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(17.05.2013 / sbr)

Conrad Jacobson GmbH im Sog des Auflagenrückgangs

Über das Vermögen der Conrad Jacobson GmbH (67cIN157/13), der OTRA Overseas Trading Conrad Jacobson GmbH (67c IN 161/13) und der KIT Kondopoga International Trading GmbH (67c IN 165/13) hat das Amtsgericht Hamburg das vorläufige Insolvenzverfahren angeordnet. Rechtsanwalt Dr. Gideon Böhm von der Hamburger Kanzlei Münzel & Böhm ist zum vorläufigen Insolvenzverwalter der Gesellschaften bestellt worden. Die Conrad Jacobson Gruppe ist einer der weltweit führenden Händler von Zellstoff und Papier und unter anderem Lieferant des Papiers für Zeitungen.

Ursache für die Zahlungsunfähig ist die Insolvenz des größten russischen Zeitungspapierproduzenten OAO Kondopoga seit Anfang des Jahres. „Durch die Digitalisierung der Medienlandschaft ist der Verbrauch von Zeitungsdruckpapier drastisch zurückgegangen“, sagt Dr. Alexander Wehowski, einer der Geschäftsführer der Conrad Jacobson GmbH. Die weiterhin hohe Papierproduktion hätte das Preisniveau auf historische Tiefstände gedrückt. „Für die Hersteller von Zeitungspapier ist es unter diesen Umständen nur schwer möglich, positive Ergebnisse zu erzielen“, so Dr. Wehowski.

Die Schieflage der OAO Kondopoga hat mehrfache Auswirkungen auf die betroffenen Gesellschaften in Hamburg: Zum einen ist die Conrad Jacobson GmbH mit 26% an der OAO Kondopoga wesentlich beteiligt, zum anderen ist das Unternehmen aus der Republik Karelien Lieferant der Handelsfirmen OTRA und KIT, deren Umsatzvolumen durch den Ausfall stark zurück gegangen ist.

Die zur Unternehmensgruppe gehörenden Firmen, deren Hauptgeschäft nicht der Handel mit Zeitungspapier ist, und die nicht direkt in einer Geschäftsbeziehung zur OAO Kondopoga stehen, sind von der Insolvenz nicht betroffen und verfolgen ihre Geschäfte weiterhin sehr erfolgreich.

„Mit einer Konzentration auf die Kernkompetenzen wollen wir das Unternehmen an die veränderte Marktsituation anpassen und vollständig sanieren“, sagt Rechtsanwalt Dr. Gideon Böhm. „Die erfolgreiche Restrukturierung der OAO Kondopoga ist ein positives Signal, dass uns dies auch in Deutschland gelingen wird“, so Böhm. Betroffen sind in Hamburg etwa 20 von 42 Arbeitsplätzen. Die Ursprünge der Conrad Jacobson Gruppe gehen bis ins Jahr 1897 zurück.

 

Die Sanierung zum Ziel

 

Die Kanzlei Münzel & Böhm zählt mit mehr als 5.000 Insolvenzverfahren, Sanierungs- oder Restrukturierungsfällen und Zwangsverwaltungen zu den 50 Top-Insolvenzkanzleien in Deutschland und war die erste ISO-zertifizierte Insolvenzkanzlei in Hamburg. Die Kanzlei ist auf Wirtschafts- und Insolvenzrecht spezialisiert und beschäftigt 35 Mitarbeiter, davon zehn Rechtsanwälte, in Hamburg, Schwerin, Kiel, Schleswig und Lübeck. Ihr erklärtes Ziel ist die Sanierung der insolventen Unternehmen und die Kanzlei hat bereits Tausende von Arbeitsplätzen erhalten.