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(25.10.2013 / atz)

Die Stimmung in der Druckindustrie bessert sich

Die aktuelle Herbstumfrage von Apenberg & Partner zeigt ein ambivalentes Bild: Deutschlands Drucker leiden weiter unter dem anhaltenden Preisdruck, aber ihre Zuversicht wächst. Die Stimmung in der grafischen Zulieferindustrie bleibt hingegen durchwachsen angesichts neuer Belastungen durch eine rückläufige Marktentwicklung.

Die Herbstprognose von Apenberg & Partner gehört in der Branche zu den bedeutendsten Top-Management-Befragungen für Verlage und Druckereien und gilt als wichtiger Seismograph der Branche. In diesem Jahr beteiligten sich insgesamt 413 Unternehmen an der Befragung. 95 Prozent der Fragebögen wurden von Vorständen und Geschäftsführern beantwortet, fünf Prozent der Antworten stammten aus anderen Bereichen.

Für die Druckindustrie zeigt die Befragung vor allem, dass die Stimmung sich bessert. Der Anteil der Befragten, die einen Marktrückgang erwarten, ist auf 35 Prozent gesunken. Im vergangenen Jahr lag dieser Wert noch bei 52 Prozent. In Bezug auf die Ergebnisentwicklung zeigen sich die Betriebe der Druckindustrie ebenfalls optimistischer: 44 Prozent (Vorjahr: 34 Prozent) der Befragten rechnen für das kommende Jahr mit einer Steigerung. Nur 17 Prozent (Vorjahr: 22 Prozent) der Unternehmen stellen sich auf einen weiteren Ergebnisrückgang ein. Hier sind es in erster Linie die Zeitungsdruckereien, die negative Szenarien erwarten.

Weiterhin kritisch wird der anhaltende Preisdruck bewertet. Das äußert sich unter anderem darin, dass 39 Prozent (Vorjahr: 47 Prozent) der Teilnehmer für 2014 mit einem weiteren Rückgang der Verkaufspreise rechnen. Offenkundig gibt es trotz der Konsolidierung der vergangenen Jahre immer noch zu viele Druckereien, die ihre Produkte und Leistungen nicht zu kostendeckenden Preisen erbringen können.

Die Investitions-Zurückhaltung der Branche ist weitgehend unverändert. 21 Prozent der Befragten wollen weniger investieren als 2013, 29 Prozent (Vorjahr: 30 Prozent) planen für 2014 höhere Investitionen. 36 Prozent sehen in der Erweiterung ihrer Wertschöpfungskette auch künftig ein wichtiges Instrument zur Steigerung der Ertragskraft. Gegenüber dem Vorjahr entspricht dies einer leichten Steigerung um zwei Prozentpunkte. Den Betrieben ist also offenbar bewusst, dass sie allein mit den traditionellen
Produkten und Dienstleistungen nicht konkurrenzfähig sind.

Einen weiteren Personalabbau wird es 2014 voraussichtlich nicht geben. Der Anteil der Befragten (26 Prozent), der im kommenden Jahr neues Personal einstellen will, hat sich im Vergleich zum Vorjahr um drei Prozentpunkte erhöht und übersteigt damit den Wert (23 Prozent) derer, die einen Personalabbau planen.

Grafische Zulieferer rechnen mit anhaltendem Preisdruck

Die Antworten aus der grafischen Zulieferindustrie zeigen, dass die Unternehmen für das kommende Jahr weiterhin mit einem verhältnismäßig schwachen Marktumfeld rechnen. 36 Prozent (Vorjahr: 32 Prozent) der Manager prognostizieren eine rückläufige Marktentwicklung. Trotz der verhaltenen Marktaussichten zeigen sich die Unternehmen der Grafischen Zulieferindustrie hinsichtlich der Entwicklung des eigenen Unternehmens-Ergebnisses weiterhin optimistisch.

Diese Einschätzung lässt sich durch eine erneute Verringerung der Kapazitäten erklären und zeigt, dass die Branche ihre Kostenstrukturen weiter optimiert und an die gesunkene Nachfrage angepasst hat. 39 Prozent der befragten Manager erwarten daher für kommendes Jahr ein höheres Ergebnis als im Vorjahr. Zu den optimistischsten Teilnehmern zählen hier die Hersteller "Press", die mit einem Anteil von 67 Prozent von einem Ergebniszuwachs ausgehen. Der Preisdruck wird in der Branche weiterhin deutlich zu spüren sein. Nur vier Prozent (Vorjahr: acht Prozent) der Teilnehmer rechnen damit, die steigenden Preise ihrer Lieferanten durch höhere Verkaufspreise an die eigenen Kunden weitergeben zu können.

Die Teilnehmer der Umfrage erhalten die Ergebnisse in den kommenden Tagen kostenfrei zugesandt. Alle anderen Interessenten können die Studie gegen eine Schutzgebühr als PDF bei Apenberg & Partner (www.apenberg.de) bestellen.