mit der Inkjet-Technologie von Fujifilm werden wir unser Digitalgeschäft ausbauen und unser Angebotsportfolio weiter optimieren. Unseren Kunden wollen wir damit künftig Offset- und Digitaldrucklösungen für ein breites Anwendungsspektrum mit gewohnt umfassendem Service anbieten."  

Ausblick

Der Ausblick für das Geschäftsjahr 2013/2014 mit dem Ziel, einen Jahresüberschuss zu erzielen, gilt unverändert. Das Unternehmen hat seine Strategie in den vergangenen Quartalen immer stärker auf die Verbesserung der Profitabilität ausgerichtet, um zunehmend unabhängig von den konjunkturellen Rahmenbedingungen zu werden. Die Kennzahlen des ersten Halbjahrs 2013/2014 zeigen, dass es dabei gut vorankommt. Die operative Gewinnschwelle soll jedoch noch weiter gesenkt werden, um auch für die Volatilität einzelner Märkte besser gerüstet zu sein. 

Daher setzt Heideldruck neben den Maßnahmen des Effizienzprogramms "Focus 2012" alle vorhandenen Instrumente zur Flexibilisierung der Arbeitszeit ein. Daneben soll auch weiterhin eine Verbesserung der produktspezifischen Deckungsbeiträge forciert werden, sodass sich das Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit ohne Sondereinflüsse wie im ersten Halbjahr auch im zweiten Halbjahr verbessern und insgesamt deutlich höher ausfällt als im Vorjahr. 

Aufgrund der deutlichen Abwertung einzelner wichtiger Auslandswährungen, insbesondere des japanischen Yen und des US-Dollars, werden auch für die kommenden Monate negative Auswirkungen der Währungsumrechnung auf das Umsatzvolumen erwartet. Die Investitionszurückhaltung in einigen Märkten, z.B. in Brasilien, wird voraussichtlich auch im zweiten Halbjahr anhalten. Die Umsatzerwartung berücksichtigt darüber hinaus mögliche Volumenreduzierungen aus dem sukzessiven Abbau margenschwacher Geschäfte. In Summe liegt das Umsatzrisiko gegenüber dem Vorjahr aus heutiger Sicht im einstelligen Prozentbereich.

Das Unternehmen rechnet damit, dass im Rahmen von "Focus 2012" im laufenden Geschäftsjahr weitere Sonderaufwendungen anfallen. Das Finanzergebnis wird sich gegenüber dem nach IAS 19 (2004) berichteten Vorjahreswert leicht verbessern. Aufgrund der eingeleiteten Maßnahmen und angesichts des bereits erzielten positiven Trends in den ersten beiden Quartalen, strebt Heideldruck im Geschäftsjahr 2013/2014 unverändert einen Konzern-Jahresüberschuss an.