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(19.09.2013 / saj)

Druckportal mit fliegendem Jobwechsel

Online-Druckportale gibt es mittlerweile wie Sand am Meer. Zählt man aber nur jene, hinter denen ein realer Druckbetrieb steht, reduziert sich ihre Anzahl auf vielleicht noch 20 hierzulande. Einer der kleineren Anbieter in diesem Wachstumsfeld ist Yes-Print in Köln, ein familiengeführtes Unternehmen.

2005 begann die ursprünglich aus Pakistan stammende Familie Khan mit dem Aufbau der Internetdruckerei. 2007 schaffte sie die erste eigene Druckmaschine an. Die Entscheidung, das Druckgeschäft in die eigenen Hände zu nehmen, ermöglichte eine bessere Kontrolle über die Qualität der Drucksachen und reduziert das Reklamationsrisiko. 


Mit einer Halbformatmaschine und 350 qm Produktionsfläche startete das Unternehmen. 2010 begann dann die Druckproduktion im 3b-Format mit einer Fünffarben-Rapida-105 samt Lackturm und Kartonausstattung. Sie ist nach wie vor im Einsatz und druckt heute in den 3500 qm großen Produktionshallen neben einer Achtfarben-Rapida-106 der neuesten Generation mit Wendung für die 4-über-4-Produktion. Hinzu kommen eine Kleinformatmaschine und zwei Tiegel. Für die Weiterverarbeitung stehen drei Zusammentragmaschinen mit Rückenheftung, Klebebinder, zwei Schneide- und drei Falzmaschinen bereit. 


7000 Druckjobs pro Monat

 

Heute wickelt das Unternehmen Monat für Monat ca. 7000 Jobs ab – von der Visitenkarte bis hin zur kompletten Broschur. Die Auftragswerte schwanken dabei zwischen 15 und 3000 Euro. Manchmal auch etwas mehr. Der Papierverbrauch hat sich auf 3000 t/Jahr erhöht. Wie bei Web-to-Print üblich, liegen bei Standardprodukten 24 Stunden zwischen dem Hochladen der Daten und der Lieferung. Die Auftraggeber kommen aus ganz Europa.

 
Hohe Automatisierung 

 

Um die unterschiedlichen Aufträge wirtschaftlich abwickeln zu können, suchte die Familie Khan nach einer flexiblen Bogenoffsetmaschine mit höchstem Automatisierungsgrad. Schnelle Jobwechsel, immer mal wieder Bedruckstoffwechsel, hohe Bedruckstoff-Flexibilität bei maximaler Leistung – das waren die wichtigsten Kriterien. 


Mit der Rapida 106 fanden sie die optimale Lösung: Drivetronic SPC sowie simultane Waschvorgänge sorgen für kürzeste Rüstzeiten. Ziehmarkenfreie Anlage, Farbwerktemperierung und automatische Farbversorgung sind ebenso selbstverständlich wie die Inline-Qualitätsüberwachung beider Bogenseiten mit Qualitronic Colorcontrol. Die Vernetzung zur Druckvorstufe erfolgt über KBA Logotronic.

 

Bei der Produktion von Plakaten mit unterschiedlichen Mutationen und anderen dafür geeigneten Jobs kommt der fliegende Auftragswechsel (Flying Jobchange) zum Einsatz. Fachmann für den Druck mit dieser Maximalform an Automatisierung ist der 65-jährige (ehemalige) Druckereileiter Otto Reuter. Er hat sich innerhalb kürzester Zeit mit der Automatisierung  vertraut gemacht. Die jüngeren Drucker wurden von ihm eingewiesen. 


Mittlerweile im Ruhestand, kommt er noch heute einmal in der Woche, um zu drucken und „sein Baby“ zu pflegen. Denn gepflegte und gut gewartete Technik ist ein Markenzeichen des Betriebs, auf das die Inhaberfamilie besonderen Wert legt.


Vorstufe geoutsourct

 

Wenn ein Kunde Aufträge auf das Druckportal hochlädt, nehmen die Daten unbemerkt einen weiten Weg. Zuerst greift die ins Ausland geoutsourcte Vorstufe über eine Cloud darauf zu. Sind die Sammelformen für den Druck komplettiert, werden die Daten inklusive Cip-3-Files zur Plattenbelichtung wiederum über die Cloud Yes-Print in Köln bereitgestellt. Alle weiteren Prozesse bis hin zum Versand laufen an diesem Standort ab.