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(10.06.2013 / atz)

Neueste Technologie für die optimale Ausbildung

Die Hochschule benötigt modernste Technologien, um die Studenten für die Praxis fit zu machen. Professor Thomas Kuen und sein Mitarbeiter Michael Schwarz entschieden sich daher für den Digi-UVL380 von Ernst Nagel, um den Studenten die Weiterverarbeitungsanwendung "Lackieren" näher zu bringen.

An der Hochschule München steht seit jeher die buchbinderische Weiterverarbeitung im Fokus. Dafür werden die Massenbindeverfahren Klebebinden und Zusammentragen mit der Möglichkeit zur Drahtrückstichheftung eingesetzt. Daneben bietet die Hochschule ihren Studenten Lösungen zum Falzen, Schneiden, Laserschneiden und Gravieren sowie Kammbinden als weitere Anwendungen zur Druckweiterverarbeitung an. Außerdem lassen sich mit der Ausrüstung der Hochschule Deckenbände herstellen und Thermobindestreifen verarbeiten. Der UV-Lackierer Digi-UVL380 stellt laut Professor Kuen das erste professionelle Gerät zur Veredelung dar und erweitert das Lehrangebot der Hochschule.


Anwendungsmöglichkeiten des Lackierens

Auf die Frage, welches die Hauptaspekte der Druckveredlung sind, betont Professor Kuen:  "Im Vordergrund stehen hierbei natürlich die Schutz- und Veredlungsfunktion. Bei der Veredlung sind es besonders die optischen Effekte, welche die Produkte attraktiver gestalten. Vor allem in der Verpackungsindustrie, aber auch in der Buchbinderei, nimmt die Bedeutung zu, sich von Wettbewerbsprodukten abzuheben.

 
Für Studierende bietet das Lackiersystem von Ernst Nagel den Vorteil, sich mit der Thematik des Lackierens auseinander zu setzen und so verschiedene Lackarten kennenzulernen oder Erkenntnisse zur Aushärtung und zur Verarbeitung zu gewinnen. Zu diesem Thema sind sogar bereits einige Bachelor-Arbeiten geschrieben worden. Dabei wurden Lacksysteme zum Beispiel auf Glanz, Kratzbeständigkeit oder die Festigkeit im Falzen untersucht. Von diesen Qualitätsvergleichen profitiert selbstverständlich auch der Maschinenhersteller Ernst Nagel."


Die Hochschule München nutzt den Ernst Nagel Digi-UVL380 einerseits für Abschlussarbeiten, also für experimentelles Arbeiten an der Maschine selbst. Andererseits wird er künftig im Rahmen von Lehreinheiten zu Demonstrationszwecken eingesetzt. Im Mittelpunkt stehen dabei die Unterschiede im Verhalten von konventionellen und elektrofotografischen Drucken.


Vorteile des UV-Lackierens

Zwei wesentliche Vorteile der Veredlung sind laut Professor Kuen hervorzuheben: "Das Lackieren sorgt durch die Abdeckung für den Schutz des Druckbilds. Damit sind Drucke in der Handhabung langlebiger und gleichzeitig wird die mechanische Belastbarkeit erhöht. Das ist insbesondere bei Digitaldrucken relevant, denn hier sind die Schichten besonders dick, bei Biegebeanspruchung können sie abplatzen. Außerdem lässt sich die Optik eines Druckes wesentlich variieren. Im Vergleich zur Folienkaschierung sind der Aufwand und damit auch die Kosten beim UV-Lackieren sehr viel geringer. Der UV-Lack ist zudem unter den gängigen Lacksystemen am widerstandsfähigsten und verspricht den schönsten Glanz. Er erzielt Glanzgrade, die sonst nur Glanzfolienkaschierungen schaffen. Öldruck- und Dispersionslacke sind keine so genannten 100%-Systeme, das heißt, dass ein großer Teil des Lacks ins Druckprodukt wegschlägt. UV-Lack dringt dagegen nicht in das Druckprodukt ein und sorgt damit für eine ganz besondere Anmutung und Haptik."


Vorzüge des Digi-UVL380

Der Digi-UVL380 bietet nicht nur den Studenten, sondern auch in der betrieblichen Praxis eine ganze Reihe von Vorteilen. Professor Kuen dazu: "Die Vorteile eines Lackiersystems wie dem Ernst Nagel Digi-UVL380 liegen unter anderem in den Möglichkeiten einer dezenten Anmutung. Dies ist vergleichbar mit einem Dispersionslack und einer homogenen Erscheinung des Druckbilds zwischen bedruckten und unbedruckten Flächen. Außerdem ermöglicht die Maschine mit mehreren Vorratsbehältern die parallele Verarbeitung mehrerer Systeme, was im Demonstrationsumfeld sehr wichtig ist. Nicht zuletzt überzeugte uns die Reinigungsfunktion des Digi-UVL380, denn die Reinigung des Lackierers erfordert nur einen geringen Aufwand. Da die Maschine nur diskontinuierlich betrieben wird, ist es wichtig, sie rasch in Betrieb nehmen und genauso schnell außer Betrieb setzen zu können. So sind auch längere Standzeiten ohne Nutzung kein Problem."


Beim Lackieren zu beachten

Bei der Lackierung von bedruckten Bögen sind jedoch einige Kriterien zu beachten.  Professor Kuen erläuterte daher die grundsätzliche Problematik, die beim Offset darin bestehe, dass es zu Abstoßeffekten kommen könne, wenn zuviel Farbe aufeinander gedruckt sei. Anders sieht es beim Digitaldruck aus. Professor Kuen: "Die Benetzbarkeit der Oberfläche stellt einen wichtigen Faktor dar. Beim Digitaldruck beispielsweise stellen Fixierungsvarianten ungünstige Faktoren dar. Wenn etwa Silikonöl für die Fixierung eingesetzt wird, ist die Haftung nicht immer optimal. Pauschale Antworten sind durch die Vielzahl an Druckvarianten und -verfahren sowie Toner- und Fixierungsarten daher schwierig.


Um die Qualität eines Lackierergebnisses zu prüfen, kann sich der Anwender jedoch einige Fragen stellen:

  • Hat man die angestrebte Stärke geschaffen?
  • Ist der erzielte Effekt erreicht? Stimmt das visuelle Ergebnis?
  • Ist der Lack homogen auf der Fläche verteilt?


Außerdem muss man sich die Oberfläche selbst kritisch anschauen - gegebenenfalls mikroskopisch - um zu prüfen, ob ein glatter ebener Film oder eine wellige und unruhige Oberfläche vorliegt. Denn wenn die Viskosität groß ist, reicht die Verlaufstrecke manchmal nicht aus, der Lack verbreitet sich nicht richtig. Zudem spielen Effekte vom Untergrund eine wichtige Rolle. Wenn der Lack eingesaugt ist, muss man sich fragen, ob das Substrat überhaupt geeignet ist. Daher müssen vor allem das visuelle Ergebnis und die Homogenität bei einer guten Lackierung gewährleistet sein."


Beim Kauf eines Lackierers zu beachten

Für den Kauf eines Lackierers rät Professor Kuen den Produktionsbetrieben, neben der Qualität, die Dauerleistung zu betrachten, zum Beispiel in einem Mehrschichtbetrieb mit einer kontinuierlich hohen Auslastung. Einfaches Handling, schnelles Einrichten und Vielseitigkeit stellen - auch für die Hochschule - ebenfalls kaufrelevante Kriterien dar, die beim Digi-UVL380 von Ernst Nagel sehr gut umgesetzt seien. Die einfache Reinigung, die auch einen diskontinuierlichen Betrieb ermöglicht, spiele vor allem für die Lehranstalt eine bedeutende Rolle. Sehr wichtig sei für die Hochschule der Service, den Ernst Nagel und der Nagel-Händler Stamagraf zur vollsten Zufriedenheit erbringen.


Neben der Digi-UVL380 setzt die Hochschule auch die Digi-Fold Pro ein. Die Dozenten sind damit in der Lage, sie im Vergleich zur herkömmlichen Taschenfalzmaschine vorzuführen und die unterschiedlichen Falzergebnisse, die durch das vorherige Rillen entstehen, darzustellen. Auch hier schätzt das Hochschulpersonal die einfache Bedienbarkeit und die schnellen Umrüstzeiten der Nagel-Maschine sowie die sehr gute Qualität der Ergebnisse.


Gemeinsame Aktivitäten

Am 6. Juni findet bereits zum sechsten Mal das Anwenderforum Docuserve in der Hochschule München statt. Auch dieses Jahr nimmt Ernst Nagel mit seinem Händler Stamagraf teil und stellt mit dem Digi-UVL380, dem Card Extra Plus und der Digi-Fold Pro wieder effiziente Lösungen zur Druckweiterverarbeitung vor.

 

Im Bild von links nach rechts: Professor Dipl.-Ing. Thomas Kuen, Professor des Studiengangs Druck- und Medientechnik an der Hochschule München; eine Studentin der Hochschule München; Elvira Herzog, Marketingverantwortliche von Ernst Nagel; Martin Maier vom Nagelvertragshändler Stamagraf und Michael Schwarz, Mitarbeiter des Studiengangs Druck- und Medientechnik an der Hochschule München, mit dem Digi-UVL380.