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(11.02.2013 / atz)

Rotajet überzeugte bei Druckqualität und Performance

Mit einer gegenüber der Drupa-Premiere vor neun Monaten in vielen Punkten technisch verbesserten und nunmehr marktreifen Inkjet-Rotation Rotajet 76 überzeugte die Koenig & Bauer AG (KBA) viele Besucher beim ersten Auftritt zu den Hunkeler Innovationdays in Luzern.

Nachdem der Prototyp der KBA Rotajet zur Drupa angesichts der relativ kurzen Entwicklungszeit bei der Druckqualität noch nicht voll überzeugen konnte, wurden Farbzuführung, Tintensystem, Screening und Color Management nach der Messe entscheidend verbessert. Die sehr enge und intensive Zusammenarbeit mit potenziellen Erstanwendern aus unterschiedlichen Marktsegmenten half dabei, die High-Speed Digitaldruckanlage marktreif zu machen. In Luzern demonstrierte die KBA Rotajet live, dass der Abstand zum Wettbewerb mehr als wettgemacht wurde. Dieses Feedback bekommt KBA auch von Rotajet-Interessenten, die mit ihren Aufträgen die Druckqualität bei KBA und anderen Digitaldruck-Anbietern getestet haben. Ein neuer, noch effizienterer IR-/TL-Trockner und ein Wiederaufwickler (Rewinder, Foto) – beides Eigenentwicklungen von KBA – steigern die Performance und waren an der Rotajet in Luzern bereits integriert.

Neue Polymer-Pigment-Tinte reduziert Kapillarwirkung

Einen wichtigen Beitrag zur deutlichen Qualitätsverbesserung im Druck leistet die neu entwickelte Polymer-Pigment-Tinte RotaColor. Diese re-duziert gegenüber herkömmlichen Tinten deutlich die Kapillarwirkung (Eindringen der Pigmente ins Papier) und macht sich mit einem exakten Druck und geringerem Durchschlagen bemerkbar. KBA setzt als erster Anbieter die neuartige Polymer-Tinte bei einem High-Volume Inkjet Sys-tem ein. Die neue Tinte erweitert die bedruckbare Palette unbehandelter Papiere und bietet nach Meinung der KBA-Experten ein beachtliches Zukunftspotenzial für weitere Qualitätssteigerungen und Kostensenkun-gen. KBA demonstrierte dies anlässlich der Hunkeler Innovationdays bei diversen Produktionen. Projektleiter Oliver Baar: "Was wir den Interes-senten zur drupa versprochen haben, haben wir eingehalten. Die KBA Rotajet ist jetzt für die tägliche Druckproduktion gut einsetzbar."

Überlegener Präzisionsmaschinenbau …

Wesentliche Vorteile der Rotajet 76 gegenüber Wettbewerbsprodukten sieht KBA im Präzisionsmaschinenbau und in der exakten Papierbahn-führung. Dies sichert u. a. ein sehr exaktes Farb- und Schön-/Widerdruck-Register. Der ebenfalls mögliche Druck beim Hoch- und Herunterfahren der Maschine führt zu deutlich weniger Makulatur. KBA-Marketingdirektor Klaus Schmidt: "Wir haben uns bei der Rotajet aus gutem Grund auf unser eigenes fundiertes maschinenbau- und druck-technisches Know-how verlassen, anstatt eines der vielen OEM-Produkte am Markt umzulabeln. KBA-Kunden erwarten eine ihren harten Praxisanforderungen entsprechende Druckmaschine, die auch bei ma-ximaler Auslastung zuverlässig, präzise und mit höchster Verfügbarkeit ihren Job macht."

Als führender Druckmaschinenhersteller wird KBA weiter an den The-men Druckqualität und Bedruckstoffflexibilität arbeiten und den High-Speed Inkjetdruck so nahe wie möglich an den Offsetdruck heranführen. Mittelfristiges Ziel ist maximale Flexibilität für die Anwender, damit diese nicht nur einen begrenzten Markt mit der Rotajet 76 adressieren, son-dern fast die komplette Bandbreite der heutigen Print-Palette abdecken können. Dazu gehören auch die weitere Verbesserung der Prozesskos-ten, die Beibehaltung der vollen Variabilität hinsichtlich Seiteninhalten von Druck zu Druck und die beeindruckende Formatflexibilität. Die be-eindruckende Gesamtheit ihrer Möglichkeiten macht die Rotajet auch gegenüber analogen und digitalen Bogendrucksystemen bei vielen An-wendungen ausgesprochen attraktiv.

... mit interessanten Optionen für Profis

Zum Bild eines Digitaldrucksystems von Profis für Profis passt die Ver-fügbarkeit einer Wiederbefeuchtungsanlage und eines Lackierwerks. Zudem ist der automatische Rollenwechsler "KBA Pastoline" eine inte-ressante Option, welche es in dieser Art bei keinem Wettbewerber gibt. Durch den fliegenden Wechsel ermöglicht der Autosplicer eine erhebli-che Performance-Steigerung und kann zusätzlich in eine automatisierte Papierlogistik mit KBA Patras eingebunden werden. Der Hochgeschwin-digkeits-Inkjetdruck mit der Rotajet erreicht damit ein vorher nicht ge-kanntes Produktivitätsniveau.

High-Speed Inkjetdruck auf kleiner Fläche

Nicht ganz so glücklich war man bei KBA mit den sehr beschränkten Platzverhältnissen bei den Hunkeler Innovationdays. Als Newcomer er-hielt der Druckmaschinenbauer für seine 25 Tonnen schwere High-Speed Anlage (3.000 DIN A4-Drucke/Min.; 85 Mio. DIN A4-Drucke/Monat) nur eine Fläche von 91 m². Obwohl die Rotajet wohl die produktivste in Luzern ausgestellte Anlage war, konnte anhand der klei-nen Standfläche deren kompakte Bauweise demonstriert werden. Dank der intelligenten Papierbahnführung ist die Anlage mit Rewinder nur 10,5 m lang und 6 m breit. Andere 4/4C-Maschinen dieser Leistungsklasse hätten auf dieser Fläche nicht installiert werden können.

Bei seinem Digitaldruck-Einstieg wird sich KBA zunächst auf die Ziel-märkte Bücher, Direct Mail, Manuals, Werbung, Newsletter und Zeitun-gen fokussieren. Die in Luzern live demonstrierten Buchanwendungen sowie eine tagesaktuelle Messezeitung mit originalem Content der "Neuen Luzerner Zeitung" zählten zu den Highlights der Messe. Die von  Rolle zu Rolle auf der Rotajet produzierten Buchsektionen wurden mit im Offset vorgedruckten Covern auf einer Hunkeler-Linie zu fertigen Büchern weiterverarbeitet. Beim Finishing der Messezeitung kam eben-falls Postpress-Technik von Hunkeler zum Einsatz.

Die Marktsegmente Verpackungen und Sicherheitsdruck will KBA erst später adressieren. Nicht einsteigen will man mit der Rotajet in den aus der EDV-Welt entstandenen Transaktions- und Transpromo-Markt. Digitaldruck-Interessenten hilft das Unternehmen bei Investitionsent-scheidungen mit Break-Even-Kalkulationen oder Zeitfensteranalysen.