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(07.02.2013 / atz)

Manroland Web-Systems schafft die Ertragswende

Nach der Übernahme durch Possehl hat der von Manroland erworbene Rollen-Offset-Standort Augsburg im ersten Jahr nach der Insolvenz ein positives Ergebnis erzielt. Das teilte die Lübecker Firmengruppe mit. Die Sparte habe ihren Marktanteil im Zeitungs- und Illustrationsdruck halten können und die Talsohle damit hinter sich gelassen.

Der international agierende Mischkonzern Possehl hat im abgelaufenen Geschäftsjahr 2012 bei einem weitgehend konstanten Umsatz das Rekordergebnis des Vorjahres nochmals übertroffen. Die Wachstumsdynamik der beiden Vorjahre wurde allerdings durch die sich abschwächende Weltwirtschaft leicht gebremst. Nach vorläufigen Zahlen beträgt der Konzernumsatz 2,5 Mrd. Euro und ist damit gegenüber dem Vorjahr nahezu unverändert. Die Portfolioveränderungen aufgrund von Akquisitionen und Desinvestitionen haben sich per Saldo nicht wesentlich auf den Konzernumsatz ausgewirkt.

Die Entwicklung in den einzelnen Geschäftsbereichen verlief unterschiedlich. Während die meisten Geschäftsbereiche aufgrund der Eintrübung der Weltkonjunktur leichte Umsatzrückgänge zu verzeichnen hatten, konnte insbesondere der Bereich Elastomeranlagen mit seinen Maschinen für die Reifenindustrie aufgrund der weltweit gestiegenen Nachfrage nach Autoreifen deutlich zulegen. Mit einem Jahresumsatz von rund 370 Mio. Euro zählt dieser Geschäftsbereich, der unter dem Namen Harburg-Freudenberger firmiert, zu den Weltmarktführern in diesem Segment.

"Durch die Akquisitionen der letzten Jahre – zuletzt durch den Erwerb einer Produktionsgesellschaft in der Slowakei in 2012 – sowie eine Fokussierung und Fortentwicklung der einzelnen Produktbereiche und Standorte haben wir mit Harburg-Freudenberger in den letzten Jahren einen erfolgreichen Geschäftsbereich aufgebaut und damit gleichzeitig unsere Unternehmensstrategie des nachhaltigen und profitablen Wachstums unter Beweis gestellt", so Uwe Lüders, Vorstandsvorsitzender von Possehl.

Manroland Web-Systems entwickelt sich planmäßig

Das im ersten Quartal 2012 erworbene Rollen-Offset-Geschäft von Manroland, das nunmehr unter "Manroland Web-Systems" firmiert, entwickelte sich planmäßig und erzielte im ersten Jahr nach der Insolvenz ein leicht positives Ergebnis. Das Unternehmen konnte seinen Marktanteil im Zeitungs- und Illustrationsdruck halten und hat damit die Talsohle erfolgreich durchschritten.

Konzernergebnis vor Steuern nochmals leicht verbessert

Das Konzernergebnis vor Steuern (EBT) hat sich gegenüber der bisherigen Bestmarke des Vorjahres nochmals leicht verbessert und wird rund 155 Mio. Euro betragen. Das Ergebnis ist begünstigt durch einmalige Veräußerungsgewinne. Ohne diesen Einmaleffekt liegt das Konzernergebnis in etwa auf dem Niveau des Vorjahres. "Nach zwei sehr starken Jahren des Wachstums haben wir in diesem Jahr eine Konsolidierungsphase eingelegt. Dass wir dennoch das Rekordergebnis des Vorjahres wieder erreichen konnten, ist sehr erfreulich", erklärte Lüders und ergänzte: "Auch für 2013 gehen wir bei einem im Wesentlichen unveränderten Marktumfeld von einer stabilen Entwicklung der Gruppe aus."

Netto-Finanzposition weiter verbessert

Die Possehl-Gruppe ist weiterhin per Saldo schuldenfrei und sehr solide finanziert. Die Nettofinanzposition hat sich gegenüber dem Vorjahr von 48 Mio. Euro auf über 120 Mio. Euro erhöht. "Wir wollen auch zukünftig finanziell unabhängig bleiben und das Wachstum der Gruppe aus den vorhandenen Geldmitteln und dem laufenden Cash-Flow finanzieren", sagte Lüders.

Weltweit mehr als 10.000 Mitarbeiter

Die Zahl der weltweit beschäftigten Mitarbeiter der Possehl-Gruppe hat sich zum Ende des Geschäftsjahres um rund zehn Prozent auf über 10.000 erhöht. Hiervon beschäftigt der Konzern rund zwei Drittel in Deutschland. Der starke Zuwachs entfällt im Wesentlichen auf das Inland und resultiert aus dem Erwerb von Manroland Web-Systems.