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(23.02.2013 / atz)

Online-Print ist der Wachstumsmarkt in der Druckindustrie

Die aktuellen Gewinner der Druck- und Medienindustrie sind die Online-Drucker. Dies ist das Ergebnis des Online-Print-Symposiums am 21. und 22. Februar in München. Mit mehr als 200 Besuchern war die erste gemeinsame Leitveranstaltung von BVDM, Fogra und Zipcon Consulting ein herausragender Erfolg.

Geschäftsfelder, Lösungen und Trends im Online-Druck standen auf der Agenda des Symposiums. Wichtige Erkenntnis: "Online-Print steht nicht nur großen Unternehmen, sondern auch kleinen Unternehmen offen. Der Marktzugang zu diesem Geschäft ist aber auch völligen Newcomern möglich. Darin liegt ein Risiko für etablierte Druckereien. Diese müssen also die Herausforderungen erkennen und annehmen und dürfen sich nicht auf den Erfolgen der Vergangenheit ausruhen," appellierte Dr. Paul Albert Deimel, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes Druck und Medien (Foto), an die Unternehmer.

Bereits jeder zweite Deutsche kauft online. Dies hat auch Einfluss auf den Online-Print-Markt. Nach der Epos-Studie von Zipcon Consulting erreicht Online Print im Jahr 2014 ein Umsatzvolumen von circa 2,3 Mrd. Euro des gesamten Druckvolumens in der D/A/CH-Region (Deutschland/ Österreich/ Schweiz). Auch international werden für die kommenden Jahre, so Kaspar Roos vom US-Beratungsinstitut Infotrends, große Steigerungen erwartet.

Dr. Eduard Neufeld, Institutsleiter der Fogra, führt weiter aus: "Unabhängig vom enormen Tempo des Wandels kann man sich daran orientieren, dass die Steigerung des Komforts und der individuellen Ansprache sich als zentrale Erfolgsfaktoren erwiesen haben. Was die Musikindustrie schmerzlich lernen musste, ist auch für die Druckindustrie gültig." Nicht nur die automatisierte Datenverarbeitung im Druckbetrieb, sondern auch auf Seiten des Kunden sind hier der Schlüssel.

Bernd Zipper bekräftigt dies: "Im Online-Print-Geschäft gelten andere Regeln, die man kennen sollte. Achten Sie auf unbedingte Benutzerfreundlichkeit, Multichannel-Tauglichkeit, flexible E-Commerce-Architekturen, Kundensupport rund um die Uhr, auch am Wochenende."

Denn der Verdrängungswettbewerb ist schon gestartet. Etwa 64 Prozent des Online-Print-Umsatzes werden von den großen Anbietern generiert. Daher wird für alle, die in diesem Wachstumsmarkt mitwirken wollen, der Markt enger. Professionalität  und Ganzheitlichkeit der Konzepte sind gefragt. Anbieter von Online-Print-Angeboten müssen neue Kompetenzen erlernen. Dies betrifft alle Aspekte des Unternehmensmanagements, von der  Handhabung der Prozesse, der Produktion, des Internets, der Serviceangebote und des Online-Marketings. Zipper stellt fest: "E-Business ist Chefsache."

Die Nachfrage nach Online-Produkten betrifft alle Printbereiche, vom Shootingstar Fotobuch über Plakate, Werbemittel aller Art bis hin zu Verpackungsdrucken und 3D-Drucken.  Prof. Dr. Tobias Kollmann von der Universität Duisburg-Essen appellierte an alle Druckunternehmen, das Internet als Vertriebskanal wahrzunehmen und für sich gewinnbringend einzusetzen. "Das Internet ist das Medium, in dem sich die Kunden der Druckindustrie künftig bewegen. Hierauf müssen sich die Unternehmen einstellen."

Das Symposium war auch die ideale Plattform zum intensiven Networking zwischen Anbietern von Print-Systemen und Anwendern. Sehr positiv wurde von den Besuchern auch das Moderatorenteam Jens Meyer, Print-x-Media Süd, und Andreas Kraushaar, Fogra, beurteilt, die unterschiedliche Akzente des Online-Business – von Beratungspraxis bis Wissenschaft – setzten. Die gemeinsam von BVDM, Fogra und Zipcon Consulting organisierte Leitveranstaltung zeigte: Print-Know-how ergänzt mit IT-und Web-Wissen und konsequente Vermarktung sind die wesentlichen Aspekte im E- Commerce. "Go Online" lautete das große Credo  des Forums.

Der nächste Termin für das Online-Print-Symposium steht bereits fest: der 14. und 15. Mai 2014 in München.