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(12.02.2013 / atz)

Standardisierungsinitiative für Waschmittel im Offset-Druck

Die Imaging and Printing Association (I&P Europe) dringt auf eine europaweite Gesetzgebung für Lebensmittelverpackungen. Der Verband hat dazu eine Standardisierungsinitiative für Reinigungsmittel gestartet, die in modernen Offset-Druckmaschinen eingesetzt und möglicherweise auf die gedruckten Verpackungen übertragen werden.

Da das Bedrucken ein wichtiger Teilschritt im Herstellungsprozess einer sicheren Lebensmittelverpackung ist, engagiert sich der Verband I&P Europe intensiv in dieser Thematik. I&P Europe verfolgt hierzu kontinuierlich die Marktentwicklung sowie die gesetzgeberischen Aktivitäten und  beteiligt sich in Fachgremien zur Unterstützung des Gesetzgebers. Aus Sicht von I&P Europe ist die derzeitige gesetzliche Lage in der Europäischen Union nicht zufriedenstellend, da die vorhandene Rahmenrichtlinie EG (Nr.) 1935/2004 nur allgemeine Handlungsgrundsätze vorschreibt und die dort erwähnten Lebensmittelkontaktmaterialien nur teilweise mit spezifischen Konformitätsanforderungen reguliert sind. Es gelten zwar außerdem die Regeln der Guten Herstellpraxis gemäß Richtlinie (EG) Nr. 2023/2006, aber auch diese qualitätssichernden Maßnahmen sind nur dann wirksam, wenn alle Komponenten der Lebensmittelverpackung einer Regulierung unterliegen.

Um die Sicherheit der offsetgedruckten Faltschachtel zu erhöhen, hat I&P Europe Untersuchungen zu einer nicht-regulierten Produktgruppe vorgenommen. Im speziellen handelt es sich um Reinigungsmittel, die in den automatischen Waschanlagen von modernen Offsetdruckmaschinen eingesetzt werden, um den Produktionsprozess aufrechtzuerhalten. Diese Waschmittel sind nicht Teil der Lebensmittelverpackung, können aber im ungünstigsten Fall durch Verschleppungsprozesse auf das Druckerzeugnis übertragen werden.

Zusammen mit der renommierten Fabes Forschungs-GmbH (München) wurde eine Studie unter worst-case-Annahmen durchgeführt. Getestet wurden unterschiedliche Waschanlagentypen sowie verschiedene Waschmittel der I&P Europe Mitglieder. Der Prüfbericht zeigt, dass – bei sachgemäßer Anwendung für den beabsichtigten Zweck – die Nachweisgrenze von 10 ppb (=10 μg/kg) von Waschmittelbestandteilen in Anwendungen für Lebensmittelverpackungen nicht überschritten wird. Die von Fabes ausgestellte Übereinstimmungsbescheinigung (Certificate of Conformity) bestätigt, dass die untersuchte Produktgruppe die Anforderungen der vorhandenen europäischen Gesetzgebung im Bereich Lebensmittelkontakt erfüllt. Daher ist dieser Prüfbericht für Waschmittel ein wichtiger Ausgangspunkt für eine sichere Lebensmittelverpackung.

I&P Europe – Imaging and Printing Association e.V. ist der europäische Verband der Hersteller von Produkten und Technologien zur Bilderzeugung und technischen Reproduktion von Druckvorlagen für analoge und digitale Anwendungen. Schwerpunkt der Verbandsarbeit ist das Compliance-Management in den Bereichen Arbeitsschutz, Sicherheit und Umwelt. Weitere gemeinsame Standardisierungsaktivitäten des Verbandes I&P Europe und seiner Mitglieder sind in Vorbereitung. Detaillierte Informationen erhalten Interessenten bei I&P Europe (www.ip-europe.com) sowie den angeschlossenen Mitgliedern.