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(04.07.2013 / atz)

Color-Offset-Wälter setzt auf CTP-System aus China

Als das sieben Jahre alte CTP-System des Dortmunder Druck- und Medienzentrums Color-Offset-Wälter (COW) plötzlich seinen Geist aufgab, war guter Rat teuer: Aufwendung eines hohen vierstelligen Betrages für die Reparatur oder Neuinvestition? Letztlich schlug das Pendel in Richtung Neuinvestition.

Angebote von teuer bis sehr teuer lagen schnell auf dem Tisch. Als über die kurzfristige Lieferung diskutiert wurde, erwies sich der neue Cron-Distributor Mitsubishi International GmbH als idealer Partner im Hinblick auf Flexibilität, Kompetenz und Preisgestaltung.

Der Systemhersteller Cron, bereits 2008 und 2012 auf der Drupa vertreten, gehört zu den chinesischen Exporteuren hochwertiger Industriegüter. Vor einigen Monaten hat die Mitsubishi International GmbH die Generalvertretung für Deutschland und Benelux übernommen. Für weitere Länder ist die Vertriebsübernahme geplant. Für den süddeutschen Raum (PLZ 6 Ð 9) hat Mitsubishi den Vertrieb an R+M Graphik delegiert. Beide Partner legen Wert auf hohe Kundenzufriedenheit, die nicht zuletzt durch kompetente Techniker sichergestellt wird. Ein Vorführ-, Service- und Ersatzteilzentrum entsteht in Düsseldorf. Mitsubishi und R+M Graphik vertreiben auch Ryobi-Druckmaschinen. Da die Polyesterplatten von Mitsubishi nur für Formate bis 50 x 70 cm geeignet sind, entstand die Kooperation mit Cron. Die CTP-Systeme in unterschiedlichen Formatklassen sind letztlich für alle Drucker interessant, die Aluplatten bevorzugen.

COW investiert bei Cron und Mitsubishi

Das Dortmunder Druckhaus produziert mit 20 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in drei Schichten das gesamte Akzidenzspektrum bis zum hochwertigen Geschäftsbericht und ist nach dem Prozess-Standard Offset (PSO) zertifiziert. Nach der Besichtigung eines Cron-Systems im kleineren Format und nach überzeugenden Andrucken von Musterplatten fielen die Würfel für Cron und Mitsubishi.
 
Das System TP 4648 mit dem maximalen Plattenformat 94 x 116 cm und Autoloader bebildert Thermoplatten mit 48 Infrarot-Dioden, akzeptiert 1-Bit-TIFF-Daten und wurde problemlos an den vorhandenen Agfa-Workflow angeschlossen. Der vorhandene Entwicklungsprozessor wurde ebenfalls angedockt. Gegenüber dem alten System bebildert COW in der gleichen Zeit etwa die dreifache Plattenzahl und spart durch den vollautomatischen Betrieb eine Fachkraft.

Schwebende Optik und Bebilderung

Die Akzidenzsysteme von Cron werden in den Druckformaten B3, B2 (Druck bis DIN A1 mit Ryobi 920) und B1 mit jeweils 16 bis 96 Dioden Ð abhängig vom Format Ð angeboten. Beim B1-System TP 46 mit 96 Dioden, 2400 dpi und dem maximalen Plattenformat liegt die Stundenleistung bei 38 Platten. Der Autoloader fasst 50 bis 100 Platten, je nach Stärke. Inzwischen wurde das Angebot um nachrüstbare Multikassetten-Autoloader und integrierbare Plattenstanzen erweitert.

Die technisch fortschrittliche Konstruktion der Cron-Systeme wird durch den elektromagnetischen Linearantrieb des Optikwagens mit Transport parallel zur Trommelachse demonstriert. Statt des früheren Spindelantriebs wird ein Magnetfeld über einer Führungsschiene aufgebaut, auf dem der Optikwagen wartungs- und berührungsfrei schwebt.

Bebilderung unterschiedlicher Platten? Auch kein Problem! Denn anstelle der bei Au§entrommel-Systemen üblichen Infrarot-Dioden (830 nm) für die Bebilderung von Thermoplatten lassen sich die Systeme mit leistungsstarken Violett-Dioden (405 nm) ausrüsten. Damit ist die Bebilderung von konventionellen UV-Platten möglich, deren Preis um etwa 30 Prozent unter den Thermoplatten liegt. Die Differenz zu chemie- und prozessfreien Platten ist noch grö§er. Damit sind die UV-Platten bei hohem Bedarf alternativlos.

Im Bild: COW-Geschäftsführer Tobias Wälter (r.) und Systemspezialist Winfried Rebel von Mitsubishi am Cron-System TP 4648. Die anfängliche Skepsis der COW-Fachleute gegenüber dem chinesischen System ist in Begeisterung umgeschlagen.