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(14.05.2013 / atz)

KBA-Vorstandschef bestätigt Kooperationsgespräche

KBA-Vorstandschef Claus Bolza-Schünemann (Foto) zeigt sich in einem Gespräch mit der "Börsen-Zeitung" offen für Kooperationen mit dem Konkurrenten: "Wir sprechen mit Heidelberg", bestätigte er eine Aussage des Heidelberg-Chefs Gerold Linzbach in der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung". Eine Fusion der beiden größten Druckmaschinenbauer sei aber ausgeschlossen.

Die deutschen Druckmaschinenbauer sind nach wie vor in einer schwierigen Lage. Eine Konsolidierung ist überfällig, bislang kamen aber keine Kooperationen zustande. Zuletzt war eine Fusion von Manroland und Heidelberg gescheitert, Manroland meldete daraufhin Insolvenz an und wurde zerschlagen. Nun hatte sich jedoch Gerold Linzbach, Vorstandschef von Heidelberger Druck, im Gespräch mit der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" offen für Kooperationen mit Koenig & Bauer (KBA) gezeigt (wir berichteten). Gegenüber der "Börsen-Zeitung" sagte KBA-Vorstandschef Claus Bolza-Schünemann dazu: "Ja, wir sprechen mit Heidelberger Druck über Kooperationen. Die Marktsituation verlangt, den einen oder anderen ausgetretenen Pfad zu verlassen. Wir haben die eine oder andere Möglichkeit dazu im Visier."

Er habe sich bereits mehrfach zu unterschiedlichen Anlässen mit Gerold Linzbach getroffen, so Bolza-Schünemann weiter. Man pflege ein gutes Verhältnis mit Respekt auf beiden Seiten. Dennoch bleibe Heidelberg natürlich der größte Wettbewerber von KBA. Die Marktgegebenheiten verlangten aber zumindest den Versuch, neue Wege zu gehen, denn die abgesetzten Volumina bleiben durch die weiterhin verhaltene Nachfrage nach Druckmaschinen niedrig und entsprechend die Margen. Wie eine Kooperation der beiden Druckmaschinenherstellern aussehen könnte, ließ Bolza-Schünemann offen, betonte aber, das eine Fusion kein Thema sei. Sie wäre auch kartellrechtlich ausgeschlossen.

"Aus meiner Sicht sind Kooperationen bei Wettbewerbern, von denen einer die Nummer 1 und der andere die Nummer 2 ist und beide aus demselben Land stammen, immer schwer. Bei einer Ergänzung des Produktportfolios wäre das mit Sicherheit einfacher als bei einer nahezu vollständigen Überdeckung", sagte Bolza-Schünemann der "Börsen-Zeitung". Er kann sich eher eine Einkaufskooperation oder die gemeinsamen Fertigung von Bauteilen vorstellen: "Die Autoindustrie kann das sehr gut. Auch die großen Druckmaschinenhersteller haben eine große Zahl von identischen Lieferanten und Unterlieferanten."