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(01.10.2013 / saj)

Detaillierter Blick hinter die Kulissen eines Workflows

„Unified Workflow im Fokus“ - unter diesem Motto lud Kodak kürzlich zu zwei Tagesveranstaltungen nach Stuttgart und Laatzen ein. Für Spannung sollten Demos mit unmittelbar aus der Branchenpraxis gegriffenen Fallbeispielen und die direkte Interaktion zwischen Experten des Herstellers und den Teilnehmern sorgen.

Ursula Voss-Eiden, Marketing Manager D-A-CH, gab zur Einführung einen kurzen Überblick über das „neue“ Unternehmen Kodak. Nach erfolgreicher Beendigung des Chapter-11-Verfahrens konzentriert es sich nun voll auf den Geschäftskundenbereich. Wie Voss-Eiden erläuterte, bildet die Druck- und Verpackungsindustrie nunmehr einen deutlichen Schwerpunkt der Geschäftsaktivitäten. 


Der Schwerpunkt des Unified-Workflow-Events lag auf den Automatisierungs- und Rationalisierungmöglichkeiten des Prinergy-Workflows, mit deren Hilfe Druckereien schneller, effizienter und wirtschaftlicher produzieren können. Das Ziel: den Teilnehmern Anregungen für Lösungen zu geben, die entweder mit bereits vorhandenen Tools oder mit überschaubaren Zusatzinvestitionen zu realisieren sind.


Automatisierung satt 


Neben der Kombination des Workflows mit dem Web-basierten Prepress-Portal- System namens Insite wurden weitere Tools beleuchtet. Dazu zählen das integrierte Farbbeziehungsmanagement mit der Colorflow-Software, das Digital-Press- Management zur bidirektionalen Anbindung von Digitaldruckmaschinen, die JDF/JMF-Vernetzung mit MIS-Systemen und die Ausschießsoftware Preps. Für die Automatisierung des Druckvorstufen-Workflows, aber auch für das Zusammenwirken mit angegliederten Softwarelösungen, sorgt die "Regelbasierte Automatisierung" (RBA).


Mit Beatrice Lässig und Michael Ötjen waren an den Systemen zwei Praktiker von Kodak am Werk, die auf keine Frage aus dem fachkundigen Publikum eine Antwort schuldig blieben. Zum Einstieg beschrieben sie die Entwicklungsstufen der Prepress-Workflow-Automatisierung. Diese hat mit der RBA, einer ereignisgesteuerten Automatisierungslösung, die mit Bedingungen und Verzweigungen "arbeitet", ein durchaus hohes Entwicklungsstadium erreicht.


Die RBA hat schon von Haus aus eine Kollektion von Standard-Automatisierungsregeln an Bord. Ihre eigenen, betriebsspezifischen Regeln können Anwender im entsprechenden Generator mit grafischer Visualisierung erstellen, mithilfe eines Debuggers korrigieren und im Regelsammlungs-Manager verwalten. Wem für diese Aufgabe die Ressourcen fehlen, der kann sich maßgeschneiderte RBA-Regeln vom Hersteller als Dienstleistung erstellen und optimieren lassen. 


„Je mehr Informationen das Prinergy-System über Jobs hat, desto mehr lässt sich mit der RBA automatisieren“, erklärte Lässig und verwies darauf, dass zur Gewinnung dieses Mehr an Informationen die benutzerdefinierten Felder der Prinergy-Datenbank genutzt werden können. Diese Felder lassen sich entweder durch manuelle Eingaben oder z.B. durch das Auslesen von XML-Dateien füllen. Außerdem kann das Workflow-System Job-Parameter im JDF-Format direkt vom MIIS über die Business-Link-Software übernehmen, die auch relevante Rückmeldungen aus der Produktion liefert.


Multifunktionswerkzeug für die Automatisierung


Im Verlauf der Veranstaltung sollte deutlich werden, dass es nicht immer die groß angelegten, komplexen Automatisierungsregeln sein müssen, die Druckbetrieben spürbare Effizienzgewinne und Kostenvorteile bringen. Anhand von neun Praxisbeispielen zeigte das Demo-Duo auf, wie vielfältig die Aufgabenstellungen sein können, die sich mit dem RBA-Instrumentarium automatisieren lassen. Alle Beispiele waren als Lösungen für konkrete Kundenanforderungen konzipiert worden und alle bewirkten sie in der Konsequenz eine Verringerung von manuellen Eingaben, Bedienereingriffen und Arbeitsaufwand.


Nicht von ungefähr war gleich bei mehreren Praxisbeispielen das Insite-Prepress- Portal im Spiel. Als kundenorientierte Plattform unterstützt es eine effiziente Zusammenarbeit zwischen Druckerei, Kunden und weiteren Beteiligten mit  verkürzten Zykluszeiten. 


Der Workflow ist immer online


Mit dem Insite-Prepress Portal können Druckbetriebe ihren Kunden eine in mehrfacher Hinsicht bessere Alternative zum Datentransfer über FTP-Server bieten. Darüber hochgeladene PDF-Dateien gelangen direkt in den jeweiligen Job im Workflow, wobei der Benutzer eine sofortige Rückmeldung im Fall von Dateiproblemen erhält. In der allerneuesten Version 6.6 verfügt die Lösung über drei verschiedene Uploader: Flash, HTML5 und Java. 


Wichtig sind natürlich auch die Überprüfungs- und Freigabefunktionen für Jobs, die Druckereien ihren Auftraggebern über das Prepress-Portal bieten können. Der Zugriff ist mit jedem Webbrowser oder über eine kostenlos herunterladbare iPad-App möglich. Zur einfachen Begutachtung von Seiten gibt es eine Flash-Vorschau, während die Smart-Review-Oberfläche original gerenderte Daten darstellt, Messfunktionen bietet und die Kontrolle der Job-Inhalte bis auf Pixelebene ermöglicht. 


„Das Insite-Prepress Portal schafft Verbindlichkeit in der Kooperation mit Kunden und es vermeidet ein Hin und Her mit mehrfachen PDFs“, betonte Ötjen. „Außerdem protokolliert die Prinergy-Datenbank sämtliche Aktivitäten von InSite, was Transparenz und Nachverfolgbarkeit für alle Beteiligten schafft.“


Mit den sogenannten Secure-Links, die per E-Mail versendet werden, können Druckereien die Nutzung des Prepress Portals besonders erleichtern. Beispielsweise gelangt der Empfänger per Klick auf einen Secure-Link direkt – ohne Log-in-Prozedur und Navigation im System – zu einer Smart-Review-Darstellung von Seiten, die er genehmigen soll, oder zur Upload-Funktion für Dateien eines bestimmten Auftrags. Beatrice Lässig und Michael Ötjen demonstrierten es mit einem der Praxisbeispiele: Auch der E-Mail-Versand von Secure-Links aus dem Workshop-Client von Prinergy lässt sich mithilfe der RBA auf einfache Weise fast verselbstständigen.


Blick auf die 6


Alle Demos wurden mit der neuen Version 6 des Workflow-Systems gezeigt, die sich seit Ende August im Early-Production-Status befindet. Sie bietet zwei Benutzeroberflächen: den gewohnten Workshop-Client und den neuen Workspace. Letzterer ist als Microsoft-Silverlight-Anwendung, die in jedem Webbrowser läuft, eine leicht zugänglich bezeichnete „Rich Internet Application“ und gliedert sich in die drei Module „Verwalten“, „Planen“ und „Verfolgen“. Hinzu kommen zahlreiche funktionale Erweiterungen und Verbesserungen sowie mit Einführung der „Szenarien" eine neue Klasse der Workflow-Automatisierung.