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(31.07.2013 / atz)

Clausen & Bosse steht vor dem Verkauf

Der Schleswig-Holsteinische Zeitungsverlag meldet, dass sich die französische CPI-Gruppe, zu der auch die traditionsreiche Buchdruckerei Clausen & Bosse in Leck (Kreis Nordfriesland) gehört, mit einem Wechsel der aktuellen Gesellschafterstruktur befasst. CPI (Chevrillon Philippe Industrie) ist seit Jahren im Besitz eines größeren Bankenpools.

Von Druckspiegel-Autor Rainer Kümpel

Jetzt liegt das Übernahmeangebot einer Investorengemeinschaft vor, bestehend aus der französischen Investitionsbank BPI sowie einer privaten Investorengemeinschaft. Die Druckerei Clausen und Bosse gehört mit 600 Mitarbeitern zu den größten Buchdruckereien in Deutschland und hat Aufträge aus fast ganz Europa und den USA. Rund 100 Millionen Bücher laufen hier im Jahr vom Band – Regierungsbroschüren, Air-France-Flugpläne, aber auch Bücher von Autoren wie Joanne K. Rowlings "Harry Potter", Günter Grass, Günter Wallraff oder Julia Frank.

Die Clausen & Bosse-Mitarbeiter wurden über die laufenden Verhandlungen informiert. Über den genauen Zeitpunkt eines eventuellen Vertragsabschlusses kann Dieter Simon, Geschäftsführer von CPI Deutschland, noch keine genaue Auskunft geben. Aber: "Das kann schon bald oder erst im späteren Herbst sein", sagt Simon. Über die Auswirkungen, die der avisierte Verkauf auf die Standorte sowie deren Belegschaft haben könnte, sagt Simon: "Gelingt uns der Schritt, dann sehen wir ihn positiv. Er gibt uns sicherlich neue Möglichkeiten, wenn es um Investitionen oder zukünftige strategische Weiterentwicklungen von CPI Deutschland geht."

Chevrillon Philippe Industrie ist eine international tätige Buchdruckerei-Gruppe mit Sitz in Boulogne-Billancourt bei Paris. Zu ihr gehören 17 Druckereien in Deutschland, Großbritannien, Frankreich, der Schweiz, Spanien, den Niederlanden und in der Tschechischen Republik. Rund 3000 Mitarbeiter produzieren pro Jahr etwa 500 Millionen Bücher und 15 Millionen Kataloge. Clausen & Bosse gehört seit 2002 zur Unternehmensgruppe. Die Druckerei wurde in den 50er Jahren bekannt, als sie gemeinsam mit dem Verlag Ernst Rowohlt die RoRoRo-Taschenbücher (Rowohlt-Rotations-Romane) druckte.